“Steueroase übernimmt EU-Vorsitz”
Heute treffen sich die EU-Granden auf Malta, das seit 1.1. den EU-Vorsitz leitet (für ein halbes Jahr). Auf der Agenda steht auch der Kampf gegen Steuerflucht – dabei ist Malta selbst eine Steueroase.
Das sagen jedenfalls die Grünen im Europaparlament, die eigens eine Studie zum Thema herausgebracht haben (sie steht hier). Dazu der grüne Finanzexperte S. Giegold:
Das Steuersystem in Malta ist mehr als großzügig und bevorzugt vor allem große Konzerne. Unternehmen müssen in der Regel nur fünf Prozent an Steuern bezahlen, wenn es sich um Gewinne im Ausland handelt; in einigen Fällen werden ihnen die Steuern sogar vollkommen erlassen. Das ist inakzeptabel für ein Land der Europäischen Union und wirft Fragen auf für die anstehende EU-Präsidentschaft des Inselstaates.
Nur einen dürfte die großzügige Steuerpraxis kaum stören: Kommissionschef Juncker. Der Luxemburger, der ebenfalls nach Malta gereist ist, hat in seiner Heimat bis zuletzt gegen schärfere EU-Gesetze gekämpft.
Heute präsentiert er sich als Vorreiter für mehr Steuergerechtigkeit…
Peter Nemschak
11. Januar 2017 @ 15:54
Im Grunde sollte sich die Aufteilung des zu versteuernden Konzerngewinns nach dem Umsatzschlüssel richten.Der anteil des Konzernumsatzes für ein Land sollte den Anteil des Konzerngewinns bestimmen, der in diesem Land zu versteuern ist. Dazu sollten in der EU Mindestsätze gelten.
S.B.
11. Januar 2017 @ 15:45
“Steueroase übernimmt EU-Vorsitz”.
EU steht noch gleich für was? Ach ja: für Rechts- und Regelbruch. Na dann: Jetzt erst recht!