“Sparkurs schwächt Wettbewerbsfähigkeit”
Man hätte es sich fast denken können: Der Sparkurs in Euroland schwächt die Wettbewerbsfähigkeit. Dies sagen ausgerechnet die liberalen Ökonomen der Schweizer Wirtschaftshochschule IMD.
Sowohl Italien als auch Spanien und Portugal rutschten im IMD-Ranking ab. “Das ist der Preis der Sparmaßnahmen”, sagte IMD-Direktor Stephane Garelli. “Sie beeinträchtigen das Wachstum, und ohne Wachstum ist keine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit möglich.”
Wenn das stimmt (die Wettbewerbsfähigkeit ist ein wissenschaftlich umstrittenes Konzept), müsste die EU alles daran legen, das Wachstum zu fördern. Das tut sie aber nicht – im Gegenteil.
Berlin und Brüssel forcieren Strukturreformen – die das Wachstum erstmal weiter schäwchen. Wenn überhaupt, wirken diese Reformen erst in ein paar Jahren stimulierend – wie wir nach der Agenda 2010 in Deutschland gesehen haben.
Euroland ist nun also in der schlechtesten aller Welten. Der Sparkurs geht – wenn auch verlangsamt – weiter, gleichzeitig werden Löhne gesenkt und Entlassungen erleichtert (das sehen die Reformen vor).
Angeblich soll das die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Aber in Wahrheit – siehe oben… – Mehr zum Thema hier
thewisemansfear
30. Mai 2013 @ 22:56
@Tim
Ich bin glaube ich nicht der Einzige, der Probleme hat, DEINE Position einzuordnen. Außer Linken-Bashing und neoliberalen Brocken machst Du es dir sehr leicht, hier gegen andere Meinungen anzuschreiben. Man hat in keinster Weise den Eindruck, dass Du an inhaltlicher Auseinandersetzung interessiert wärst, es liest sich immer nur “das ist falsch, da hast du keine Ahnung, bla”. An ebos Stelle hätte ich es schon längst aufgegeben, mich auf “Diskussionen” mit dir einzulassen. Bringt einen Nullkommanull weiter.
@Inhalt
Was soll dieses “Gegenargument” mit dem größten Importeur? Ja, die 4.größte Weltwirtschaft importiert in absoluten Zahlen erm… viel? Wer hätte das gedacht? Mit Leistungsbilanzsalden fange ich besser nicht wieder an, gell?
ebo
30. Mai 2013 @ 15:39
@Tim
Haha das war klar dass Du sofort damit kommst. Du redest genau wie Schäuble. Der hat wohl auch schon vergessen, dass nach der Agenda 2010 erstmal nichts kam – außer noch mehr Schulden und jahrelanger Flaute.
Ich werde diese Debatte mit Dir jetzt beenden. Nur eins noch: es gibt unterschiedliche Wirtschaftsmodelle in Europa. Nur die wenigsten haben sich so einseitig auf Export kapriziert wie Deutschland. Frankreich, Italien und Spanien hielten ihre Wirtschaft bisher durch Investitionen und Binnennachfrage in Schwung. Das wird gerade gründlich kaputt “reformiert”.
Bravo, ihr Ordo-, Neo- und Wirtschaftsliberalen. Letztlich seid ihr nur Zyniker, wie Deine letzten Bemerkungen beweisen.
Tim
30. Mai 2013 @ 16:46
@ ebo
Ich versuche ja nur, Deine Position zu begreifen. Du hast Dich ja schon oft ganz explizit für externe Abwertung ausgesprochen. Aber das ergibt doch nur dann Sinn, wenn Du die Probleme der betroffenen Ländern exakt so siehst wie z.B. ich.
Im übrigen ist Deutschland auch der mit Abstand größte Importeur Europas. Selbst gemessen pro Kopf der Bevölkerung gehört Deutschland zu den sehr starken Importländern. Und auch die deutsche Binnennachfrage liegt genau im europäischen Durchschnitt. “Einseitig auf Export kapriziert” ist eine populäre, aber falsche Beschreibung.
Tim
30. Mai 2013 @ 15:30
Umgekehrt wird es richtig: Ohne Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist kein nachhaltiges Wachstum möglich.
Aber im Grunde siehst Du es doch genauso, immerhin forderst Du doch seit Ewigkeiten die Möglichkeit der externen Abwertung für die Südländer. Du siehst das Problem, willst es aber offenbar irgendwie doch nicht wahrhaben. Diese Länder werden in den nächsten 10-20 Jahren keine andere Möglichkeit haben, als über niedrige Kosten zu konkurrieren. Das ist der Preis der Euro-induzierten Booms der letzten Jahre.
Wie Robert neulich so treffend formulierte: Die Rezession ist die Lösung der Krise.
Euroland hat sich nun mal leider gegen die (erfolgreiche) isländische Schockstrategie entschieden und setzt lieber auf eine langanhaltende, quälende Krise.