Rückblick 2024: Das Pogrom, das keins war

Nach Ausschreitungen in Amsterdam im November haben sich führende EU-Politiker über (mutmaßlich) antisemitische Gewalttäter empört und Israel ihre Solidarität bekundet. Doch das angebliche Pogrom war gar keins.

Blogpost vom 10.11.24

“Outraged by last night’s vile attacks targeting Israeli citizens in Amsterdam. (…) Antisemitism has absolutely no place in Europe. And we are determined to fight all forms of hatred.”So reagierte EU-Kommissionschefin von der Leyen.

“Die Meldungen über Gewalt gegen israelische Fans in Amsterdam sind unerträglich. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Wer Jüdinnen und Juden angreift, greift uns alle an. Jüdinnen und Juden müssen sich in Europa sicher fühlen können.” Das schrieb Kanzler Scholz auf “X

Kein Wort zu den antipalästinensischen und rassistischen Provokationen der israelischen Hooligans, die den Krawallen vorausgegangen sind. Kein Wort auch zu den triumphierenden Hassgesängen, die die Fans nach ihrer Rückkehr angestimmt haben.

Und natürlich auch nichts zur irreführenden Berichterstattung in den Medien. Dabei hat sich ein EU-Korrespondent sogar dafür entschuldigt. Bilder von randalierenden Maccabi-Fans waren fälschlich als antisemitische Angriffe präsentiert worden.

Einige Medien, vor allem “Springer”-Blätter, sprachen sogar von “Pogromen”. Darauf sind die Politiker sofort angesprungen. Die andere Seite haben sie nicht gesehen oder sehen wollen – genau wie im Krieg, den Israel im Nahen Osten führt…

Siehe auch “Das Ende der Moral” (zu Israel und den europäischen Doppelstandards)

P.S. Die Bürgermeisterin von Amsterdam spricht nicht mehr von einem “Pogrom”. Der Begriff werde genutzt, um die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben, sagt Femke Halsema mit Blick auf G. Wilders und andere israeltreue Rechtspopulisten. Unterdessen hat ein niederländisches Gericht fünf Männer wegen der gewaltsamen Übergriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam verurteilt. Die Justiz ermittelt noch gegen etwa 40 Personen, darunter auch Israelis.