Ungarn warnt vor 3. Weltkrieg – Borrell scherzt
Wortgefecht beim Treffen der EU-Außenminister: Ungarn warnte vor dem 3. Weltkrieg und einer angeblich drohenden europäischen Wehrpflicht – doch der EU-Außenvertreter Borrell wiegelte ab.
Die “Kriegsrhetorik” werde immer gefährlicher, erklärte Ungarns Außenminister Péter Szijjártó bei einem EU-Treffen in Brüssel. Es würden “immer radikalere Ideen” vorgebracht, die Gefahr eines 3. Weltkriegs wachse.
Szijjártó kritisierte auch angebliche Pläne für eine europäische Wehrpflicht. “We do not want Hungarian young people dragged into the Ukrainian-Russian war front. This is not our war.”
Der EU-Außenbeauftragte Borrell wiegelte ab. Es gebe keine Pläne für eine EU-weite Wehrpflicht. “Das ist eine nationale Zuständigkeit, wir können nicht einmal darüber nachdenken”, sagte er.
Tatsächlich gibt es – so weit bekannt – keine entsprechenden EU-Pläne.
Weniger überzeugend war Borrell beim Thema (Welt-)Krieg. „Philosophische Überlegungen zum 3. Weltkrieg sind wichtig, sind interessant, das stand aber heute nicht auf der Tagesordnung“, sagte er mit einem ironischen Unterton.
Wenn überhaupt, dann müßten die Staats- und Regierungschefs darüber sprechen. Die Außenminister seien nur für die praktische Umsetzung zuständig.
Sehr beruhigend…
notabene
28. Mai 2024 @ 19:55
Oh es ist herrlich anzusehen.
Alleine die Vorstellung, wenn all die tapferen Soldaten vorbei am Reichstag defilierend Salutieren und die Massen der Menschen mit der Flagge mit den Sternen Lieder anstimmen und die Glorreichen gen Osten ziehen.
Und aus den Lautsprechern ist zu hören
„Noch nach tausend Jahren möge der Name EU in Russland in solcher Weise bekannt sein, daß niemals wieder ein Russe wage einen Europäer auch nur scheel anzusehen. Dafür steht ihr mir mit eurem Fahneneid ein. Und nun glückliche Reise. Adieu Kameraden!“
Monika
28. Mai 2024 @ 14:03
…über all das wird doch ein Spässle wohl noch erlaubt sein…
In ihrer gesamten, vergleichsweise kurzen Zeit des Bestehens, haben die USA stets und immer mit buchstäblich tödlicher Sicherheit, nur ihre eigenen Agenden vorangetrieben. Mit allen ihnen jeweils zur Verfügung stehenden Mitteln.
Ob die “Besiedlung” Nordamerikas, der “Umgang” mit Sklaverei und Schwarzen, das “Einsammeln” und die Nutzbarmachung der Erkenntnisse von Mengele und Co., die Übernahme der Raketen- und Atomforschung von den Nazis, (teils sogar der Strategien und Taktiken der Wehrmacht und SS), der Abwurf der beiden Atombomben zu Testzwecken bzw. als reine Machtdemonstration, die “Kolonisierung” des südamerikanischen Hinterhofs, die gnadenlose Übernahme von internationalen Institutionen wie IWF, WTO ect., die vielen völkerrechtswidrigen Vernichtungskriege…ob es der Einsatz chemischer Waffen wie agent orange, oder uranangereicherter Muntion ist, Streubomben, illegale, völkerrechtswidrige Drohnenmorde, “Regimechanges” und Finanzieren von Kriegshetze, wirtschaftliche Strangulierung und Sanktionierung von allen “Missliebigen” ect.pp.
Wenn man bedenkt, dass dieses Staatsgebilde noch nicht einmal ein halbes Jahrhundert auf diesem Planeten sein Unwesen treibt, ist es durchaus denkbar, dass die eingefädelte Selbstvernichtung Europas bei denen als Spässle durchgeht… im Sinne von we’ve got’em by the balls…. HaHa
Bogie
28. Mai 2024 @ 15:59
Aber dann wären Borell und vdL am Ende gar Einflussagenten der USA!
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen – das wäre ja eine Verschwörungstheorie; nee, das glaube ich nicht.
exKK
28. Mai 2024 @ 16:12
Kein “halbes Jahrhundert”, sondern etwa ein Drittel Jahrtausend (als Staatswesen jedenfalls) – ansonsten volle Zustimmung, was die Identifizierung des grössten Schurkenstaates der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart betrifft.
Monika
28. Mai 2024 @ 22:36
Typisch Mathe-Leistungskurs… danke für die Korrektur
Arthur Dent
27. Mai 2024 @ 21:23
Was stand denn auf Borells Tagesordnung? Seezungenfilet vielleicht?
Und nachdenken muss man immer vorher, hinterher ist es meist zu spät
Kleopatra
27. Mai 2024 @ 19:52
Das penetrante Insistieren darauf, dass das „nicht unser Krieg“ ist, wirkt recht frivol, wenn man bedenkt, dass auch Ungarn an die Ukraine grenzt und daher von der Situation im Nachbarland betroffen ist. Gerede über eine europäische Wehrpflicht fällt unter die Kategorie Angstmache, denn dafür müsste es ja erst eine europäische Armee geben. Was es gibt, ist eine Pflicht der EU-Mitgliedstaaten zum gegenseitigen militärischen Beistand bei einem Angriff. Warum aber ausgerechnet ungarische Politiker mit Russlandsympathien kokettieren, nachdem die Ungarn ihre widerwärtigen Erfahrungen mit von russischen Armeen niedergeschlagenen ungarischen Freiheitskämpfen hatten (1848 und 1956), ist schwer nachzuvollziehen.
MarMo
27. Mai 2024 @ 20:31
Was superpenetrant ist, ist Ihre Realitätsverweigerung bei diesem Thema und Ihr unfassbarer Haß auf Russen. Die Ukraine ist kein Mitgliedsstaat der EU. Es ist eine Dreistigkeit ohne Ende wieviel Geld der europäischen Steuerzahler seit gut einem Jahrzehnt in die absolut korrupte Westukraine fließt. Es ist auch absolut nicht im Interesse von Europa den Krieg derart mitzueksalieren.
Kleopatra
18. Juni 2024 @ 11:11
Die Ukraine mag kein Mitgliedstaat der EU sein, hat aber mit der EU einen Assoziierungsvertrag, und sie wurde 2014 von Russland überfallen, weil es Russland nicht passte, dass ihre Bürger (anders als der von Moskau ferngesteuerte Präsident) diesen Assoziierungsvertrag wollten. Und es ist im Interesse der EU, dass dieser Angriff Russlands abgewehrt wird.
ulla
27. Mai 2024 @ 20:48
„widerwärtige Erfahrungen mit von russischen Armeen…“
Sie haben vergessen zu erwähnen, dass
a) 1848 Österreich, also die Habsburger den Aufstand der Ungarn
niedergeschlagen haben, mit Hilfe der russischen Armee, das ist richtig.
b) 1956 war es der Warschauer Pakt
der den ungarischen Austand niedergeschlagen hat.
Jetzt bitte noch erwähnen wer Mitglied im Warschauer Pakt war.
Und wie stehen Sie zu den widerwärtigen Erfahrungen, die die Russen mit den Franzosen und Deutschen gemacht haben….
Kleopatra
18. Juni 2024 @ 13:31
Österreich hätte m.W. Ungarn im Unabhängigkeitskrieg
ohne die Hilfe der russischen Armee nicht besiegt, und der Warschauer Pakt war die Vereinigung der europäischen Vasallenstaaten der Sowjetunion, die im Wesentlichen eine Art russisches Reich war.
Skyjumper
18. Juni 2024 @ 14:30
@ulla
Essen Sie bitte nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Das ging schon bei Adam und Eva bekanntlich nicht gut aus und führte zur Vertreibung aus dem Paradies. Und wahrscheinlich war es Putin höchstpersönlich der Eva den Apfel anbot.
Ulla
18. Juni 2024 @ 18:40
……und sie wurde 2014 von Russland überfallen…. Schwachsinn!
Die Ukraine war/ist alles andere als ein homogener Staat, die Bevoelkerung in der Westukraine unterscheidet sich grundlegend von der Bevoelkerung in der Ost-und Suedukraine, das wollen Sie aber ums Verrecken nicht einsehen.
Dass die Ostukraine mit dem Maidan nicht einverstanden war, war und ist voellig legitim.
Politiker mit Vernunft haetten ein Referendum abgehalten, das war aber nicht gewuenscht! Gewuenscht war der Sieg auf dem Schlachtfeld.
Wenn die EU/NATO nicht so vernagelt waere haetten sie die Trennung der Tschechoslowakei als Beispiel vorschlagen aber nein…der Westen wollte/will die gesamte Ukraine, das Territorium, und das geht eben nur mit militaerischer Gewalt. Und was daraus geworden ist, sehen wir alle heute!
Den Grund, warum die Ukraine fuer USA/NATO so begehrlich war/ist, koennen Sie bei gewissen US-Amerikaner nachschlagen.
Kleopatra
19. Juni 2024 @ 08:14
@Ulla: die Analogie mit der Tschechoslowakei funktioniert nicht so, wie Sie wollen. Die ČSFR war ein Bundesstaat und ihre Trennung erfolgte dadurch, dass beide Teilstaaten voll souverän wurden. Genau dasselbe geschah bei der Auflösung der UdSSR: alle Teilstaaten des Bundesstaates wurden souveräne Staaten. In beiden Fällen blieben die bestehenden staatlichen Strukturen der Tschechischen bzw. Slowakischen Republik oder der Ukraine und Russlands etc. zunächst bestehen. Die sowjetische Verfassung hatte sogar ausdrücklich das Recht zum Austritt aus der Union vorgesehen.
Ihr Vorschlag, der Westen/dieNATO/die EU hätte auf eine Aufspaltung des ukrainischen Staates hinarbeiten sollen, ist absolut abenteuerlich. Weder hat der Westen ein recht, sich bestimmte Teile eines anderen Staates zuschnappen, noch hat Russland dieses Recht. Es ist der gegenwärtige russische Präsident, der schon seit vielen Jahren Andeutungen machte, das russische Imperium wiederherstellen zu wollen, und es ist leider das russische Volk, von dem sehr viele nicht einsehen wollen, dass die nichtrussischen Völker sich alles andere wünschen als eine Rückkehr unter die russische Herrschaft. Insbesondere dass die Ukrainer keine Russen sind und die Ukraine kein Teil Russlands, wollen vieleRussen nicht einsehen, aber diese postimperialen Wahnideen beschränken sich durchaus nicht auf die Ukraine.
exKK
28. Mai 2024 @ 12:58
“Was es gibt, ist eine Pflicht der EU-Mitgliedstaaten zum gegenseitigen militärischen Beistand bei einem Angriff.”
Habe ich den EU-Beitritt der Ukraine verpasst?
Kleopatra
18. Juni 2024 @ 11:30
Die Pflicht zum gegenseitigen militärischen Beistand trifft die Eu-Mitgliedstaaten bereits heute untereinander, egal welche Staaten der EU konkret angehören.
ebo
18. Juni 2024 @ 11:57
Das ist offensichtlich Unsinn. Beistand gibt es nur und ausschließlich für Mitgliedsländer.
Kleopatra
18. Juni 2024 @ 13:21
@ebo: Genau. Ich habe ja auch nur “EU-Mitgliedstaaten untereinander” geschrieben. Dennoch ist das eine Verpflichtung, die bereits besteht, wenn auch nicht gegenüber der Ukraine.
Ulla
18. Juni 2024 @ 18:26
@ Skyjumper
Die antike Kleopatra verführte zwei mächtige römische Feldherren, um ihr Reich Ägypten zu retten….. schrieb seinerzeit der Spiegel
Wer rettet heute das „Ukrainische Reich“, die „US-Amerikanische Hegemonie“ und die „Europaeische Union“ vor den Maechten des Boesen?
exKK
18. Juni 2024 @ 19:58
@ Kleopatra:
Schönen Urlaub gehabt?
Arthur Dent
28. Mai 2024 @ 13:26
Weil Ungarn nahezu 80 Prozent seines Energiebedarfs aus Russland bezieht.
Bogie
27. Mai 2024 @ 18:42
Herrgott nochmal – bloß weil der sogenannte Westen Russland immer mehr und intensiver attackiert, wegen des keineswegs unprovozierten aber gleichwohl vermutlich völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, wird Putin, der sonst gerne als unberechenbar bis verrückt tituliert wird, „vernünftig“ bleiben und das größte Atomwaffenarsenal auf Erden bestimmt nicht zum Einsatz bringen. Ganz bestimmt wird er das!
Den USA wird es im Übrigen egal sein, denn weder Biden und schon gar nicht Trump werden auf eine in Schutt und Asche gelegte Ukraine oder eine ebenso „behandelte“ EU mit der totalen atomaren Vernichtung (auch der USA selbst) reagieren.
Und über all das wird doch ein Spässle wohl noch erlaubt sein.