Nordkorea und Ukraine: Nato spricht von Eskalation – was steckt dahinter?

Nato-Generalsekretär Rutte behauptet, dass nordkoreanische Truppen nach Russland geschickt wurden. Das sei „eine erhebliche Eskalation“ – doch es fällt schwer, Rutte zu glauben.

Einige der Soldaten seien bereits in der russischen Region Kursk im Einsatz, so Rutte. Die Verwicklung Nordkoreas in den Konflikt sei eine „gefährliche Ausweitung des russischen Krieges“.

Tatsächlich wäre es schlimm, wenn sich der Krieg auf Asien ausweiten sollte. Allerdings klingt Rutte Warnung wenig glaubwürdig. Denn er hat sich ausgerechnet von einer Delegation aus Südkorea „briefen“ lassen!

Südkorea ist aber längst in den Krieg verwickelt. Die Atlantische Allianz hat das Land schon bei ihrem Gipfel in Vilnius 2023 für dessen Hilfe für die Ukraine gelobt – und eine noch engere „Partnerschaft“ versprochen. Seoul steht nicht allein.

Nordkorea hier – 57 westliche Alliierte da

Im Zug des „Ramstein-Formats“ haben die USA nicht weniger als 57 Länder am Krieg um die Ukraine beteiligt. Da wirkt es seltsam, wenn ein einziger neuer Player auf der Gegenseite – Nordkorea – eine Eskalation darstellen soll.

Von einer Eskalation könnte allenfalls dann die Rede sein, wenn Nordkoreaner auf dem Gebiet der Ukraine eingesetzt würden. Davon ist bisher jedoch keine Rede – sie sollen offenbar in Kursk kämpfen, also auf russischem Territorium.

Glaubhaft vor einer Eskalation warnen kann ohnehin nur, wer sich zuvor für eine Deeskalation eingesetzt hat. Dies kann jedoch weder die Nato noch die Ukraine für sich beanspruchen. Ganz im Gegenteil.

„Nato-Soldaten in Ukraine-Uniform“

Der „Siegesplan“ von Präsident Selenskyj sieht vor, Russland mit Militärgewalt an den Verhandlungstisch zu zwingen. Selenskyj will den Krieg eskalieren, um ihn irgendwie doch noch zu gewinnen.

Rutte hat sich davon bisher nicht distanziert. Vielmehr hat er „Feuer frei“ für die Ukraine gefordert. Deshalb klingen seine Warnungen wenig glaubwürdig. Der Niederländer hat offenbar Hintergedanken.

Wohin die Reise gehen könnte, hat die FDP-Europaabgeordnete Strack-Zimmermann ganz unverblümt ausgesprochen. Sie will „NATO-Soldaten in Ukraine-Uniform“. Heißt es also bald „Germans to the front“?

Siehe auch „Deutsche Soldaten nach Kiew?“