Schwacher „Pulse“ in Brüssel

Entsteht da eine neue Bürgerbewegung für Europa? In Berlin kamen immerhin 5000 Menschen zum „Pulse of Europe“-Meeting zusammen. Doch in Brüssel waren es nur 250 – der Puls ist schwach.

Klar, es war das erste Treffen in der belgischen Hauptstadt. Doch bei sonnigem Frühlingswetter hätte man am Sitz der EU-Institutionen mehr erwarten können. Hier arbeiten Zehntausende für Europa!

Andererseits war erst am Freitag der EU-Gipfel in Brüssel – er endete mit einem Flop. Polen hat sich ins Aus manövriert, eine gemeinsame Zukunftsvision haben die EU-Politiker auch nicht mehr.

Eine Bewegung wie „Pulse of Europe“ könnte das ändern – wenn sie Inhalte vermitteln würde. Bisher sind die aber kaum zu erkennen. Es scheint mehr darum zu gehen, sich auf  das Verbindende zu besinnen.

Doch eine Rückbesinnung auf die Werte der Gründer (Frieden, Völkerverständigung etc.) reicht nicht mehr. Die Briten sind schon weg, Sultan Erdogan spaltet Europa auf unverschämte Weise.

Zudem ist 2017 ein Wahljahr. Wer die EU retten will, muss eine andere Europapolitik fordern. Doch ausgerechnet in Deutschland, wo der „Pulse“ begonnen hat, ist davon nicht viel zu hören…