Trump ignoriert von der Leyen und droht der EU
Fünf Tage nach seinem Amtsantritt hat US-Präsident Trump immer noch keinen Kontakt zur EU-Kommission. Statt das Gespräch zu suchen, droht er den Europäern.
Kommissionschefin von der Leyen und ihr Team haben immer noch keinen direkten Draht zu Trump. Dies bestätigte die EU-Kommission auf Nachfrage in Brüssel.
Statt das Gespräch zu suchen, droht der neue US-Präsident den Europäern. „Vom Standpunkt Amerikas aus betrachtet, behandelt uns die EU sehr, sehr unfair und sehr schlecht“, sagte der Republikaner in einer Videoschalte zum Weltwirtschaftsforum in Davos.
Er warf der EU vor, keine landwirtschaftlichen Produkte und Autos aus den USA zu kaufen. Gleichzeitig würden Millionen von Autos aus Europa in die USA geschickt. „Ich versuche, konstruktiv zu sein, denn ich liebe Europa“, so der 78-Jährige. Aber es sei sehr mühsam.
Offen blieb zunächst, ob Trump wie mehrfach angedroht Strafzölle auf Waren aus Deutschland und der EU verhängen wird. In diesem Fall will Brüssel sofort zurückschlagen – ein neuer Handelskrieg wäre die Folge.
Doch statt das klar zu kommunizieren, üben sich von der Leyen & Co. in Leisetreterei. Sie haben sogar eine eigene Sprachregelung vereinbart, um Trump irgendwie zu besänftigen…
Siehe auch meine neue Kolumne im “Makroskop”: Freundliche Floskeln gegen den Handelskrieg
Karl
25. Januar 2025 @ 08:56
Die Ent-Trumpierung auf französisch:
détromper qn. – jmdn. von seinem Irrtum befreien
umbhaki
25. Januar 2025 @ 22:35
Super. Danke für diesen Lacher!
Art Vanderley
28. Januar 2025 @ 23:48
🙂
Michael
25. Januar 2025 @ 08:20
Die USA mochten die EU nie, aus vielerlei Gründen,, insbesondere aber weil sie selbst nicht Mitglied werden konnten. Schon deshalb hat die USA immer wieder versucht politischen Einfluß über die NATO auszuüben, was ihnen auch immer wieder vollends gelungen ist!
Guido B.
25. Januar 2025 @ 07:54
Joe Biden hat es geschafft, seine „Verbündeten“ zu „America first“-Vasallen zu machen. Der Transatlantizismus ist ja nichts anderes als ein Geschäftsmodell für amerikanischen Wohlstand zulasten der „Verbündeten“. Trump ist zwar keine Transatlantiker, aber das Ausbeutungsschema scheint auch ihm zu gefallen. Seine Protektionismus-Allüren dienen einzig dem Zweck, Investoren in den US-Markt zu dirigieren. Er ist nicht an politischen Beziehungen mit der EU interessiert, sondern nur an der Wertschöpfung der Wirtschaft, die sich vom Standort EU zum Standort USA verlagern soll. Dagegen ist die EU machtlos.
Arthur Dent
25. Januar 2025 @ 12:20
@Guido B.
1948 – 1952 Marshall-Plan – für rund 12,5 Mrd. Dollar haben die USA Europa gekauft. Und Deutschland ist praktisch seit Gründung der Bundesrepublik „Vasall“ – übrigens freiwillig und gern.
Arthur Dent
24. Januar 2025 @ 16:10
Wirtschaftskrieg mit Russland, Handelskrieg mit China und auch noch mit den USA? Die EU hat ein Herz wie ein Löwe…
Tesla baut doch Autos in Deutschland, oder?
Und wir möchten auch keine genetisch veränderten Produkte auf dem Teller haben.
(Wohlstand für alle durch Freihandelszonen? Man zeige mir das Lehrbuch, wo das steht. Da hat Donald vielleicht recht mit seinen Zöllen, käme mal auf einen Versuch an).