Trump 2.0: EUropa ist falsch aufgestellt

Vier Jahre hatte die EU Zeit, um sich nach der ersten Amtszeit von Donald Trump (2017-2021) von den USA zu emanzipieren und die viel beschworene “strategische Autonomie” zu entwickeln. Doch passiert ist fast nichts.

Von Russland und China hat sich EUropa zwar abgekoppelt bzw. distanziert. Doch von den USA sind die Europäer noch abhängiger geworden. Sogar der deutsche Handel hängt nun an den USA.

Die längst überfällige Strategiedebatte wurde nicht geführt. Bei der Europawahl 2024 wurden alle kritischen Fragen ausgeblendet, um der deutschen Kommissionschefin von der Leyen eine zweite Amtszeit zu sichern.

Das Ergebnis: die EU hat gar keine Strategie – weder beim Krieg um die Ukraine, noch im Verhältnis zur westlichen Vormacht USA. Bei den beiden heikelsten Themen der nächsten Jahre ist sie blank und sprachlos

Es hätte zwar die Möglichkeit gegeben, eine strategische Debatte zu führen – der ungarische Ratsvorsitz unter Viktor Orban hat dies im Juli 2024 sogar angestoßen. Doch die EU-Staaten haben sich verweigert.

Sie haben nicht einmal versucht, Orbans gute Kontakte zu Trump zu nutzen, um sich auf den Machtwechsel in Washington vorzubereiten. Nun müssen sie improvisieren. Doch dafür ist Brüssel denkbar schlecht aufgestellt.

Weiterlesen hier (Newsletter) Siehe auch Trump 2.0: So unterwürfig gratuliert die EU-Spitze

P.S. Gar nicht aufgestellt sind Deutschland, Frankreich, Belgien und Österreich, wo es aktuell keine oder nur eine Regierung ohne parlamentarische Mehrheit gibt. “Gut” aufgestellt ist eigentlich nur Italien – Regierungschefin Meloni ist sogar zur Trump-Feier nach Washington gereist 🙂 Sie “darf” auch EU-Kommissionschefin von der Leyen berichten, die leider keine Einladung erhalten hat und bisher nicht einmal einen direkten Draht etablieren konnte…