Und jetzt Frankreich (II)

(Fortsetzung von Seite 1)

Diesmal hingegen würde Berlin führen, und Paris müsste sehen, wo es bleibt – meint jedenfalls der Politologe H. Münkler, der in einem vielbeachteten Interview andeutet, wo die Reise hingehen könnte.

Dass Schäuble Frankreich an den Rand drängen will, ist seit seinem Grexit-Vorstoß offensichtlich – denn er war nicht mit seinem Pariser Amtskollegen Sapin abgestimmt.

Das Paris sich warm anziehen muss, ist auch klar – denn zuletzt stand Frankreich allein mit Italien und Zypern gegen den Rest der Eurozone. Die SPD war auf Schäubles Seite, nicht auf der ihrer Genossen in Paris.

Frankreichs Sozialistenchef Cambadelis sich hat denn auch in einem offenen Brief an einen ungenannten „deutschen Freund“ (Gabriel?) beschwert und an das historische Gewissen appelliert.

Das wird jedoch nicht ausreichen. Frankreich wird eine feste Verteidigungslinie aufbauen und neue Offensiven starten müssen, wenn es nicht vom „deutschen EUropa“ an den Rand gedrängt werden will.

Ex-Wirtschaftsminister Montebourg hat dies übrigens schon vor Monaten gesagt. Doch die französischen Sozialisten hörten lieber auf Gabriel. Der hat sie prompt verraten – die Geschichte wiederholt sich immer wieder…