Ukraine: Nun beginnt die gefährlichste Phase des Krieges

Allem Gerede von Verhandlungen zum Trotz: Im Krieg um die Ukraine hat die gefährlichste Phase begonnen. Vor der Wahl in den USA drohen katastrophale (Fehl-)Entscheidungen.

Schon jetzt ist die Lage eskaliert. Russland hat die Energieversorgung der Ukraine ins Visier genommen, neuerdings häufen sich auch Militärschläge gegen Waffenlager und Logistikzentren. Die Zerstörungen sind so groß, dass die Ukraine größte Mühe haben wird, den Winter zu überstehen.

Gleichzeitig ist die Ukraine immer aggressiver geworden. Sie ist nicht nur in die russische Region Kursk einmarschiert, womit sie selbst zur Besatzungsmacht geworden ist. Zuletzt hat sie auch die Hauptstadt Moskau und den internationalen Flughafen Domodedovo mit Drohnen angegriffen.

Die westlichen Alliierten haben es schulterzuckend zur Kenntnis genommen, vielleicht sogar heimlich unterstützt – was die Ukraine zu weiteren Angriffen motiviert. Präsident Selenskyj will seinen “Siegesplan” umsetzen, der auch Angriffe mit westlichen Langstreckenwaffen vorsieht.

Blinken will Biden umstimmen

Bisher sträuben sich die Alliierten noch, doch nun zeichnet sich ein Umdenken ab. Großbritannien und die Niederlande haben Selenskyj offenbar schon grünes Licht gegeben. In der US-Administration tobt ein Machtkampf. Das Verteidigungsministerium ist gegen den Selenskyj-Plan.

Außenminister Blinken scheint ihn aber zu befürworten – und versucht nun, den senilen Präsidenten Biden auf seine Seite zu ziehen. Bei einem Besuch in Kiew, den er mit seinem britischen Kollegen Lemmy absolviert, will er offenbar die letzten Weichen stellen und den “Siegesplan” fine-tunen.

Zur selben Zeit verschärfen die USA den Ton gegenüber Iran und China. Der Iran wird beschuldigt, Kurzstreckenraketen an Russland zu liefern – und deshalb mit Sanktionen überzogen. China profitiert angeblich von russischer Militärtechnik, Washington will sich auch hier einmischen.

Spiel mit verteilten Rollen

Aber hat Kanzler Scholz nicht gerade von Verhandlungen gesprochen und einen “Friedensgipfel” angekündigt, diesmal mit Russland? Mein Eindruck ist, dass hier mit verteilten Rollen gespielt wird. Scholz darf den “Friedenskanzler” geben – aber zu Selenskyjs Bedingungen.

Der ukrainische Hasardeur will Russlands Kriegsherr Putin an den Verhandlungstisch bomben – nichts anderes bedeuten seine jüngsten Äußerungen in Ramstein. Wir müssen uns also auf noch aggressivere – und weitreichendere – Angriffe auf Moskau und andere Ziele einstellen.

Zudem rechne ich damit, dass US-Präsident Biden bald umfällt und sich der harten Linie von Blinken anschließt. Wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl und der möglichen Machtübernahme durch Trump will er im Krieg noch schnell Fakten schaffen und Putin schwächen.

Wenn diese Analyse auch nur einigermaßen stimmt, dann hat jetzt die gefährlichste Phase des Krieges begonnen. Die große Unbekannte ist wieder einmal Putin. Wird er den Krieg seinerseits weiter eskalieren und auch westliche Ziele ins Visier nehmen? Dann stehen wir kurz vor dem 3. Weltkrieg.

Oder kommen doch noch Verhandlungen? Angesichts der jüngsten Eskalation kaum vorstellbar…

Siehe auch: Friedensgespräche: Der Kreml widerspricht Scholz und “Selenskyj wird unberechenbar – na und?