Rutscht die Eurozone in die Rezession?
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im Sommer überraschend geschrumpft. Auch für den Rest des Jahres sieht es nicht gut aus – Deutschland zieht seine Euro-Partner runter.
Das Bruttoinlandsprodukt in den 20 Euro-Ländern ging im dritten Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurück, wie das EU-Statistikamt Eurostat mitteilte.
Als Wachstumsbremse erwies sich einmal mehr Deutschland. Dort ging das BIP im dritten Quartal ebenfalls um 0,1 Prozent zurück. Auch Irland, Österreich, Tschechien und Portugal verzeichneten ein Minus.
Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde bleibt die Wirtschaft im Euroraum wahrscheinlich für den Rest des Jahres schwach. Im Oktober beschleunigte die Wirtschaft im Euroraum ihre Talfahrt sogar noch.
Rutscht die Eurozone in die Rezession, wozu sie zwei Quartale nacheinander schrumpfen müsste? Auszuschließen ist das nicht mehr. Doch die EZB hält an ihrer Hochzinspolitik fest.
Und die EU will weitere Sanktionen gegen Russland verhängen, die auch nicht gerade stimulierend wirken. Nimmt man dann noch den Sparkurs in Euroland hinzu, so ist das Negativ-Szenario “perfekt”…
P.S. Bei Fratzscher (DIW) ist alles in bester Ordnung: “Die deutsche Wirtschaft stagniert, ist aber erstaunlich resilient zu den großen Schocks der beiden letzten Jahren” – In Wahrheit ist die einzig gute Nachricht, dass die Inflation sinkt…
KK
1. November 2023 @ 14:32
Die Verluste der Wirtschaft werden doch eh wieder alle sozialisiert, siehe SIEMENS ENERGY, während die Gewinne alle – weitgehend unbehelligt von Steuern und Abgaben – in die privaten Taschen immer weniger Reicher und deren Konzernriesen fliessen.
Monika
1. November 2023 @ 11:41
mE hat sich die Politik verrannt in „Gläubigkeiten“ und Wunschdenken. Sie traut sich -Vertrauensverlust befürchtend, wo schon lange kein Vertrauen mehr herrscht- nicht mehr -hinter ihre wohlgemerkt lediglich geforderten- „Standards“ zurückfallen, und hat sich, statt auf klarer Formulierung von Interessen und der politischen Arbeit am Ausgleich dieser Interessen, auf „moralische Grundsätze“ zurückgezogen.
Das Blöde an solchen Glaubensdingen ist ihre inhärente Unbeweisbarkeit. Sonst wären es ja nicht Dinge, die geglaubt werden müssen. Damit sind sie gegen alle logischen, vernünftigen Argumente „immun“. Solche Geistesgebilde werden dann inquisitorisch verteidigt. Das ist eine Binse und überall in religiösen Zusammenhängen zu studieren. Leider hat sich Politik nun auf inquisitorisch autoritative Formen der Durchsetzung einer „Wertebasierten (!) Ordnung“ versteift. Weil es vordergründig „effizienter“ ist, als langwierige Diskussionen über Interessenausgleich? Darum ist Krieg wieder so en vogue,
zumal Politik immer mehr durchsetzt worden ist von den finanziellen Nutznießern dieser militanten Entwicklung. Es müsste so etwas wie ein „Wunder“ geschehen, um den großen Schlagabtausch zwischen den „Gläubigen“ oder müsste man sagen Gläubigern, zu verhindern. In den UN liegt der letzte Rest von Hoffnung.
Arthur Dent
31. Oktober 2023 @ 20:02
Alles im Sinne des Abwirtschaftsministers. Die deutsche Industrie erwirtschaftet keine Gewinne, sondern verwirtschaftet staatliche Subventionen. Wachstum findet nur dort statt, wo der Staat investiert. Und man muss sich vorstellen, dass die Ampel in vollem Wissen darum, das der Strom sich verteuern würde (lt. BILDZEITUNG), die AKW abgeschaltet und vorwiegend Atomstrom aus Frankreich importiert. Nun soll der Steuerzahler der energieintensiven Industrie einen Brückenstrompreis spendieren. Des Weiteren scheinen deutsche Politiker mit geschlossenen Augen durch die Welt zu latschen. Farben, Lacke, PVC, Dämmmaterial, Kunststoffe aller Art – nahezu alle Produkte unserer modernen Zivilisation beruhen auf Erdöl. Sich davon unabhängig zu machen, dauert bestimmt noch 150 – 200 Jahre, falls überhaupt möglich.