Streit um Milliarden-Hilfen: Lindner will die Ukraine subventionieren

Die EU-Finanzminister haben zusätzlicher finanzieller Hilfe im Umfang von einer Milliarde Euro für die Ukraine zugestimmt. Versprochen sind weitere acht Milliarden – doch Deutschlands Finanzminister Lindner stellt sich quer.

Die EU-Kommission hatte im Mai zusätzliche Hilfe für die Ukraine im Umfang von bis zu 9 Mrd. Euro vorgeschlagen. Dazu gehört das Rettungspaket in Höhe von einer Milliarde Euro, das nun bewilligt wurde.

Über die restlichen 8 Mrd. gibt es Streit. Finanzminister Lindner fordert, dass sie in Form von Zuschüssen ausgezahlt werden – und nicht als Kredite, wie bisher üblich. Dabei verweist er auf einen Milliarden-Zuschuss, den Berlin bereits gezahlt hat.

Doch diese “liberale” Forderung würde darauf hinauslaufen, Kiew dauerhaft zu subventionieren. In der EU-Kasse ist kein Geld dafür da. Und die meisten EU-Länder können oder wollen sich das auch nicht leisten.

Verwunderlich ist Lindners Forderung auch vor dem Hintergrund, dass die Ukraine kein funktionierender Rechtsstaat ist (es herrscht Kriegsrecht) und von Korruption geplagt wird. EU-Zahlungen sind aber normalerweise an den Rechtsstaat und andere Konditionen gebunden.

So wurden Milliardensummen aus dem Corona-Aufbaufonds für Polen und Ungarn gesperrt, weil diese EU-Länder Defizite beim Rechtsstaat haben. Wieso wendet die EU in der Ukraine nicht dieselben Regeln an, und warum will Lindner das Land sogar subventionieren?

Das Geld wird übrigens für Rentenzahlungen und andere laufende Ausgaben verwendet. Für den Wiederaufbau hat die Ukraine nochmal 750 Mrd. Dollar veranschlagt. Auch hier steht die Finanzierung in den Sternen…

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