Vor Showdown: Märkte strafen Italien – nicht

Am Dienstag will die EU-Kommission den Budgetentwurf aus Italien zurückweisen. Damit droht ein Showdown im Streit um die Haushaltsregeln der Union. Doch die Märkte sehen die Lage entspannter.

Anleihen aus Italien sind wieder gefragt, der Risikoaufschlag ist am Montag spürbar gesunken. Dies ist vor allem auf das jüngste Rating von Moody’s zurückzuführen. Die Amerikaner hatten Italien zwar zurückgestuft.

Doch sie haben die Anleihen nicht als Ramsch bewertet und einen stabilen Ausblick gegeben. Schließlich verzeichne Rom einen Primärüberschuss (vor dem Schuldendienst) und eine gute Leistungsbilanz, so die US-Experten.

Außerdem braucht Italien nicht kurzfristig neue Milliarden, so wie in der Griechenland-Krise 2015. Ernst würde es ohnehin erst dann, wenn institutionelle Anleger (Banken, Versicherungen) ihr Geld abziehen.

Das zeichnet sich jedoch (noch) nicht ab. Auch die “Ansteckungsgefahr” ist wohl geringer als zunächst befürchtet. So ist der befürchtete Ausverkauf bei griechischen Banken (bisher) noch ausgeblieben.

Die nächste Hürde kommt am Dienstag, wenn die EU-Kommission den Budgetentwurf aus Italien bewerten will. Sie könnte ihn zurückweisen – was eine Premiere in der Geschichte der Währungsunion wäre.

Mal sehen, wie die Anleger dann reagieren…