Drei Monate Ukraine-Krieg: Die richtigen Fragen – aber keine Antworten

In den USA hat eine Debatte über die Kosten und Grenzen des Ukraine-Krieges eingesetzt. Die “New York Times” stellt die richtigen Fragen – doch es fehlen die Antworten, auch in EUropa.

Die USA haben ein 40 Mrd.-Dollar-Paket für die Ukraine verabschiedet – ohne eine eingehende Debatte der Kriegsziele, ihrer Kosten und Grenzen.

Immerhin bricht nun die “New York Times” das Schweigen – und stellt in einem Kommentar des “Editorial Board” die richtigen Fragen. Zitat:

Is the United States, for example, trying to help bring an end to this conflict, through a settlement that would allow for a sovereign Ukraine and some kind of relationship between the United States and Russia? Or is the United States now trying to weaken Russia permanently? Has the administration’s goal shifted to destabilizing Vladimir Putin or having him removed? Does the United States intend to hold Mr. Putin accountable as a war criminal? Or is the goal to try to avoid a wider war — and if so, how does crowing about providing U.S. intelligence to kill Russians and sink one of their ships achieve this?

The New York Times

Sind die USA bereit, diesen Krieg mit einem Abkommen zu beenden? Oder wollen sie Russland permanent schwächen? Geht es gar darum, Putin zu stürzen?

Diese Fragen müsse Präsident Biden beantworten, so die “NYT” – andernfalls seien nicht nur die US-Interessen gefährdet. Vielmehr werde der Frieden in EUropa gefährdet, und zwar dauerhaft.

Doch die Antworten bleiben aus – in Washington wie in Brüssel. In Brüssel werden die Fragen noch nicht einmal diskutiert – man tut so, als könne und müsse Kiew allein über die Kriegsziele entscheiden.

Dabei sind es die USA, die den Krieg finanzieren. Und es ist die EU, die die Ukraine vor der Pleite retten und wieder aufbauen will. Deshalb können wir nicht nur mitreden – wir müssen es auch!

Siehe auch Jetzt droht ein langer Krieg – mit EU- und Nato-Beteiligung. Mehr zum Krieg in der Ukraine hier

P.S. Die Ukraine lehnt eine Waffenruhe derzeit ab, wie Präsident Selenskyj erklärte. Derweil laden die USA am Montag zum zweiten Kriegsrat nach dem Treffen in Ramstein. Ein Umdenken ist nicht in Sicht!