Ukraine: Sicherheits-Experten warnen vor Nato-Beitritt
In den deutschen Medien werden Sie das wohl nicht lesen: Mehr als 60 amerikanische Sicherheits-Experten warnen vor dem Nato-Gipfel in Washington eindringlich vor einem Beitritt der Ukraine.
Dies berichtet die amerikanische Ausgabe von “Politico”. Renommierte Experten wie Stephen M. Walt, Stephen Wertheim oder John Mearsheimer haben den offenen Brief unterschrieben.
Er richtet sich vor allem an die Osteuropäer, die vor dem Nato-Gipfel nächste Woche in Washington konkrete Schritte zum Nato-Beitritt der Ukraine fordern. Doch dies wäre brandgefährlich, so die Experten:
Moving Ukraine toward membership in the alliance could make the problem worse, turning Ukraine into the site of a prolonged showdown between the world’s two leading nuclear powers and playing into Vladimir Putin’s narrative that he is fighting the West in Ukraine rather than the people of Ukraine. The purpose of NATO is not to signal esteem for other countries; it is to defend NATO territory and strengthen the security of NATO members. Admitting Ukraine would reduce the security of the United States and NATO Allies, at considerable risk to all.
Open letter
Die Ukraine aufzunehmen, würde die Sicherheit der USA und der Nato gefährden und könnte zum 3. Weltkrieg führen, warnen die Fachleute.
Zum Glück wenden sich die USA und Deutschland bisher gegen weitere Schritte zum Beitritt – jedenfalls gegen formelle und offizielle Beschlüsse. Inoffiziell wird hingegen alles dafür getan.
So will die US-geführte Allianz einen Sondergesandten nach Kiew schicken. Der ranghohe Beamte soll vor Ort die politische und praktische Unterstützung des Bündnisses steuern.
Zudem will die Nato die Waffenhilfe koordinieren – unabhängig von den USA, die dies bisher übernommen haben. Dafür werden sogar neue Strukturen in Wiesbaden aufgebaut. Und natürlich wird weiter aufgerüstet.
Es gehe um ein “Investment in einem akuten Krieg”, heißt es in Brüsseler Nato-Kreisen. Wann und wie dieser Krieg enden soll, ist kein Thema. Beunruhigend – denn in dieser Frage sind sogar die Experten zerstritten…
Mehr zur Nato hier
P.S. Die Ukraine sei weiterhin zu korrupt, um der Nato beizutreten, meldet die “Berliner Zeitung” – ein schwerer Schlag für Präsident Selenskyj und die EU, die trotzdem über den Beitritt verhandelt!
Michael Conrad
5. Juli 2024 @ 11:22
Das Versprechen der NATO Mitgliedschaft für die Ukraine funktioniert als zweifache Motivation. Sowohl die Ukraine als auch Russland sollen weiterhin motiviert werden den Krieg ohne Rücksicht auf Verluste fortzusetzen. Der Sinn der Weiterführung des Krieges für die NATO liegt in mehr Macht, mehr Geld, stärkeren Institutionen und mehr Kontrolle über die Mitglieder.
Als Zusatznutzen kommen noch die langfristige Stärkung des militärisch-industriellen Komplexes und Kontrolle über die Medien mit ihren Feindbild Konstruktionen hinzu. Der direkte monetäre Nutzen findet sich eher in den Aktienkursen von Rheinmetall und Lockheed Martin.
Skyjumper
4. Juli 2024 @ 16:29
Interssant. Ein “Investment in einen aktuten Krieg”. Wenn es ein Investment gibt, gibt es dann auch ein “ROI”? Ein Retourn of Investment? Und wenn ja, wie soll das aussehen?
10 tote Ukrainer auf 5 tote Russen sind dann wahrscheinlich ein negatives ROI, und 5 tote Ukrainer bei 10 toten Russen ein positives?
Ja, selbstverständlich wird auch ein Krieg mit rationalen Zahlen gemessen und bewertet. Aber im Zusammenhang mit Krieg von einen “Investment” zu sprechen ist einfach geschmacklos.
Und zum P.S.: Deswegen wurde es ja auch schon seit geraumer Zeit ausgeschlossen dass die Ukraine der Nato beitritt. Hinsichtlich des Beitritts zur EU ist die hohe Korruption dagegen der Grund warum man die Beitrittsverhandlungen jetzt sogar beschleunigt aufnehmen kann. Oder hab ich da jetzt was falsch verstanden? 😉
Michael
5. Juli 2024 @ 10:27
Sehr schöner Sarkasmus! Gefällt mir!
Apropos Ps: Allein die Tatsache dass die Ukraine die Kopenhagener Prinzipien verfehlt und man trotzdem die EU Mitgliedschaft verhandelt beweist dass es der EU eben nicht um die ureigensten Prinzipien sondern um Ideologie und propagandistische Politik.
Helmut Höft
5. Juli 2024 @ 10:44
*kicher* ROI aus dem Krieg? Der miK freut sich jedenfalls. Sehr gute Frage! Man sollte sie den Politniks vorlegen.
exKK
5. Juli 2024 @ 11:32
“Investment in einem akuten Krieg”
Nichts anderes ist dieser Krieg doch von vornherein gewesen! Ein Investment in Land, Bodenschätze und billigste Arbeitskräfte.