Softer Gaullist für harten Brexit

Es ist schon eine merkwürdige Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet ein bekennender Gaullist, der Franzose M. Barnier, den EU-Austritt Großbritanniens aushandeln soll. Der General hätte laut gelacht!

Barnier tritt am Montag seinen neuen Job in der EU-Kommission an. Als ehemaliger Binnenmarkt-Kommissar, der von 2010-2014 die Finanzmärkte re-regulierte, kennt er seine Pappenheimer.

Mit den Briten ist Barnier dabei übrigens eher soft umgegangen. Obwohl  – oder gerade weil – er von der City of London offen angefeindet wurde, legt er Wert auf sachliche und faire Zusammenarbeit.

Das kann man von den Brexiteers allerdings nicht gerade behaupten. Sie  haben die EU monatelang hingehalten – erst im März 2017 soll endlich der offizielle Austritts-Antrag kommen.

Zudem legen sie es mehr denn je auf einen „harten“ Brexit an – also mit einem Ausscheiden Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt. Das wäre natürlich nicht im Interesse der deutschen Wirtschaft.

Barnier wurde daher eine deutsche Handelsexpertin zur Seite gestellt. Und deutsche Ökonomen werben schon für die nächste Extrawurst…