Schengen adé: Nun führt auch Belgien wieder Grenzkontrollen ein
Das deutsche “Beispiel” macht Schule: Belgien hat die Wiedereinführung von Grenzkontrollen angekündigt. Die Checks sollen im Sommer beginnen, sagte eine Sprecherin in Brüsse. “Unsere Botschaft ist klar: Belgien wird illegale Migration und Asyl-Shopping nicht länger tolerieren.” Die Kontrollen würden gezielt auf Hauptzufahrtsstraßen wie Autobahnen, im Busverkehr, in bestimmten Zügen sowie bei innereuropäischen Flügen aus Ländern mit hohem Migrationsdruck wie Griechenland und Italien vorgenommen, hieß es in einer Erklärung der belgischen Regierung. – Die EU-Kommission hatte nichts gegen die deutschen Kontrollen unternommen, die auch Belgien treffen. Das ist das Ergebnis – der Schengen-Raum der Reisefreiheit wird scheibchenweise abgeschafft…
Siehe auch Deutschland vermiest Feier zu 40 Jahre Schengen
Kleopatra
21. Juni 2025 @ 07:51
Die Abschaffung von Grenzkontrollen setzt letztlich voraus, dass nahezu alle Personen, die die Grenze überschreiten, dazu auch berechtigt sind. Und das ist bei irregulären Migranten nun einmal gerade nicht der Fall – und irreguläre Migration ist mittlerweile ein Massenphänomen. Eine Regel, nach der jeweils der Staat, in dem ein Asylbewerber angetroffen wird, diesen nur unter größten Schwierigkeiten in den Staat zurückschieben kann, aus dem er eingereist ist, zwingt auch die gutwilligsten Staaten zur Einführung von Grenzkontrollen. Für Unionsbürger sind Kontrollen an den EU-Binnengrenzen ohnehin zwar lästig, aber harmlos, da sie zum Grenzübertritt grundsätzlich berechtigt sind.
KK
21. Juni 2025 @ 10:59
“Die Abschaffung von Grenzkontrollen setzt letztlich voraus, dass nahezu alle Personen, die die Grenze überschreiten, dazu auch berechtigt sind. Und das ist bei irregulären Migranten nun einmal gerade nicht der Fall…”
Falsch! Die Abschaffung von Grenzkontrollen setzt lediglich voraus, dass man andere Prioritäten setzt als “irreguläre Migration” – im Falle von Schengen war das in erster Linie ein grenzenloser Wirtschaftsraum und der Freizügigkeit aller Bürger (diese nicht zuletzt auch zum Wohle der Wirtschaft – grenzüberschreitendes Pendeln, Tourismus).
Arthur Dent
21. Juni 2025 @ 13:32
@KK
Und – prosperiert die Wirtschaft? Wer profitiert von der Freizügigkeit der Arbeitnehmer? In der Ukraine liegt der Mindestlohn bei etwa umgerechnet 1,20 Euro.
Die Arbeiterschaft hat sich ohne große Hindernisse da einzufinden, wo es vom Kapital gebraucht wird.
Ich fand das früher nicht so schlimm, mit dem Reisepass oder dem Perso nach Holland, Italien oder Spanien zu reisen. Das mag heute einfacher sein, aber bunter ist die Welt nicht geworden.
KK
21. Juni 2025 @ 22:47
@ Arthur Dent:
Hatte ich denn konstatiert, dass die Gründe für Schengen für uns Bürger vorteilhaft seien? Nein, die Freizügigkeit wurde dominant in den Vordergrund gestellt, um die eigentlichen wirtschaftlichen Gründe (Binnenmarkt und Arbeitsmigration aka Lohndumping) zu kaschieren. Nur war ja ausgerechnet Deutschland immer einer der drängendsten Verfechter von „Schengen“, und macht jetzt entgegen aller geltenden Regeln allen die Grenzen vor den Nasen dicht. Und die Fallzahlen zeigen ja, dass hier mit – wieder kostspieligen – Kanonen nur auf Spatzen geschossen wird…
ebo
21. Juni 2025 @ 11:09
Die Abschaffung von Grenzkontrollen setzt voraus, das die Außengrenzen gut abgesichert sind. Das ist nicht der Fall.
Die Wiedereinführung von Grenzkontrollen setzt voraus, dass ein Notfall gegeben ist. Das ist auch nicht der Fall.
Der Fall ist allerdings, dass Millionen Nicht-EU-Bürger – davon ein Großteil aus der Ukraine – kreuz und quer durch Europa reisen, wie es ihnen beliebt, manche auf der “Flucht” nach UK.
Das ist auch das Problem in Belgien. Die meisten Migranten kommen aus Deutschland nach Belgien und Frankreich, um von dort ins UK “weiterzureisen”. Doch darüber redet kaum jemand…
Volkmar Zschiesche
20. Juni 2025 @ 16:57
Frau vdL hat am Anfang ihrer letzten Amtsperiode vollmundig angekündigt, sie werde das Grenzschutz Problem innerhalb eines Jahres lösen. Wen wunderts, dass die Mitglieder allmählich das Thema selbst in die Hand nehmen.
KK
20. Juni 2025 @ 17:28
„Frau vdL hat am Anfang ihrer letzten Amtsperiode vollmundig angekündigt…“
Immerhin leidet EUropa jetzt bis auf weiteres unter vdLs PMS!