Symbolpolitik gegen Gewalt an Frauen
Jede dritte Frau in Europa hat in ihrem Leben schon mindestens einmal körperliche Gewalt erfahren. Doch die EU schafft es nicht, das Problem in den Griff zu bekommen. Stattdessen übt sie sich in Symbolpolitik.
„Wir kennen die alarmierenden Zahlen: Eine von drei Frauen erlebt in ihrem Leben physische oder sexuelle Gewalt.“, sagt die österreichische EU-Abgeordnete Evelyn Regner (S&D).
Deutschland, Italien und Großbritannien gehören zu den EU-Ländern, in denen die meisten Tötungen von Frauen registriert werden. In Relation zur Bevölkerungszahl liegen Lettland, Litauen und Tschechien „vorn“.
Die EU setzt sich im Prinzip gegen gewalttätige Übergriffe und für die Gleichstellung der Frau ein. Am Montag feierte sie denn auch den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
Der Präsident des Europäischen Parlaments, David Sassoli, forderte EU-weit koordinierte Maßnahmen. Am Donnerstag will das Parlament eine entsprechende Resolution beschließen.
Es wird höchste Zeit. Denn bisher beschränkt sich der Kampf gegen (Männer-)Gewalt meist auf symbolische Maßnahmen. So wurde das Parlamentsgebäude am Montag orange beleuchtet.
Die Uno hat die Farbe Orange zum Symbol für den Kampf gegen Gewalt an Frauen und Kindern erklärt. Die „Orange the World“-Initiative befasst sich in diesem Jahr mit dem Thema Vergewaltigung.
In der Praxis geschieht jedoch viel zu wenig. So wurde die so genannte Istanbul-Konvention, die die (meist männliche) Gewalt eindämmen soll, immer noch nicht von allen EU-Staaten ratifiziert.
Die EU hatte die Konvention im Juni 2017 unterzeichnet, doch sieben Mitgliedsländer hinken bei der Ratifizierung hinterher. Zu den Nachzüglern gehören vor allem osteuropäische Staaten…
Watchlist
- Das Europaparlament übergibt am Dienstag den Sacharow-Preis an Oleg Senzow. Der ukrainische Filmemacher war Ende September im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Moskau und Kiew freigelassen worden. Eigentlich wollte das EU-Parlament mit der Preisverleihung gegen seine Inhaftierung protestieren. Das ist nun nicht mehr aktuell. An der negativen Haltung gegenüber Moskau dürfte dies indes nichts ändern…
Was fehlt
- Rumäniens Präsident Iohannis wiedergewählt – SPON
- Berliner Aktionsplan für eine neue europäische Asylpolitik – taz.de
- Frontex expands operations in EU neighbouring countries – M. Monroy
- Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten wollen keinen wirksamen Datenschutz – Europa.blog
- Schlag gegen islamistische Propaganda Europäische Ermittler nehmen IS-Seiten vom Netz – SPON
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Ute Plass
26. November 2019 @ 13:18
@Hollyo1- Wichtiger Kommentar – Danke.
Holly01
26. November 2019 @ 09:14
Gesellschaften, in denen das Gros wirtschaftlich abgesichert ist, haben selten Gewaltprobleme.
Da wir die markradikale Repression fahren, haben wir natürlich auch Gewaltprobleme.
Opfer sind immer die Schwächeren, Kinder und die körperlich meist schwächeren Frauen.
Es gibt auch weibliche Gewalt gegen Männer, die wird aber nicht wirklich statistisch erfasst und Männer zeigen es auch selten an, wenn sie Opfer (sexuell oder Gewalt) wurden.
122 tote Frauen, nur aus Partnerschaftsgewalt heraus. Ok das klingt nicht nach viel, bei über 20000 Toten durch Krankenhauskeime, aber EINE wäre ja schon zu viel, weil ja das gesamte System, das so etwas verhindern soll versagt hat.
Das wird durch die Militarisierung und die Monetarisierung noch zunehmen.
Die Akzeptanz für Gewalt als Mittel zum Zweck steigt.
Wobei wir gesellschaftlich auf eine körperlose Gewalt setzen.
Kredite bei negativen Zinsen zu vergeben ist kein Bankeninteresse.
Kredite tragen aber die gesamte Wirtschaft und “Bedarf” ist immer vorhanden.
Da kommt jetzt die “KI” an die Front. Man entzieht sich der Verantwortung und schiebt das auf “objektive, nominal angeblich intelligente” Softwaregebilde.
Problem ist, diese Gebilde kann man per Fütterung (die nennen das Training) mit Daten beliebig prägen und das ist nicht nachvollziehbar.
Die Algorithmen sind Firmengeheimnisse und die Ergebnisse nicht überprüfbar und damit nicht angreifbar.
Das optimale Werkzeug, um die Menschen nicht nur abzuhängen, sondern sich auch noch jeglicher Verantwortung zu entziehen.
Die nächsten Bescheide sind nicht nur ohne Unterschrift gültig, die sind sogar ohne Einspruchsmöglichkeit gültig.
Wer kann schon Einspruch erheben, wenn die Terrabyte von Daten geschützt, die Algorithmen geheim und die Handhabung im Ausland liegt.
Schön wenn der Ergebnis dann den Erwartungen unserer Eliten entspricht.
Kleiner fun fact am Rande: KI neigt dazu sich zu radikalisieren. Die Ergebnisse verengen sich auf sehr kleine Ergebnisfenster die immer auf der Skala der Gausschen Normalverteilung genau entgegengesetzt sind. Da kann man dann die unerwünschten leicht rausfiltern (ups, das war nicht so geplant) und die erwünschten sind dann höhere und unpersönliche Gewalt.
Die kriegen unsere Gesellschaft schon noch ganz kaputt, die arbeiten ja auf allen Ebenen daran.
vlg