Trotz EU-Krise: Die Zufriedenheit steigt

Die EU rutscht wieder in die Krise. Politisch geht derzeit gar nichts, die Wirtschaft läuft auch nicht mehr rund. Doch auf die Stimmung schlägt das (noch) nicht durch: Die Lebenszufriedenheit in Europa steigt.

Dies meinen zumindest die Statistiker von Eurostat. Sie fragten: “Wie zufrieden sind Sie derzeit mit Ihrem Leben insgesamt?” Und bekamen überwiegend positive Antworten.

Auf einer Skala von 0 (“überhaupt nicht zufrieden”) bis 10 (“vollkommen zufrieden”) lag der Durchschnitt der Lebenszufriedenheit der EU-Bürgerinnen und -Bürger zuletzt (2018) bei 7,3 – eine Zunahme gegenüber 7,0 im Jahr 2013.

Deutschland lag mit einem Wert von 7,4 leicht über dem Durchschnitt. Die größten Steigerungen meldeten Griechenland, Zypern und Portugal (jeweils + 0,9), Malta (+ 0,8) sowie Tschechien, Italien und Slowenien (+ 0,7).

Dass auch in Griechenland die Lebenszufriedenheit steigt, verwundert. Schließlich hat das Land wie kein anderes unter der Schuldenkrise und der von der EU verordneten Austeritätspolitik gelitten.

Auch für Italien sind die Zahlen kaum nachvollziehbar. Das Land steckt in einer Dauer-Rezession fest, die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch. Und warum sind die Osteuropäer eigentlich nicht zufriedener?

Ob es daran liegt, dass die EU-Statistiker nach der persönlichen Lebenszufriedenheit fragten – und nicht nach Politik und Wirtschaft? Oder daran, dass es anderen noch dreckiger geht?

Die Flüchtlingskrise und der Brexit könnten ja dazu beigetragen haben, dass viele Menschen ihre eigene Situation relativieren – und im Ergebnis dann doch besser beurteilen…

Siehe auch “Brexit macht EU beliebter – scheinbar”