Skandal um Wählerdaten im Europaparlament
Vor der Europawahl warnte das EU-Parlament immer wieder vor Einmischung aus anderen Ländern und Manipulation der Wähler. Jetzt kommt heraus: Es hat selbst leichtsinnig gehandelt.
Das Parlament habe Wählerdaten mit der umstrittenen US-Firma „Nationbuilder“ geteilt, meldet „Netzpolitik“. Dies rufe nun die europäischen Datenschützer auf den Plan.
„Nationbuilder“ hilft Campaignern, Webseiten zu bauen, die Daten von Unterstützern zu sammeln und ihnen gezielte Newsletter zu senden sowie Spenden zu sammeln.
Das EU-Parlament schloß einen Vertrag über 135.000 Euro mit dem Unternehmen ab. Die Firma sollte dem Parlament bei einer Kampagne zur Wählermobilisierung helfen.
Die Daten, die EU-Bürger bei „thistimeiamvoting“ abgaben, sollen dann auf den Servern der US-Firma gelandet sein. Der Europäische Datenschutzbeauftragte ermittelt.
Der Fall erinnert an den Skandal um „Cambridge Analytica“. Das britische Unternehmen hatte Nutzerdaten auf Facebook ausgewertet. Das sorgte in der EU für Empörung – auch im Europaparlament.
Doch wie es aussieht, haben die Abgeordneten daraus nicht die richtigen Konsequenzen gezogen. Sie machten Front gegen „CA“ und „Facebook“ und warnten vor Einmischung au Russland.
Gleichzeitig wurden Wählerdaten in die USA weitergegeben. Wie doppelzüngig ist das denn?
Peter Nemschak
30. November 2019 @ 20:57
Unsere „Privatheit“ scheitert bereits an unserem Unbewussten. Unsere Freiheit ist zumindest zum Teil durch dieses eingeschränkt.“Muster“ bestimmen auch den Gang der Gesellschaft, so der Münchner Soziologe Arnim Nassehi. Er reiht sich damit in jene ein, welche unseren narzisstischen Allmachtsphantasien ein Dämpfer versetzt haben: Galileo, Darwin, Freud und nun Nassehi. Nehmen wir es mit Humor und Ironie.
Peter Nemschak
30. November 2019 @ 10:40
Wurden Individualdaten anonymisiert ? Dass unser Verhalten bestimmten Mustern folgt, wird kommerziell und politisch verwertet. Allein, dass wir weniger frei sind als wir glauben – wir folgen bestimmten Mustern, so der Münchner Soziologe Nassehi – ist für manche Leute narzisstisch kränkend. Ich nenne es die Nassehi-Kränkung nach Galileo, Darwin und Freud. Nehmen wir es mit Humor und Ironie statt uns ständig selbst zu überschätzen.
Holly01
29. November 2019 @ 18:54
Manchmal frage ich mich: Hört Ihr diesen Leute nicht zu oder ignoriert Ihr das was die sagen??
Es gibt kein Recht auf „Privatheit“ bedeutet: Wir haben Euch und Eure Daten komplett verscherbelt. Es gibt keinen Bereich der nicht verkauft wurde. Wir werden auch alles weiter verscherbeln, sobald es uns in die Hände fällt.
Die Frage ist nie „ob“ nur „wie schnell“.
thats it
Thomas
29. November 2019 @ 08:36
Es gibt nichts, was es nicht gibt !