Trump weitet Handelskrieg auf EU aus – und wie!
Jetzt wird’s ernst: US-Präsident Trump hat erneut mit Strafzöllen auf (deutsche) Autos gedroht – und dies mit Gesprächen über eine Art TTIP light verbunden. Auch Chlorhühnchen und Agrarprodukte sollen auf die Tagesordnung.
Nach dem vorläufigen Waffenstillstand im Handelskrieg mit China wendet sich Trump nun der EU zu. Ohne neues Abkommen mit der US-Regierung drohten den Europäern „sehr hohe Zölle“, sagte Trump er dem US-Sender CNBC.
Dabei geht es nicht nur um deutsche Autos, sondern auch um französischen Champagner und andere EU-Waren – denn Trump nimmt auch jene Länder ins Visier, die mit einer Digitalsteuer gegen Google & Co. vorgehen.
Schlimmer noch: Er verbindet seine Drohung mit der Forderung, auch über Agrarprodukte und -suventionen zu verhandeln. Aus dem angekündigten Industriezollabkommen würde so eine Art TTIP light – wie befürchtet.
Bisher hat die EU dies ausgeschlossen. Vor allem Frankreich ist strikt dagegen. Doch die EU-Front bröckelt schon wieder. Deutschland hätte nichts dagegen, auch über die Agrarpolitik zu sprechen, wenn dies Daimler & Co. hilft.
Und der neue, irische Handelskommissar Hogan hat seine Bereitschaft signalisiert, auf die erpresserischen Forderungen aus Washington einzugehen. Trump jubelt schon: „Sie werden einen Deal machen, weil sie müssen!“
Das könne ein Härtetest für die „europäische Souveränität“ werden…
Pjotr56
23. Januar 2020 @ 16:25
Die EU wäre wirklich gut beraten, sich endlich von den USA zu emanzipieren. In D sitzen bekanntlich div. Transatlantiker in Redaktionsstuben, Bundestag und anderswo, die unserer „Schutzmacht“ (Norbert Röttgen) in Vasallentreue die Stange halten.
Vor wem oder was sollen uns USA/Nato eigentlich schützen?
Wer jetzt Russland sagt, dem/der empfehle ich einen gründlichen Realitätscheck, ersatzweise gründliche Untersuchung des Oberstübchens..
Republikaner und Demokraten sind eine Partei mit 2 Flügeln. Obama war auch kein Engel, der dealte auch, nur anders; hatte die meisten Kriegstage während seiner Amtszeit, garniert mit dem Friedennobelpreis inkl. seiner Unterschrift unter Drohnenmordlisten an jedem Dienstag, Volker Pispers dazu (1:47 Min.):
https://www.youtube.com/watch?v=lfVDi-D24XU
Außerdem hat er Muttis Smartphone abgeschnorchelt „Abhören unter Freunden, das geht gar nicht“ empörte sie sich.
Mit Trump ist ein raffinierter, skrupelloser Dealer am Werk „to make america great again“.
Nachdem die deutsche Journaille sich (gefühlt Jahre lang) an seiner Frisur abgearbeitet hat, anstatt die Gefahren des chronisch am „Amerikanischen Exzeptionalismus“ erkrankten Landes zu thematisieren, ist jetzt halt die gewöhnliche Geschäftstätigkeit eingetreten.
Angesichts der uneinigen, zerstrittenen EU mit einigen zuverlässigen Kunden des Dealers, dürfte es schwierig bis unmöglich werden aus dem deal auszusteigen.
Eine “europäische Souveränität” sehe ich nicht, “europäische Vasallen der USA jede Menge”.
Peter Nemschak
22. Januar 2020 @ 22:51
Muss man halt so machen wie die Chinesen. Es ist Wahljahr in den USA. Die Demokraten sind übrigens um nichts besser (siehe Northstream 2). Es geht um die Neuordnung der Welt und den besten Platz an der Sonne.
ebo
23. Januar 2020 @ 10:15
Hat Obama der EU mit Strafzöllen gedroht? Nein, das macht (bisher) nur Trump. Es führt in die Irre, Trump mit den Republikanern und die Republikaner mit den Demokraten gleichzusetzen. Die EU wäre gut beraten, auf die Demokraten zuzugehen und auch mit Bundesstaaten wie Kalifornien eng zu kooperieren.