There Is No Alternative Brexit

TINA – There Is No Alternative. Das soll ab sofort auch für den Brexit gelten. Selbst wenn das Austrittsabkommen, das die EU-27 nach wochenlangem Gezerre gebilligt haben, in London durchfällt, soll es keinen „Plan B“ geben.

Das verlautet vom Brexit-Sondergipfel in Brüssel. Besonders hart gibt sich – wie üblich – der niederländische Regierungschef M. Rutte. Wenn Premierministerin May den Brexit-Deal nicht durchbringt, werde die EU keinen neuen anbieten.

Selbst Neuwahlen oder ein zweites Referendum würden, so heißt es, an der harten Haltung der EU nichts ändern. Es gilt die alte TINA-Regel, die wir schon aus dem Schuldenstreit mit Griechenland kennen: „There is no alternative.“

Droht dann also doch noch das „No deal“-Szenario? Will die die EU die Briten sehenden Auges ins Chaos stürzen? „This is not our business“, heißt es in Brüssel. Der Ball liege nun im Feld von May.

Doch die Erfahrung zeigt, dass die EU sehr wohl bereit sein könnte, den Deal noch einmal aufzumachen. So war es zum Beispiel im Falle Irlands, als der Lissabon-Vertrag in einem Referendum scheiterte.

Damals gab es weitere EU-Gipfel und am Ende neue Zusicherungen für die Iren. Bei den Briten könnte es ähnlich laufen. Zunächst will man May aber „den Rücken“ stärken – damit sie ihre Landsleute irgendwie rumkriegt.

Sollte der Brexit-Deal dennoch im Dezember im britischen Parlament scheitern, so hoffen manche Hardliner in der EU auf die Märkte. Wenn das Pfund unter Druck gerät und die Börse abschmiert, könne dies zu einem Umdenken führen.

Es ist dieselbe Chaos-Theorie, die Brüssel nun auch in Italien anwendet…

Siehe auch „Nur Verlierer“