Sanktionen ohne Ende: Die absurde Logik der EU-Kommission
They did it again. Kaum zwei Wochen nach dem 17. Sanktionspaket gegen Russland haben Kommissionspräsidentin von der Leyen und ihre Außenbeauftragte Kallas schon das 18. vorgeschlagen.
Wieder wollen sie allein handeln – ohne die USA. Die Amerikaner werden – wenn überhaupt – erst später ins Boot geholt. Und wieder schießen sie sich ins eigene Knie.
Nord Stream wird tot sanktioniert. Brüssel schneidet Europa damit endgültig von günstigem Röhrengas aus Russland ab. Es belohnt auch die (ukrainischen?) Terroristen, die die Pipelines zerbombt haben.
Nicht nur das russische Gas wird künftig nach Osten fließen. Auch das Öl wird nach Asien umgeleitet, wenn der Ölpreisdeckel gesenkt und der Kampf gegen Russlands “Schattenflotte” verschärft wird. Die EU sanktioniert sich selbst.
Sie folgt damit Kanzler Merz, der Sanktionen an (offenbar sinnlose) Ultimaten gebunden hat – und Außenminister Wadephul, der allen Ernstes meint, die Strafen müssten auch Deutschland treffen, um in Russland zu wirken!
18 Strafpakete, null Diplomatie
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Absurd? Noch absurder ist die Logik, die alldem zugrunde liegt! Durch immer mehr Sanktionen wollen die EU-Politiker Russland zu Verhandlungen und zur Waffenruhe zwingen. Wann hat ein solches Vorhaben jemals funktioniert?
Die Wirtschaftsgeschichte ist voller Beispiele dafür, dass ein Wirtschaftskrieg in einen echten Krieg umgeschlagen ist. Ich kenne aber keinen Fall, wo man sich durch Sanktionen näher gekommen wäre und Frieden geschlossen hätte.
Schon gar nicht, wenn man es anstellt wie die EU. Sie hat zwar 18 Strafpakete vorgelegt, aber noch keine einzige diplomatische Initiative. Sie dreht ständig an der Sanktionsschraube, macht aber nie Vorschläge zur Entspannung.
Zudem ermuntert sie die Ukraine, den verlorenen Krieg weiter zu führen und zu eskalieren. Deutschland hilft dabei sogar noch nach. Und dann wundert man sich, dass Russland nicht einlenkt? Das ist einfach nur noch absurd…
Siehe auch “Von der Leyen wirbt für den totalen Wirtschaftskrieg”. Mehr zum Wirtschaftskrieg hier
Looks like Ursula von der Leyen needs new Russia advisors.
— Brian McDonald (@27khv) June 10, 2025
Oil isn’t “one third” of Russia’s budget—it’s closer to 14%. Not even 1/6th. Even oil + gas combined make up just 21.6% (8.3T of 38.5T rubles in 2025).
Astonishing to see the EU's top official with such poor data. https://t.co/dGWXNLgxDw
KK
11. Juni 2025 @ 15:08
ebo, wollen Sie Ihren Blog nicht langsam mal umbenennen? Z.B. in „Neues aus Schilda“?
Annette Hauschild
11. Juni 2025 @ 12:04
Die letzte Sanktionsforderung gegen Nordstream kommt von Kanzler Merz. Ich denke, der will damit verhindern, dass Nordstream in US-Hände gelangt und die dann mit Russland einen Deal machen. Damit irgendwann nach dem Krieg Deutschland/EU die Sanktionen wieder aufheben und das Gas wieder nach Deutschland fließen kann.
Guido B.
11. Juni 2025 @ 12:45
Ich glaube, da überschätzen Sie die strategische Weitsicht und unterschätzen die ideologische Verblendung von Merz & Co.
Michael
11. Juni 2025 @ 11:12
Vielleicht wagt die SPD jetzt einen Befreiungsschlag um sich von der vorherrschenden pathologischen Kriegshysterie und dem einhergehenden Sanktionswahn zu lösen? Jedenfalls könnte gestriges „Manifest“ von Mützenich, Stegner, etc. ein Hinweis sein:
https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Regierungsprogramm/202105_Zukunftsprogramm_EN.pdf
KK
11. Juni 2025 @ 15:09
Vergessen Sie es – die Karrieristen in der SPD, die noch was werden wollen unter Klingbeil, haben schon Empörung geäussert.
Michael
11. Juni 2025 @ 18:13
Das kann natürlich sein. Man ist in Berlin ans Umfallen gewöhnt. Allerdings hat die Liste der Unterzeichner des Manifest‘s durchaus Gewicht. Das Klingbeil. Esken, Miersch etc. nicht unterzeichnet haben ist mir klar. Das Roth etc. noch nicht Hochverrat geschrien hat ist …!? Gabriel wird sich noch beschweren ohne es – wie üblich – ernst zu nehmen! Der Test wäre gewesen wenn z. B. Schröder oder Dohnanyi unterzeichnet hätten!? Mal sehen was kommt! Meine Wünsche und Hoffnungen halten sich nicht nur in Sachen SPD sehr in Grenzen!
Arthur Dent
11. Juni 2025 @ 09:49
Da liegen ja die Sanktionspakete 19, 20, 21… praktisch auf der Hand. 🙂
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland den Deutschen oder der EU wieder Öl und Gas zu Vorkriegspreisen liefern wird. Von daher ist Nordstream eh tot.
Aber wir haben schließlich Sonne und Wind im Überfluss. Und bald auch Wasserstoff. Unsere Freiheitsenergien aus dem Perpetuum Mobile – haha, dann sollt ihr mal sehen.
Glauben unsere Vordenker vermutlich wirklich.
european
11. Juni 2025 @ 09:36
Die SPD ist wohl aufgewacht. Es gibt ein neues Manifest, in dem fuehrende SPD Politiker fordern, die Aussenpolitik und auch die Kriegstreiberei, Aufruestung uvm zu aendern und mit Russland diplomatische Beziehungen wieder aufzunehmen
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100761700/spd-prominente-politiker-fordern-gespraeche-mit-russland.html
“Unter dem Titel “Friedenssicherung in Europa durch Verteidigungsfähigkeit, Rüstungskontrolle und Verständigung” rufen sie zu einer sofortigen Kehrtwende in der Außen- und Sicherheitspolitik auf. Das berichtete zuerst das Magazin “Stern”, dem das Papier vorliegt.”
Wenn das ein Ende dieses Wahnsinns einlaeuten wuerde, dann waere das mehr als zu begruessen.
Guido B.
11. Juni 2025 @ 11:10
Dieses Manifest verdient maximale Unterstützung. Man kann nur hoffen, dass dieses starke Lebenszeichen der Vernunft a) die SPD-Führung zu einem Kurswechsel bewegt und b) eine breite Diskussion über die Inhalte stattfindet. So – und nur so – kann Frieden in Europa funktionieren.
Das EUropa der Kriegsfurien vdL und Kallas hat keine Zukumft.
ebo
11. Juni 2025 @ 11:31
Ich habe das Manifest auch ins Forum eingestellt – freue mich auf eine lebhafte Debatte!
https://lostineu.eu/forum-zur-eu-politik/topic/das-spd-manifest/#postid-55
Arthur Dent
11. Juni 2025 @ 13:31
“Aufgewacht” sind nur die Urgesteine, die in der “klingbeilisierten” SPD keine Rolle mehr spielen werden. Von daher messe ich dem keine große Bedeutung bei.
Jens
11. Juni 2025 @ 09:30
“Und wieder schießen sie sich ins eigene Knie.”
jetzt schießen sie sich (uns) in beide eigene Ellenbogen
KK
11. Juni 2025 @ 15:11
Man braucht schliesslich erst mal ein Loch im Knie, wenn man sich auch noch reinf***en will!
Helmut Höft
11. Juni 2025 @ 09:23
Politik und Logik? Ein Oxymoron erster Güte!
Apropos, es wurde hier thematisiert, dass es ein Problem gäbe mit der Konkursmasse von Nordstream: Was ist denn nun mit den dramatischen Folgen für D und die €U nachdem ein amerikanischer Investor die Konkursmasse übernommen hat … oder hat er doch nicht …
Guido B.
11. Juni 2025 @ 09:05
“Durch immer mehr Sanktionen wollen die EU-Politiker Russland zu Verhandlungen und zur Waffenruhe zwingen.”
Verhandlungen und Waffenruhe sind das Letzte, was die Eurofaschisten wollen. Was sie wirklich wollen, ist eine strategische Niederlage Russlands, selbst um den Preis der Selbstschädigung (die zynischerweise nur die Mittel- und Unterschichten trifft).
Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Die Kriegstreiber unter der Führung von Ursula von der Leyen wollen nicht nur Russland neutralisieren. Sie führen auch Krieg gegen die eigene Bevölkerung.
Das hat etwas vom wahnhaften Heroismus der Sportpalastrede anno 1943. Mit dem kleinen Unterschied, dass das Publikum heute nicht mehr gefragt wird, ob es den totalen Krieg wolle. Frau von der Leyen und ihre Geschwister im Geiste ordnen ihn einfach an.
Der faschistische Autoritarismus erscheint heute im Gewand der fürsorglichen, regelbasierten Demokratie. Das europäische Volk wird einmal mehr von fanatischen Eliten in einen verheerenden Krieg diktiert.
Die Ukraine gegen Russland aufzuhetzen, war der erste Fehler. Den Angriff Russlands auf die Ukraine in einen Angriff auf Europa umzudeuten, war der zweite Fehler. Russland ruinieren zu wollen, war und ist der dritte Fehler.
Alle drei kapitalen Fehler gehen auf das Konto der Eurofaschisten unter deutscher Führung. Die Russen und ihre starken Verbündeten werden niemals zulassen, dass Feinde zur existenziellen Bedrohung werden. Vorher werden sie dem Eurofaschismus den Garaus machen. Die Deutschen sind wieder siegessicher wie damals im Sportpalast. Und wieder feiern sie sich in der Pose des moralisch erhabenen Herrenmenschen.
Und wieder sind sie dabei, Europa in ein Massengrab zu verwandeln.
Michael
11. Juni 2025 @ 09:00
„Absurd“ mit einem starken touch von Farce wäre schön wenn es nicht – so wie inzwischen – nurmehr „self-defeating” (selbstzerstörerisch?;selbstmörderisch?) ist!
Stef
11. Juni 2025 @ 08:57
Der strikt transatlantischen Elite in der EU ist der US-Führungsanspruch abhanden gekommen. Da diese Personen außerstande sind, über den transatlantischen Tellerrand hinaus zu denken, tun sie so, als wäre alles beim Alten. Das ist der sichtbare Unterschied zwischen Politikern und Funktionsträgern.
Erneuerung
11. Juni 2025 @ 08:44
Die Schmerzgrenze ist noch nicht erreicht, es liegt noch Gold im Keller. Allerdings dürfte sich der technologische, wissenschaftliche, wirtschaftliche und vermutlich auch humane Abstand zu Asien mit jeder Sanktion weiter vergrößern, bis hierzulande alles den Bach runter geht. Einige Leute aus der ehemaligen Partei der Arbeitnehmer proben gerade den Aufstand, indem sie eine Wiederannäherung an Russland fordern. Nur betrachte ich dies als PR-Gag, ich glaube denen nichts mehr.