Ukraine: Gegner einer Verhandlungs-Lösung hetzen gegen Scholz

Kommt eine Wende in der Ukraine-Politik? Kurz vor der US-Wahl werden die Kriegstreiber nervös. Sie hetzen gegen eine mögliche Verhandlungslösung – und gegen Kanzler Scholz.

Der Auslöser war – vordergründig – ein Artikel in “Politico” (dt. Ausgabe). Demnach kursiert in Berlin die Idee einer „blockfreien“ Ukraine nach dem Vorbild Finnlands im Kalten Krieg. Sie wurde per Tweet dem Kanzler zugeschrieben.

Daraufhin ergoß sich ein Kübel Hetze über Scholz. Der SPD-Mann wolle eine “Finnlandisierung”, diese käme einer Kapitulation gleich. Auch EU-Abgeordnete von FDP (Strack-Zimmermann) und CDU (Radtke) machten mit.

Stracki nannte Scholz einen “sicherheitspolitischen Totalausfall”. Radtke sprach von “Verrat”.

Allerdings hat Scholz bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Rutte gar nicht über eine “blockfreie” Ukraine gesprochen. Er hat nur seinen bekannten (und von den USA geteilten) Widerstand gegen einen Nato-Beitritt im Krieg bekräftigt.

Das Scholz-Bashing ist denn wohl auch eher als Zeichen der Nervosität vor dem Hintergrund der US-Wahl zu verstehen. Die Anhänger von Präsident Selenskyjs gescheitertem “Siegesplan” fürchten wohl eine Verhandlungslösung.

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Im Gespräch ist laut “Politico” eine „Kontaktgruppe“: Damit solle Deutschland andere Staaten wie China, Indien und Brasilien zusammenbringen, um eine Friedenslösung zu erarbeiten. 

Allerdings arbeiten diese Staaten ohnehin zusammen – bei den BRICS. Scholz wird dafür nicht unbedingt gebraucht, sehr wohl aber der bzw. die nächste US-Präsident/in.

Man darf gespannt sein, wie es weiter geht. Nicht nur in Washington, sondern auch in Berlin. Wenn Scholz abtritt, müssen wir uns auf einiges gefasst machen…

Siehe auch “Baerbock steht „felsenfest“ zur Ukraine – trotz Trump“. Mehr zum Krieg um die Ukraine hier