Ukraine: “EU soll Deal mit Trump schließen”

Die EU will der Ukraine langfristig helfen und den Krieg weiterführen – auch wenn der nächste US-Präsident D. Trump heißt. Ein “Experte” kommt nun mit einem bizarren Vorschlag.

Die EU-Politiker könnten Trump einen Deal anbieten, so der Buchautor und Frankreich-Kenner J. De Weck in “Politico”.

Die EU solle die bisherigen Waffenlieferungen der USA an die Ukraine auf ihre eigene Kappe nehmen, meint er.

Dazu sollten sie die Waffen in den USA kaufen und aus europäischen Steuermitteln bezahlen. Kostenpunkt: “nur” 45 Mrd. Euro im Jahr.

Diese Art der transatlantische Scheckbuch-Diplomatie wirke zwar “krass”, sei aber nichts Neues. So habe sich Deutschland schon vom Irak-Krieg “frei gekauft”.

Allerdings ging es damals um einen vergleichweise kurzen Krieg, der leicht zu gewinnen war. Diesmal haben wir es mit einem langen Konflikt zu tun, den die Ukraine offenbar nicht gewinnen kann!

Zudem würde die EU den militärisch-industriellen Komplex der USA subventionieren, statt die eigene, auch militärische, Souveränität zu fördern. Deutsche und französische Firmen würden leer ausgehen. Krass!

Der Gastbeitrag in “Politico” ist jedoch symptomatisch für die Debatte in Brüssel. Hier bereitet man sich tatsächlich schon auf einen Trump-Sieg und einen “endless war” in Osteuropa vor.

Die Europawahl spielt dabei keine Rolle. Denn anders als in den USA, wo die Ukraine immerhin schon Wahlkampf-Thema ist und mit Trump ein Kriegs-Gegner zur Wahl steht, sollen die EU-Bürger keine Alternative haben…

Siehe auch Sie fürchten Kriegsmüdigkeit – und Wahlen

P.S. Die ukrainische Vizeregierungschefin Olha Stefanischyna hat vor einer wachsenden Kriegsmüdigkeit der europäischen Länder gewarnt. Der EU-Gipfel im Dezember werde entscheidend, sagte sie in Berlin.