Trump 2.0: Ein Deal zulasten Chinas – und Deutschlands?
Wie kann die EU mit Donald Trump ins Geschäft kommen? Im Gespräch ist ein Deal zulasten Chinas – und Deutschlands.
Nach einem Medienbericht will die EU versuchen, so schnell wie möglich mit Trumps Team ins Gespräch zu kommen. Das Ziel ist es, ihn von Strafzöllen abzuhalten (mehr dazu hier) und die US-Hilfe für die Ukraine zu sichern.
Im Gegenzug könnte die EU mehr (teures und schmutziges) Flüssiggas aus den USA einkaufen und Trumps harten Kurs gegen China mittragen.
High on their wish list will be keeping the tap open for US funds to flow to Ukraine and avoiding scything tariffs on European goods. Brussels has already been told what Trump would expect in return: EU backing for his tough agenda on China.
Dies würde allerdings nicht nur China treffen, sondern auch das deutsche China-Geschäft. Außerdem würde es die Energie in Deutschland weiter verteuern.
Last but not least müsste Deutschland wohl auch noch höhere Kosten für den Ukraine-Krieg übernehmen. Kanzler Scholz hat sich dazu bereits bereit erklärt – es war sogar ein Grund für den Bruch der Koalition.
Meiner Meinung nach ist das kein guter Deal. Die EU sollte die Finger davon lassen. Allerdings gibt es in Brüssel die durchaus begründete Sorge, dass Kommissionschefin von der Leyen vorpreschen könnte.
Ihre Eile, Trump zu gratulieren und eine “transatlantische Agenda” zu pushen, spricht Bände…
Mehr dazu hier
Michael Conrad
8. November 2024 @ 10:34
Der Deal liegt doch schon auf dem Tisch.
Wenn Trump von den Zwei Prozent GDP als
geforderten Rüstungsausgaben spricht, dann ist damit der Einkauf von Rüstungsgütern in den USA gemeint. So wie das auch schon mit einem großen Teil der Sonderverschuldung passiert , für die vor allem F35 gekauft werden.
Trump und der militärisch-industrielle Komplex der USA haben da sicher noch viel mehr im Angebot.
Michael
7. November 2024 @ 15:24
“ Wie kann die EU mit Donald Trump ins Geschäft kommen? Merkwürdige Frage!? Ich dachte Orban ist schon im Geschäft mit Trump und UvdL, ganz wie es ihre Art ist, dackelt schon hinterher und biedert sich an! An Orban wird sie dabei kaum herum kommen! Erbärmlich! Alles ideologischer Opportunismus, keine Politik und keine Strategie!
Arthur Dent
7. November 2024 @ 12:49
Nun, mit Zöllen lassen sich Handelsungleichgewichte ausgleichen. Für die deutschen Merkantilisten sind das natürlich Strafzölle, aus Sicht der USA sind das eher Schutzzölle.
Die ach so „unwettbewerbsfähigen“ deutschen Unternehmen haben 2023 einen Handelsüberschuss von insgesamt rund 210 Mrd. Euro erwirtschaftet, davon allein aus dem USA-Geschäft 63,5 Mrd. Euro. Trump ist wohl nicht mehr gewillt, laufend das Leistungsbilanzdefizit zu vergrößern. Trump ist noch nicht im Amt, da jammern und wehklagen die deutschen Unternehmen schon.