Trump attackiert Ukraine – von der Leyen läuft ihm trotzdem hinterher

US-Präsident Trump behauptet, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland begonnen habe. Das ist offensichtlich Unsinn. Die EU läuft Trump trotzdem hinterher.

Trump hat der Ukraine und ihrem Präsidenten Selenskyj eine Mitschuld am Krieg gegeben. “Ihr seid seit drei Jahren dabei. Ihr hättet nie damit anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können”, sagte Trump nach ersten Gesprächen mit der russischen Seite.

Die Behauptung, die Ukraine habe “angefangen”, ist offensichtlich Unsinn. Es ist Russland, das den völkerrechtswidrigen Krieg begonnen hat, nachdem die Nato die Ukraine zum Beitritt eingeladen und einen Kurswechsel in letzter Minute (den Moskau erzwingen wollte) abgelehnt hatte.

“Ein klassischer Stellvertreterkrieg”, urteilte der US-Experte J. Sachs am Mittwoch im Europaparlament. Die USA hätten die Nato und die Ukraine benutzt, um Russland zu schwächen und ihre Hegemonie in Osteuropa auszubauen. Deshalb könnten auch nur die USA den Krieg beenden.

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Das versucht Trump nun – verdreht dabei aber Ursache und Wirkung. Er will den Ukrainern die Schuld geben, um die Kosten des Krieges abzuwälzen und möglichst schnell wieder ins Geschäft mit Russland zu kommen. Dazu dienten auch die Gespräche in Riad.

Und wie reagiert die EU? Mindestens ebenso widersprüchlich. Einerseits behauptet sie, man wolle Frieden und müsse daher am Verhandlungstisch sitzen. Andererseits lehnt sie ein Ende des Kriegs zu Trumps Bedingungen ab. Am Mittwoch wurden sogar neue Russland-Sanktionen erlassen.

Vollends verrückt wird es aber, wenn man die Äußerungen führender EU-Politiker liest. Obwohl Trump die Ukraine attackiert und gefährlichen Unsinn redet, laufen Kommissionspräsidentin von der Leyen und ihre Außenbeauftragte Kallas ihm weiter hinterher. Dies zeigen Äußerungen der letzten Tage .

Lebt Kallas auf dem Mond?

“We want to partner with the US to deliver a just and lasting peace for Ukraine“, erklärte von der Leyen nach einem Besuch des Trump-Beauftragten Kellogg in Brüssel. “By working together with the US, we can achieve a just and lasting peace – on Ukraine’s terms”, betont Kallas.

Diese Zitate sind voller Widersprüche. Kallas will einen Frieden zu ukrainischen Bedingungen – aber zusammen mit Trump. Wo lebt die Dame, auf dem Mond? Und von der Leyen setzt weiter auf die transatlantische Partnerschaft – dabei haben die USA sie in Sachen Ukraine längst aufgekündigt.

Die europäische Schizophrenie – oder soll man von Realitätsverlust sprechen? – geht sogar noch weiter. Denn während die USA die EU in Riad ausbooten, schicken die EUropäer ihren Handelskommissar Šefčovič zu Verhandlungen mit der US-Administration nach Washington. Er komme “in Frieden”, hieß es.

Größte Sorge: Handelskrieg

Šefčovič diplomatische Mission: einen Handelskrieg mit den USA vermeiden. Das scheint ohnehin die größte Sorge der EU zu sein. Sie ist erpressbar geworden – denn Deutschland steckt in der Rezession, und bei der Energie ist man von den USA abhängig wie nie. Bei Waffen übrigens auch.

Deshalb läuft von der Leyen Trump hinterher, auch wenn der den größten Unsinn redet und die Ukraine attackiert…

Siehe auch “Trumps Strafzölle: Deshalb ist die EU erpressbar geworden”