Update Bankenkrise: Rückt EZB von Zinserhöhungen ab?
Offiziell spielt der Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) für die Europäische Zentralbank keine Rolle. Die europäischen Banken seien sicher, heißt es bei der EZB. Doch Goldman Sachs sieht das anders – dort rechnet man mit einer Abkehr vom Kurs der aggressivn Zinserhöhungen. Die EZB werde am Donnerstag zwar wohl wie geplant die Leitzinsen um 0,5 Prozent anheben, teilte die US-Investmentbank mit. Aufgrund der eUnsicherheiten sei es aber unwahrscheinlich, dass die EZB weitere Zinsanhebungen ankündigt.
Stef
15. März 2023 @ 11:55
Die wichtigste Frage und zugleich diejenige, um die sowohl EU-Führung als auch unsere deutsche Führung den denkbar größten Bogen machen, ist die folgende:
Haben wir überhaupt den Spielraum und die erforderliche Souveränität, eine für uns vorteilhafte und unsere Probleme lösende Politik umzusetzen?
Ich habe jedenfalls mit der aktuellen politischen Elite keine Hoffnungen in dieser Hinsicht, die hat mannigfaltig ihre Bereitschaft dokumentiert, dem US-Willen so ziemlich alles unterzuordnen.
european
14. März 2023 @ 14:38
Es ist dringend notwendig die Zinspolitik an die reale wirtschaftliche Situation in Europa anzupassen. Fuer diese Art Preissteigerungen, wie wir sie erleben, hat die EZB keine Handlungsoptionen. Das muss Politik klaeren, z.B. durch Stopp dieser planlosen Sanktionitis und auch das Anheizen von Preissteigerungen z. B. auf dem Energiemarkt.
Helmut Höft
15. März 2023 @ 09:53
Lieber european,
korrekt, hierzu muss man allerdings etwas tiefer ansetzen: Das Konzept der Inflationsbekämpfung Bekämpfung der Inflation via Erhaltung, ggf. Erhöhung, der Arbeitslosigkeit durch Dämpfung der Wirtschaft muss weg. Das bedeutet: Weg mit der de facto Verantwortlichkeit der Geldpolitik für die „Steuerung“ der Arbeitslosigkeit, das kann die Geldpolitik/ZB nicht leisten, hin zu einer Geld-Fiskal-Politik à la MMT (der WikiP-Eintrag ist weitgehend okay). Um den üblichen Verballhornungen und Diffamierung dieses Konzepts aus dem Weg zu gehen: Unbedingte Leseempfehlung. Das Buch ist allgemein sehr gut zu lesen.
european
15. März 2023 @ 13:53
Ich habe mich mit MMT befasst, aber bisher nicht so gruendlich, um eine umfassende Meinung dazu zu haben. Es ist eben alles sehr zeitaufwaendig. ich stehe morgens sehr frue auf und deshalb kann ich auch vieles lesen. Aber ich habe eben auch noch einen Vollzeitjob.
Von dem, was ich bisher davon mitbekommen habe, kann ich aber sagen, dass MMT mit Deutschland niemals fuer die Eurozone zu machen sein wird. Unsere bisherigen Finanzminister kamen aus allen moeglichen Fachrichtungen, nur nicht von Wirtschaft oder Finanzen, mit katastrophalen Folgen z.B. fuer Griechenland. Unser aktueller Finanzminister versteht nicht mal den Unterschied zwischen Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft. Von unserem Geldsystem ganz zu schweigen. Es ist zum Gruseln, was er da so von sich gibt.
Es wird damit enden, dass wieder die Suedlaender nur auf unsere Kosten leben wollen, die Schuldenbremse wird wieder auferstehen und all dieser Quatsch, der halt so gepredigt wird. Austeritaet wird auch noch kommen. Ebenso wie gerade die ganzen Raffelhueschens gerade wieder von den Toten auferstehen und ihre neoliberalen Glaubenssaetze in uns hineinhaemmern (wollen).
Ich habe schon oft gedacht, dass Oekonomie viele Charakteristiken von Religionen hat. Es gibt Bibeln, Paepste, Konfessionen, Dogmen, Glaubenssaetze und und und jede Menge Glaeubige, vom Agnostiker bis zum Fanatiker. 😉