Streik in Belgien, Aufstand in Frankreich (II)
Die Kampfzone weitet sich aus. In Belgien ist nun auch der Zugverkehr von wilden Streiks betroffen, in Frankreich werden Ölraffinerien, Häfen und sogar Atomkraftwerke blockiert. Und alles wegen EU-Reformen.
In beiden Ländern richten sich die Proteste nämlich gegen die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts, wie sie die EU-Kommission laut fordert. Auch die EZB will diese „Strukturreformen“.
Viele Belgier und Franzosen sind jedoch nicht einverstanden. Und die Proteste führen zu massiven Problemen für die Wirtschaft, die durch die Reformen doch stimuliert werden soll.
So kam es in Belgien zu Rekordstaus auf den Autobahnen; schon um sieben Uhr morgens war alles dicht. In Frankreich wird nach dem Benzin nun auch noch der Atomstrom knapp.
Bleibt die Frage, ob die Politik einlenkt – oder gegen die Demonstranten durchgreift. Finanzminister Schäuble hat sich schon entschieden: Frankreich sei reformfähig – und müsse es auch bleiben…
luciérnaga rebelde
26. Mai 2016 @ 19:18
Wenn niemand mehr produziert konsumiert auch niemand mehr. Man könnte sich doch mal überlegen wie die reformierte oder nicht reformierte Wirtschaft und die Kompetition, und zugunsten wessen, dann laufen würden…
Peter Nemschak
26. Mai 2016 @ 19:04
Ohne Reformen wird es mehr Arbeitslose geben. Ob die Leute, die jetzt streiken, das verstehen?
ebo
26. Mai 2016 @ 19:09
In Frankreich ist die Arbeitslosigkeit gerade überraschend gesunken – ohne Loi El Khomri…
Skyjumper
26. Mai 2016 @ 20:55
„Ohne Reformen wird es mehr Arbeitslose geben. Ob die Leute, die jetzt streiken, das verstehen?“
Richtig! Aber mit den Reformen steigt der Niedriglohnsektor – siehe Beispiel Deutschland – und im Ergebnis fällt die Durchschnittsrente unter die Armutsgrenze. Auch nicht gerade die optimale Lösung.
Peter Nemschak
26. Mai 2016 @ 22:07
Man kann nicht alles gleichzeitig haben und es allen recht machen. Es wird immer Ungleichheit geben müssen) Wichtig ist es, die Chancen für Aufwärtsmobilität zu verbessern, um zu verhindern, dass ein zu großer sozialer Bodensatz am unteren Ende der Gesellschaft entsteht. Die Gesellschaft muss in Bewegung bleiben.