Schulz bricht mit Sozialisten in Paris

Über Schulz haben alle berichtet, über den Bruch mit den französischen Genossen nicht. Dabei hat sich der SPD-Kanzlerkandidat von den Sozialisten in Paris abgegrenzt. Er setzt auf Macron – genau wie Merkel.

Normalerweise sollte B. Hamon der „natürliche“ Bündnisgenosse für die SPD sein. Schließlich wurde der sozialistische Kandidat in Frankreich per Urwahl gekürt. Wenn auch nicht mit 100 %, wie Schulz.

Doch die SPD will von Hamon nichts wissen. Sie ignoriert auch den linken Präsidentschaftskandidaten Mélenchon, der am Wochenende Zehntausende zum Marsch auf die Bastille mobilisierte.

Mélenchon sprach angesichts des unerwarteten Andrangs von einem „Bürger-Aufstand“. Er will eine 6. Republik gründen, Mitbewerber Hamon fordert eine bedingungsloses Grundeinkommen.

All das ist für die deutschen Genossen wohl zu links, zu „utopisch“. Stattdessen setzen sie auf den Liebling der Kanzlerin und der Medien, E. Macron. Dabei hat der nicht einmal eine eigene Partei.

Nicht links, nicht rechts, lautet Macrons Schlachtruf. Nach einem Treffen mit Merkel sprach Macron zudem von einer „großen Übereinstimmung“ mit der Kanzlerin.

Bei Schulz, der sich doch angeblich von Merkel abgrenzen will, müssten deshalb alle Alarmsirenen klingeln. Doch beim Parteitag der SPD war davon nichts zu hören.

Was sagt das über seine Europapolitik? Offenbar will er doch nicht viel anders machen. Statt die deutsche Dominanz infrage zustellen, hofft er wohl, dass ihm Frankreich (mit Macron) entgegen kommt…