Ukraine-Krieg : Eine bitterböse Bilanz und eine hervorragende Analyse

Wenn es um die Ukraine geht, ist oft von einem “Angriffs- und Vernichtungskrieg” und von “russischem Imperialismus” die Rede. Einer nüchternen Betrachtung halten diese Urteile nicht stand.

Dies zeigen die folgenden beiden Beiträge, auf die ich nur kurz verlinken will. Möge ein jeder seine eigenen Schlüsse daraus ziehen!

Es beginnt mit einem bitterbösen Vergleich und einer wichtigen Frage:

Verständnisfrage: Wieso sprechen Sie von einem “Vernichtungskrieg”, wenn im Verlauf von 2,4 Jahren 11.000 Zivilisten, davon 600 Kinder dem #Ukraine-Krieg zum Opfer fallen – nicht aber wenn in #Gaza in nur 8 Monaten +30.000 getötet werden. Davon sind mit 52 % Frauen & Kinder die größte Opfergruppe. Allein die Zahl der namentlich identifizierten Kinder beträgt mit 7.700 mehr als das 10-fache der (ukrainischen) Zahl, dies zudem bei signifikant höherer Bevölkerungszahl in der Ukraine.

Florian Warweg / X

Wem das zu polemisch ist, dem kann ich noch ein wenig politische Theorie anbieten.

Liberalism blames Russia as an aggressive rogue state in violation of international law. Realism faults NATO and the West for provoking Russian security fears with the continued eastward expansion of NATO, which violated an informal promise after the reunification of Germany. Constructivism holds a right-leaning3 nationalist Ukraine to account for creating ethnolinguistic tensions by restricting Russian language use for 30% of its population. World Systems Theory draws on leftism to explain how competition and exploitation through capitalism split Ukraine by dividing the population into different orientations between the East and West. These different perspectives provide us with pathways to peace.

Understanding the war with Russia through international relations theory

Zu gut deutsch: Der westliche Liberalismus, der Russland eine aggressive Verletzung des Völkerrechts vorwirft, ist nur eine Lesart des Krieges. Schon der (ebenfalls westliche) Realismus kommt zu ganz anderen Schlüssen. Andere Analysen weiten den Blick – und bieten jeweils verschiedene Pfade zum Frieden.

Leider zeigt die EU wenig bis gar kein Interesse an verschiedenen Wegen zum Frieden. Die Ukraine soll allein drüber entscheiden, jede Form der diplomatischen Vermittlung wird ausgeschlossen und sogar bekämpft, wie wir gerade an Orbans Reisen nach Kiew und Moskau sehen…