Wahlverlierer Scholz will von der Leyen II. vorschlagen
Kanzler Scholz hat sich für eine 2. Amtszeit von Kommissionschefin von der Leyen ausgesprochen. Bei einem EU-Sondergipfel am Montagabend könnte schon alles festgezurrt werden.
Wenn die 27 EU-Staats- und Regierungschefs am Montag in Brüssel zusammenkommen, wird Scholz nach Angaben von “Reuters” eine zweite Amtszeit von Kommissionspräsidentin von der Leyen vorschlagen. Man habe sich in der Ampel auf diese Personalie geeinigt, heißt es in Berlin.
Eine Überraschung wäre das nicht, peinlich ist es dennoch. Denn von der Leyen gehört der CDU an, und Scholz hat vorher Wahlkampf für die SPD gemacht. Allerdings hat er den Spitzenkandidaten der europäischen Sozialdemokraten, EU-Kommissar Nicolas Schmit, so gut es ging ignoriert.
Schmit tauchte auf keinem SPD-Wahlplakat auf, umso mehr Scholz und “seine” deutsche Spitzenkandidatin Katarina Barley. Beide haben die Wahl verloren, wollen aber nicht etwa in Opposition gehen (wie in einer normalen Demokratie üblich), sondern fortan von der Leyen unterstützen.
Bedingungen gibt es offenbar keine mehr, von den Genossen in Brüssel ist jedenfalls nichts zu hören. Und so könnten sich die 27 am Montag schnell einigen – wenn da nicht Frankreichs angeschlagener Staatspräsident Emmanuel Macron wäre: Er hielt sich bis zur letzten Minute bedeckt.
Proporz ist wichtiger als das Wahlergebnis
Macron dürfte am Ende auch “Oui” sagen, er könnte aber Bedingungen stellen – genau wie andere Staats- und Regierungschefs auch. Schließlich will ein jeder seinen Teil vom “Kuchen” – auch wenn dies nicht dem Ergebnis der Europawahl entspricht, sondern nur dem parteipolitischen Proporz.
Das wahrscheinliche Ergebnis: Neuer Ratspräsident wird der frühere portugiesische Regierungschef António Costa (auf dem Ticket der Sozialdemokraten), Außenbeauftragte wird wohl die estnische Regierungschefin Kaja Kallas (für die kriegsbegeisterten “Liberalen”).
Der offizielle Beschluss soll dann in zehn Tagen auf einem normalen EU-Gipfel fallen. Die Nominierung von VDL muß zudem noch im Europaparlament bestätigt werden. Von einer echten Wahl möchte ich nicht sprechen – sie stand ja nicht mal auf den Wahlzetteln…
Siehe auch Weiter so? Das haben die Wähler nicht gewollt und Warum diese Wahl eine Mogelpackung ist
Helmut Höft
18. Juni 2024 @ 10:25
Proporz? Schoiße!
Die Tyrannei der Minderheit https://www.penguin.de/Buch/Die-Tyrannei-der-Minderheit/Steven-Levitsky/DVA-Sachbuch/e603569.rhd
Hier kann man nicht nur nachlesen warum die USA niemals in eine demokratische Gesellschaft abbiegen kann, dort steht auch analog beschrieben, warum aus der EU nix Gutes werden kann: Undemokratisch majorisierte Institutionen – die als “kleinster gemeinsamer Nenner” aka Kompromiss einst geschlossen(!!) bzw. befunden wurden – zementieren die Dominanz des Unheils! *kotz*
Monika
17. Juni 2024 @ 16:13
HURRA ! Neue Kommissionschefin ist die Alte !
vdLeyen2.0, Scholz “dafür”, (Nicolas Schmit, wer ist DAS nochmal ?), da fahren wir doch lieber, ganz konservativ, den Frieden für “DIE Sicherheit” vor die Wand. SLAWA, (zur Zeit), UKRAINIJ, geht beiden ja schon sehr geschmeidig über die Zunge, ganz ohne Brechreiz auszulösen, eher Beifallsstürme im Bundestag.
Bedingungen? Wie bitte? Wozu?! Braucht doch keiner, im Gegenteil, da könnte sich womöglich “was festhängen”, sowas wie “mehr Diplomatie wagen” oder so…
Neuer Ratspräsident Antonio Costas auf dem Ticket der Spezialdemokratie äh sorry, “Sozialdemokratie”. Und damit er bloß nichts konstruktiv verschieben kann im Gebäude der kommunikativen und konsumptiven Korruption bekommt er als Gegengewicht den Mühlstein Kaja Kallas als neue “Außenbeauftragte” ( Annalena im Quadrat!) um den Hals…
Das Ganze einmal durch die Bestätigungsmaschine “Gewähltes Parlament” laufen lassen, und Bammm, alles orginal verkorkst, Stempel drauf, BUSINESS as usual.
Der Westen will Krieg.
Er wird ihn, wie bestellt, bekommen.
Er wird ihm, dem Westen, nicht bekommen, der Krieg.
Aber das hat – wiedereinmal – keiner “kommen sehen können”.
Wie auch, wenn die Frau/Mannschaft, Töpfe auf dem Kopf, sich gegenseitig im Topfschlagen zu übertreffen sucht.
Ich bin bloß ein Mensch! Holt mich hier RAUS !!!
Alexander Hort
17. Juni 2024 @ 12:24
Kaja Kallas als neue Außenbeauftragte? Das wird mir gerade zum ersten Mal bewusst. Ich war nie ein Fan von Borell, aber im Vergleich zu Kallas erscheint er mir plötzlich als die bessere Wahl. Er sieht sich wenigsten nur als „Gärtner“ und nicht als Kriegerin auf einem Kreuzzug (oder so ähnlich).
exKK
17. Juni 2024 @ 12:56
Wird nach der nicht in Russland sogar gefahndet? Und ist das nicht die mit dem Ehemann, der an den Sanktionen vorbei noch massig Geld mit Russland-geschäften gemacht hatte?
Finden die keine unbelasteten Personalien mehr… oder ist das jetzt Einstellungsvoraussetzung?
Arthur Dent
17. Juni 2024 @ 11:58
Keine Experimente! Läuft!
KK
17. Juni 2024 @ 13:00
Offenbar stören die laufenden Ermittlungen und Strafverfahren gegen sie nicht, von der Leyen erneut zur EU-Korruptionspräsidentin zu machen…
Wie sagte Peter Ustinov noch als Nero beim Anblick des brennenden Rom? „Man reiche mir die Tränenschale!“
Ich benötige eher einen Brecheimer!
Stef
17. Juni 2024 @ 08:52
Ich finde, an diesen immer wiederkehrenden Punkten sieht man am deutlichsten, dass die Demokratie hierzulande inzwischen zu einer kompletten Farce verkommen ist. Eigentlich sind Wahlen wie Erdbeben in einer Demokratie. Kein Stein bleibt mehr auf dem anderen, wenn der Wind sich dreht. Bei uns bleibt immer alles beim alten.
Meine Schulssfolgerung: Demokratische Wahlen beeinflussen die politische Macht nicht mehr.
exKK
17. Juni 2024 @ 13:01
“Meine Schulssfolgerung: Demokratische Wahlen beeinflussen die politische Macht nicht mehr.”
Und selbst wenn sich Parteien und Personen ändern – man bekommt im Grossen und Ganzen die gleiche Politik!
european
17. Juni 2024 @ 07:39
Bei Olaf Scholz wundert mich nichts mehr.
Aber es findet wieder eine Friedenswoche in Ramstein statt, auf die ich gern hinweisen möchte. Leider liest man sonst nicht viel darüber. (Wen wundert’s?). Aber es wäre toll, wenn ganz viele Leute hingehen würden. Im letzten Jahr kamen viele Besucher und es gab auch prominente Redner, z.B. Oskar Lafontaine.
https://ticket.stoppramstein.de/impressionen/
Die Friedensbewegung muss wieder aktiv werden. Unsere politischen Spitzen drehen alle durch.
exKK
17. Juni 2024 @ 20:30
Friedenswoche in Ramstein? Und dann fällt eine – natürlich “russische” – Bombe aufs Friedenscamp neben das westliche “HeadQuarter” (auf deutsch klingts so vorbelastet), und wir haben den Bündnisfall nach Vorbild Gleiwitz. Und der Westen ist auf die Tour auch gleich viele eh nur störende “gefallene Engel” los.
Arthur Dent
20. Juni 2024 @ 22:49
die „wandelnde Erinnerungslücke“ empfängt Ultrarechts aus Argentinien. Gibt keine Brandmauer – hat ihn schon für seine Reformen gelobt, hab ich gehört…