Tausend Tage Krieg, kein Tag Diplomatie

Seit tausend Tagen tobt der Krieg um die Ukraine. An keinem einzigen Tag hat die EU versucht, den Konflikt aus eigener Kraft und mit eigenen Ideen zu lösen. Diplomatie? Fehlanzeige!

Am 1000. Tag hat sie nun die “Helden der Ukraine” geehrt – mit einer Sondersitzung des Europaparlaments am 19. November.

Doch wer hoffte, dass die EU-Politiker einen Moment innehalten und sich auf ihre eigentliche Aufgabe – den Frieden – besinnen würden, sah sich getäuscht. Dies hat das Treffen der Außenminister am Vortag in Brüssel gezeigt.

Nicht weniger, sondern mehr Krieg war das Thema – wie in diesem Blog angekündigt.

Der scheidende Außenbeauftragte Josep Borrell forderte nicht nur, dass alle EU-Staaten den USA folgen sollen – “Feuer frei” für die Ukraine heißt seine Devise.

Er bekannte sich auch dazu, in den letzten fünf Jahren kein Chefdiplomat gewesen zu sein, sondern “Sicherheits- und Verteidigungspolitiker”.

Dummerweise ist EUropa heute unsicherer denn je. Und in der Verteidigung sind wir abhängiger von den USA als zuvor. 

Die Entscheidung der Amerikaner, ihre ATACMS für ukrainische Angriffe tief im russischen Hinterland freizugeben, wird die Lage nicht bessern – ganz im Gegenteil.

Dieser Beitrag ist zuerst in unserem Newsletter “Watchlist Europa” erschienen. Mehr Newsletter und Abonnement per Mail hier