„Schulz war MEGA enttäuschend“
SPD-Kanzlerkandidat Schulz gilt als leidenschaftlicher Europäer. Doch was hat er in seiner Zeit in Brüssel wirklich erreicht? Ist er der MEGA-Politiker, als den er sich selbst gern präsentiert?
Diesen Fragen gehe ich in meinem neuen E-Book nach. Es beruht auf Beiträgen für diesen Blog, aber auch auf Artikeln für die „taz“ und den „Cicero“. Die Bilanz fällt enttäuschend aus. Zitat:
Der SPD-Politiker ist in Brüssel als Hoffnungsträger angetreten – und als machtbesessener Vertreter des Status Quo abgegangen. Er hat das Europaparlament aufgewertet – doch nicht etwa, um mehr Demokratie zu wagen, sondern um seine eigene Macht zu festigen (…)
Im Bundestagswahlkampf erhält Schulz nun eine zweite Chance. In seinem Wahlprogramm setzt er bereits einige neue Akzente. Doch reicht das, um das Blatt zu wenden und die EU zu erneuern?
Das Buch gibt es für 3,49 Euro bei Amazon (Kindle Edition). Kleiner Tipp für die Leser dieses Blogs: Am Freitag gibt es einen ganz besonderen Einführungs-Preis – das Buch ist umsonst!
Über Bewertungen (und Empfehlungen) auf der Amazon-Seite würde ich mich freuen!
Weitere E-Books hier
Peter Nemschak
20. Juli 2017 @ 19:15
@ebo Zufrieden mit ihm scheinen sie nicht zu sein. Was hätten Sie sich inhaltlich von ihm erwartet? Er ist ein Mann der Mitte, kein Feind der Marktwirtschaft, wie viele, die hier posten. Soll er gegen seine Überzeugung ein linkssozialistisches Programm nach dem Muster von Melanchon vertreten?
ebo
20. Juli 2017 @ 21:38
Unsinn. Er hätte den demokratischen Impuls, den er bei der Europawahl selbst gesetzt hat, fortsetzen müssen. Das Europaparlament hätte sich in den Schuldenstreit um Griechenland und in die Flüchtlingspolitik einmischen können, auch eine echte Untersuchung der LuXLeaks-Affäre wäre nötig (und möglich) gewesen. Stattdessen hat Schulz jeden Morgen die EU-Agenda mit Juncker ausgekungelt und jede Woche im SPD-Präsidium in Berlin die Politik der GroKo abgesprochen. Agiert so ein selbstbewußter Präsident eines selbstbewußten Parlaments?
Patrick Jullien
20. Juli 2017 @ 12:40
Aus meiner Sicht ist die ganz große Karriere eines Politikers vorbei sobald er nach Brüssel geht. Für mich nicht vorstellbar dass jemand der die (Finanz)-Vorzüge aus Brüssel einmal kennengelernt hat den anderen Weg erfolgreich einschlagen kann.
Peter Nemschak
20. Juli 2017 @ 16:22
Die meisten gehen nicht nach Brüssel sondern werden von ihren Parteifreunden dorthin gegangen.
ebo
20. Juli 2017 @ 16:32
Das kann man von Schulz aber nun wirklich nicht behaupten. Er ist im Gegenteil ein erfreuliches Beispiel dafür, dass man seine politische Karriere auch in EUropa begründen kann. Ob die Rückkehr nach Deutschland gelingt, ist eine andere Frage…
Peter Nemschak
20. Juli 2017 @ 09:44
Zu leidenschaftlich ist gefährlich. Schulz ist ein solider Europäer und kennt die Möglichkeiten und Grenzen der EU. „Integration total“ ist in dieser Generation nicht erwünscht, auch nicht möglich. In kleinen Schritten kommt die europäische Integration ohnedies voran. Hohe Wachstumsraten an Integration sind nur nur von einem niederen Niveau ausgehend möglich. Durch die Erweiterung des Staatenbundes hat sich die Anzahl unterschiedlicher Mentalitäten deutlich erhöht. Große Brüche in der Geschichte passieren selten, was nicht unbedingt ein Schaden ist.
Claus
20. Juli 2017 @ 08:04
„SPD-Kanzlerkandidat Schulz gilt als leidenschaftlicher Europäer“? Aus meiner Sicht wäre treffender „SPD-Kanzlerkandidat Schulz gilt als leidenschaftlicher EU-Funktionär“. Ersteres, der Erhalt von Vielfalt, Unabhängigkeit und des kulturellen Reichtums der europäischen Länder lässt sich im Widerspruch zum letzteren stehend sehen. Allerdings ist letzteres zweifellos das weit bessere Geschäftsmodell und macht aus dem Stehgreif Millionäre.