Russland fühlt sich bedroht

Russland hat die Verlegung von Nato-Truppen nach Osteuropa als “besorgniserregend” bezeichnet. Das hindert die Nato jedoch nicht, den Aufmarsch fortzusetzen. Bald kommen auch deutsche Soldaten.

“Wir werten diese Aktionen als ein weiteres Beispiel provokanter militärischer Aktivitäten nahe der russischen Grenzen im Rahmen der infamen Politik der Eindämmung Russlands”, sagte Außenamtssprecherin M. Sacharowa in Moskau.

Die Nato hat prompt widersprochen. Der größte militärische Aufmarsch seit dem Ende des Kalten Krieges sei verhältnismäßig, sagte eine Vertreterin der seit der Trump-Wahl verunsicherten Allianz.

Die verstärkte Nato-Präsenz sei eine Antwort auf Russlands Vorgehen in der Ukraine und diene der “Abschreckung und Verteidigung”, betonte sie. Russland sei aber “keine unmittelbare Bedrohung”.

Wie jetzt? Keine akute Bedrohung – und trotzdem muss die Nato ganz schnell aufrüsten? Das ist nicht der einzige Widerspruch. Noch mehr Ungereimtheiten legt die deutsche Bundesregierung an den Tag.

Sie will noch in diesem Monat Soldaten für das von der Bundeswehr angeführte Nato-Bataillon nach Litauen verlegen. Deutschland führt also eine Aktion an, die Russland als Bedrohung bezeichnet.

Gleichzeitig will Berlin das Einreiseverbot gegen einen russischen Minister umgehen, wie SPON meldet. Das dient sicherlich dem “Dialog” mit Moskau, der die Truppenverlegung begleitet, oder wie?