Ukraine-Krieg: Zweidrittel-Mehrheit in Brüssel (Stadt) für Verhandlungen
Kein Waffenstillstand, keine Verhandlungen: Im Ukraine-Krieg verfolgt die EU einen harten Kurs. Vielleicht sollte sie sich ‘mal vor der eigenen Haustür in Brüssel umhören: Jenseits des Europaviertels denkt man nämlich völlig anders.
Nach einer aktuellen Umfrage sprechen sich fast zwei Drittel (64 %) der belgischen Bürger in Brüssel für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland aus. Auch in ganz Belgien gibt es eine Mehrheit für Gespräche (56 %).
Für weitere Waffenlieferungen, wie sie die EU plant, sind dagegen nur 44 Prozent der Belgierinnen und Belgier. Die Mehrheit ist dagegen oder unentschieden.
Offenbar gelingt es der EU und ihrer Kommission, die im Brüsseler Europaviertel sitzt, nicht einmal, die Bürger der Stadt und ihres Gastlandes Belgien von ihrem harten Kriegskurs zu überzeugen.
Vor allem dem Europaparlament sollte das zu denken geben. Die EU-Abgeordneten präsentieren sich gern als Volksvertreter, doch schon vor der eigenen Haustür in Brüssel sind sie ziemlich isoliert…
Mehr zum Ukraine-Krieg hier
P.S. Interessant ist auch, dass 70 Prozent der Belgier kein Vertrauen mehr in die (belgische) Politik haben. Derweil kommt die linksradikale Partei PTB (“Partei der Arbeiter Belgiens”) in den Umfragen in Brüssel auf sensationelle 19 Prozent – weit vor den Grünen. Die PTB ist übrigens auch gegen den Krieg…
KK
7. April 2023 @ 19:50
@ Kleopatra:
„…dass Russland zu einem Staat von Kriegsverbrechern geworden ist.“
Gehts noch eine Nummer pauschaler? Die Grenze zur Volksverhetzung ist da nicht weit, auch wennhierzulande die Staatsanwaltschaften mal wieder auf einem Auge blind sind!
Im übrigen: Jeder kehr vor seinem eigenen Tor, da hat er Dreck genug davor!
Auch die Ukraine hatte sich – gerade mal 12 Jahre nach ihrer Staatsgründung – bereits an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg beteiligt, den die Iraker sicherlich als nicht weniger „brutal“ und verbrecherisch empfunden haben mögen wie die Ukrainer jetzt den russischen.
Hans L. Schmid
7. April 2023 @ 09:34
Auf http://www.our-new-europe.eu können nicht nur die Einwohner Brüssels, sonder alle Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa ihre Meinung zum Krieg äussern.
Kleopatra
7. April 2023 @ 08:59
Das Problem ist nicht, dass die Ukraine mit Russland angeblich nicht verhandeln will, sondern dass Russland zu einem Staat von Kriegsverbrechern geworden ist. Mit denen ist nicht zu verhandeln, sondern sie müssen vernichtend geschlagen werden. Vielleicht werden sie ja dann vernünftig.
Warum sollten die Ansichten der Brüsseler in stärkeem Maß relevant sein als zB. die der Polen? Letztere kennen die Russen jedenfalls besser.
european
7. April 2023 @ 12:37
Was Kriegsverbrechen anbetrifft, da sitzen alle Beteiligten im gleichen Boot, einschliesslich Ukraine.
Sollte kein Hinderungsgrund sein. Im Gegenteil. Man ist unter sich. An allen Haenden klebt meterdickes Blut.
KK
6. April 2023 @ 15:35
@ ebo:
„Also haben die USA bestimmt kein Interesse an einem Zerfall des Landes.“
Aber vielleicht ja an einer Besetzung? Dann wäre das NAhTOd-HQ völlig „safe“ und auch die EU hätte man komplett im Sack und wäre nicht auf willfährige EUCO-Präsidentschaften angewiesen.
Und bei Bedarf wäre es nach den Haag auch nicht weit, falls doch mal ein US-Kriegsverbrecher dort zu befreien wäre!
KK
6. April 2023 @ 14:22
@ ebo:
“Für Belgien insgesamt sieht es auch nicht gut aus, hier die ausführliche Analyse eines ehemaligen FAZ-Korrespondenten:”
Weiss man schon, ob die USA Flamen oder Wallonen zu einem Putsch ähnlich dem 2014 auf dem Maidan aufstacheln werden?
ebo
6. April 2023 @ 15:01
Belgien gehört doch längst zum Westen, in Brüssel und Mons sind die Nato Hauptquartiere. Also haben die USA bestimmt kein Interesse an einem Zerfall des Landes. Da mache ich mir keine Sorgen
KK
6. April 2023 @ 14:12
@ european:
„Diese buergerferne Politik wird sich nirgendwo auszahlen.“
Doch! In den USA!
KK
6. April 2023 @ 12:29
“Die PTB ist übrigens auch gegen den Krieg…”
Wohl als eine der ganz wenigen Parteien EUropas… und ich meine damit ausdrücklich die Parteien, nicht die Mehrheit ihrer jeweiligen Mitglieder.
@ european:
“…fuer ein sofortiges Ende der Ampel-Koalition…”
Was würde das denn ändern – die SPD würde durch die CDU ersetzt, denn zumindest alle drei Ampel-Parteien und die LINKE scheuen Neuwahlen wie der Teufel das Weihwasser.
Die GRÜNEN durch die CDU zu ersetzen würde Merz nicht mitmachen, da er in dieser Konstellation nicht Kanzler würde.
Und an der Kriegsbesoffenheit würde das alles nichts ändern, höchstens an dem unsäglichen Heizungsgesetz – vielleicht.
european
6. April 2023 @ 12:47
Was würde das denn ändern?
Nichts. Das ist ja das Problem. Waeren aktuell Wahlen wuerde ich nicht waehlen, denn ich bin ja auch als Auslandsdeutsche an den Wahlbezirk meines letzten Wohnsitzes gebunden.
Ich hoffe tatsaechlich auf eine Wagenknecht-Partei. Alle anderen kann man getrost in die Tonne treten. Die SPD hat ausgedient. Die Gruenen haben uns nun zum 2. Mal in einen Krieg gezogen und in Blitzgeschwindigkeit alle ihre Grundsaetze ueber Bord geworfen. Die Blauen sind fuer mich keine Alternative und die neoliberale Transatlantiker-CDU hat genug Schaden in Deutschland und Europa angerichtet.
Es bleibt das grosse Nichts.
european
6. April 2023 @ 11:24
Es brodelt. Gestern konnte man lesen, dass in einer INSA-Umfrage sich 55% der Befragten fuer ein sofortiges Ende der Ampel-Koalition aussprechen. Nur 30% waren mit der Politik zufrieden.
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/16769209-insa-umfrage-mehrheit-deutschen-ampel-koalition
Georgia Meloni konnte bei den juengsten Regionalwahlen in Italien ihre Position solide ausbauen, in Frankreich ist kein Ende der Konflikte absehbar und in Deutschland ist die AfD kopf an kopf mit den Gruenen.
ebo
6. April 2023 @ 12:33
Für Belgien insgesamt sieht es auch nicht gut aus, hier die ausführliche Analyse eines ehemaligen FAZ-Korrespondenten: https://belgieninfo.net/dunkle-wolken-am-politischen-horizont-belgiens-2/
european
6. April 2023 @ 12:54
Das klingt wirklich nicht gut und im Moment befuerchte ich, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist, denn das volle Ausmass dieser katastrophalen Politik ist ja noch nicht bei jedem angekommen. Bisher betrifft es ja “nur” diejenigen, die ohnehin nichts haben. Aber irgendwann werden die Jobs auch fuer die Mittelschicht wegfallen….
Diese buergerferne Politik wird sich nirgendwo auszahlen. Im Grunde muesste man alle sofort absetzen und nicht auf Wahlen warten muessen.