Scholz gegen Merz: Von wegen “Friedenskanzler”
Das TV-Duell zwischen Noch-Kanzler Scholz und Herausforderer Merz brachte keine großen Neuigkeiten, es war sogar überraschend fair. Scholz hat allerdings zwei wichtige Chancen verpasst.
Erstens hat er sich nicht als “Friedenskanzler” präsentiert, wie seine Gegner prophezeit hatten und seine Anhänger gehofft haben mögen.
Im Gegenteil: Er markierte den harten Hund. Es gefalle ihm nicht, wenn man der Ukraine sage, sie solle Territorium abgeben, erklärte Scholz.
Dabei ist dies, realistisch betrachtet, eine unabdingbare Voraussetzung für das Ende des Konfliktes. Sogar Präsident Selenskyj hat dies erkannt.
Scholz hingegen verschließt sich dieser bitteren Einsicht. Er hat offenbar immer noch keinen Plan, wie der Krieg beendet werden könnte.
Dabei brauchen Deutschland und die EU nichts dringender als ein Ende dieses Konfliktes. Ein “Friedenskanzler” müsste eigene Initiativen ergreifen, statt Trump das Feld zu überlassen!
Womit wir beim zweiten Punkt wären: Scholz fällt auch zu Trump nicht viel ein. Er will ein paar Soldaten nach Grönland schicken, das war’s.
Dabei warten die Menschen nur darauf, dass endlich einer die Klappe aufmacht und den wild gewordenen US-Präsidenten in die Schranken weist.
“Klare Worte und freundliche Gespräche” (Scholz) sind zu wenig. Trump lieferte prompt den Beweis: Schon am Montag will er neue Zölle auf Aluminium und Stahl verhängen.
Doch der Noch-Kanzler schwieg. Dabei hat er nichts mehr zu verlieren. Warum lässt er die Chance ungenutzt, sich als Anti-Trump zu profilieren?
Es dürfte seine letzte sein…
Siehe auch Merz fürchtet den Trump Effekt und Ein Friedensplan für die Ukraine? Die EU ist nicht vorbereitet
P.S. Zu Europa und zur Krise der EU fiel den beiden auch nicht viel ein, nur beim Thema Migration schien mal die europäische Dimension auf…
KK
10. Februar 2025 @ 19:49
Kanzleramtsunwürdig, alle beide.
Mehr ist dazu nicht zu sagen!
Arthur Dent
10. Februar 2025 @ 23:12
@KK
vielleicht Pistorius gegen Habeck oder Söder? 🙂
KK
11. Februar 2025 @ 00:55
Schmeissen sie etwa abgelaufenes Fleisch weg, weil Sie ja noch bereits verdorbenes haben? 😉
Arthur Dent
10. Februar 2025 @ 13:07
Immerhin hat Scholz nochmal Stellung zu Taurus-Lieferungen bezogen. Der Zoll-Streit fällt in die Zuständigkeit der EU (lt. Scholz kann man binnen einer Stunde Gegenmaßnahmen ergreifen). Bei Merz müssen halt Rentner und die Empfänger staatlicher Transfer-Leistungen Opfer bringen, damit es der Wirtschaft und dem Kapital wieder besser gehen.
ebo
10. Februar 2025 @ 13:10
Meine Vermutung ist, dass Scholz blockiert. Denn Deutschland will einen Handelskrieg um jeden Preis vermeiden! Erst wenn Berlin in Brüssel grünes Licht gibt, kommen Gegenzölle. Das geht übrigens in fünf Minuten 🙂
B. Weber
10. Februar 2025 @ 11:21
Zu Scholz: “Es gefalle ihm nicht, wenn man der Ukraine sage, sie solle Territorium abgeben, erklärte Scholz.” Als ob es eine Geschmacksfrage sei. Scholz denkt nicht daran, den gleichen Grundsatz für die Palästinenser gelten zu lassen. Die sind seit Ende des 19. Jhdts gezwungen, ständig Teile ihres Territoriums abzugeben. Bisher habe ich von seiner Seite noch keinen Einwand dagegen registriert, daß die Palästinenser auch noch die letzten Reste von Territorium aufgeben und verlassen sollen. Dieser EX-“Wehrdienst”-Verweigerer und “antifaschistische” Remigrations-Gegner, wenn es gegen die antimuslimischen Israelfreunde der AfD geht, ist die Heuchelei in Person. In der Ukraine war bereits 2022 von Genozid die Rede, in Israel noch nicht mal, nachdem der IGH den “Völkermord” verurteilt hat.
Michael
10. Februar 2025 @ 07:59
Viel Aufregung um Nichts! Merz oder Scholz: egal! Und zu Themen wie deutsche Staatsräson schweigt Man sowieso, wie auch in den deutschen Medien! Alles nur noch höchstnotpeinlich!