Ukraine-Krieg soll Berlin und London wieder zusammenschweißen

Vier Jahre nach dem Brexit wollen Deutschland und Großbritannien wieder enger zusammenarbeiten. Als Kitt dient vor allem die Ukraine – bis zum Sieg über Russland?

Nach dem Regierungswechsel in Großbritannien will Deutschland seine Beziehungen zu London auf eine neue Grundlage stellen. Dazu soll Anfang nächsten Jahres ein gemeinsames Abkommen unterzeichnet werden.

Dies sagten Bundeskanzler Olaf Scholz und Premierminister Keir Starmer beim Antrittsbesuch des britischen Regierungschefs in Berlin. “Wir möchten einen Neustart”, so Starmer. Er ist wie Scholz ein Sozialdemokrat.

Das “Herzstück” der neuen Zusammenarbeit ein Verteidigungsabkommen sein. Dabei wiederum soll die Ukraine im Mittelpunkt stehen. London und Berlin würden “der Ukraine zur Seite zu stehen, solange es nötig ist”, so Starmer.

Unklar blieb, ob damit ein Ende des Krieges – etwa durch eine Verhandlungslösung – oder ein militärischer Sieg über Russland gemeint ist. Präsident Selenskyj hatte zuletzt wieder von einem Sieg gesprochen.

Offen ist auch, ob Berlin und London ihre Differenzen über die Verwendung weitreichender Waffen beigelegt haben. Starmer will auch ukrainische Angriffe auf das russische Kernland zulassen, Scholz ist bisher dagegen.

Zuletzt hatten Berichte für Wirbel gesorgt, wonach die ukrainische Armee bei ihrem Einmarsch in die russische Region Kursk auch deutsche und britische Panzer genutzt habe.

Einige Analysten behaupten sogar, London habe Kiew zu der Invasion ermutigt. Das scheint Scholz jedoch nicht abzuschrecken – im Gegenteil. Es geht doch nichts über einen gemeinsamen Feind…