Rechtsruck: “Schweden folgt dem europäischen Muster”
Nach Österreich und Italien bereitet sich nun auch Schweden auf einen Rechtsruck vor. Vor allem die regierenden Sozialdemokraten dürften bei der Wahl in zehn Tagen massiv Federn lassen. Sie liegen im Trend.
“Der Niedergang der Sozialdemokraten folgt dem europäischen Muster”, sagte die Politologin J. Madestam dem Wiener “Standard”. Die Sozialdemokraten stünden vor dem schlechtesten Ergebnis ihrer Geschichte.
Was bedeuten Solidarität, Gerechtigkeit und Gleichheit in der individualistischen Gesellschaft? Auf diese Fragen suchten sie noch immer eine Antwort. Die Schwedendemokraten hingegen profitierten vom Aufwind nationalistischer Parteien.
“In unserer globalisierten Gesellschaft fallen Grenzen, verschiedene Kulturen treffen aufeinander. Einige Gruppen empfinden sich als Verlierer. Das schafft Unruhe, und die Schwedendemokraten schlagen daraus Gewinn”.
Allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf die rechten Schwedendemokraten und ihr Narrativ vom Niedergang durch Einwanderung konzentrieren, hält ein anderer Experte dagegen.
Um Schweden sei es nicht so schlecht bestellt, wie man nach den Krawallen von Göteborg glauben könnte, sagt der Politikwissenschaftler A. Hellström. Die Arbeitslosigkeit sinke, die Lebensqualität sei weiter hoch.
Wer hat Recht? Am 9. September (dem Wahltag) wissen wir mehr…
Mehr zu den jüngsten Unruhen hier, zu Hellströms Analyse hier (piqd)
Georg Soltau
3. September 2018 @ 09:37
Hallo Holly, vielen dank für diese Erklärung, so hatte ich es noch nicht gesehen, es ist viel Wahres daran, als “Fachidiot” wurde so etwas in meinen frühen Jahren bezeichnet.
Georg Soltau
1. September 2018 @ 12:11
Hallo Holly01, zur Info: wenn mich nicht alles täuscht war PN vermutlich als Risikomanager einer Bank tätig, müsste eigentlich das Geldsystem kennen.
Georg Soltau
1. September 2018 @ 15:14
streiche “vermutlich” und ersetze es durch wahrscheinlich.
Holly01
1. September 2018 @ 17:32
Ich kenne keinen Bankkaufmann, der „das Geldsystem“ kennt oder verstanden hat.
Ich kenne auch keinen Ökonomen der das Geldsystem verstanden hat.
Ich vermute (da es nicht an mangelnder Intelligenz liegen kann, diese Menschen sind nach meinem Eindruck eher über dem Durchschnitt) muss es an der Verbildung liegen.
Diese Menschen stecken so tief in „Ihrer Wahrheit“ und haben so hohe Schutzmauern gebaut, das da keine Inhalte durchdringen.
Vielleicht müssen die das sogar.
Erkenntnis ist für Menschen, die vom System liegen eher lebensbedrohlich als wünschenswert.
Das Leben muss ja schließlich weiter gehen.
Das ist wie bei Professoren, die sehen auch keine „Kaufwissenschaft“, die sehen nur Finanzierung durch Geldgeber.
Es gibt Dinge, die darf man nicht erwarten. Ist kein Vorwurf.
Jeder hat seine Wahrheit aus Erfahrung, Wissen, Perspektive und Lebenssituation.
Nicht übertragbar.
Da gibt es eben Inhalte, die dringen bei einigen Gruppen schlicht nicht bis in die Erkenntnis durch.
vlg
Georg Soltau
31. August 2018 @ 14:08
@Nemschak, vielleicht kann ich ja nicht rechnen, aber wer seinem Arbeiter mehr zahlt
gibt diesem auch die Möglichkeit mehr zu kaufen, auch wenn es vielleicht etwas teurer
ist.
Peter Nemschak
31. August 2018 @ 18:58
Nachhaltige Reallohnsteigerungen sind an die Produktivität gekoppelt. Fragen Sie die Gewerkschaften.
Peter Nemschak
1. September 2018 @ 09:45
…vielleicht etwas teurer? Die Inflation frisst weg, was Sie zuerst draufgelegt haben. Deshalb machen Währungsabwertungen Länder nicht reicher. Zu hohe Lohnabschlüsse führen zu einem Wettbewerbsverlust, welcher die Arbeitsplätze bedroht und Währungsabwertung, welche wiederum Importe verteuert. Produktivitätsgewinne hingegen können Sie verteilen, in einer geschlossenen Wirtschaft leichter als in einer offenen.
Holly01
1. September 2018 @ 11:34
Herr Nemschak,
das ist inhaltlich Alles längst widerlegt. Sie wiederholen hier nur was Sie auf SPON , Zeit online oder beim Ifo hören.
Das ist aber barer Unsinn.
Sie hängen keinem Wissen an, sie folgen einer Propaganda.
Also seien Sie doch bitte so nett und informieren Sie sich über das Geldsystem und schauen Sie ein paar Videos aus alternativen Quellen.
Nicht das Sie da „Wahrheit“ präsentiert bekämen, aber zumindest bekommen Sie ein breiteres Spektrum an input und können selbst besser beurteilen, was sein kann und was nicht.
Was Sie zum Besten geben, ist nicht und kann inhaltlich auch nicht sein.
Aporpo, ausgerechnet Gruppen der elitären Gummipuppen, wie die Gewerkschaften heranzuziehen, ist nichts anderes als den dritten Aufguss (Royalisten, Nazis und nun AFD) des elitären Bürgertums zu zitieren.
Das sind Interessensvertreter.
Die Gewerkschaften vertreten alles mögliche, aber nicht die 80% in dieser 80-20 Gesellschaft.
vlg
Ute Plass
31. August 2018 @ 11:43
@Nemschak – “Wer für Arbeit zu viel bezahlt, findet keinen, der für das Produkt bezahlt”.
Finde ich prima: Gute Bezahlung, weniger Produktschrott. 🙂
Folgender Beitrag verdeutlicht, “wie unsere schöne imperiale Lebensweise” den Planeten ruiniert:
https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2017/mai/unsere-schoene-imperiale-lebensweise
Vielleicht haben Sie ja, sehr geehrter Herr Nemschak, noch eine zweite Welt im Kofferraum, in der weiterhin für gering entlohnte Arbeit billige Ware produziert wird.
Holly01
31. August 2018 @ 12:04
Herr Nemschak folgt einem Ideal:
In einem Produktionsschritt, alle Ressourcen zu Waren zu verarbeiten ohne das menschliche Arbeit nötig wäre.
Wozu? Keine Ahnung, es ist ein Ideal.
Wer kauft das ohne Einkommen? Keine Ahnung, es ist ein Ideal.
Wem nutzt das? Keine Ahnung es ist ein Ideal.
Wie geht es danach weiter? Keine Ahnung es ist ein Ideal.
Wir tun alles, um dem Ideal näher zu kommen……
DAS ist neoliberaler Intellekt “@ it´s best”. 😉
vlg
Peter Nemschak
31. August 2018 @ 14:04
Ich wünsche ihnen allen viel Erfolg, die Massen davon zu überzeugen, dass der imperiale Stil verwerflich ist. Bei uns wird man ihnen vielleicht höflich aber bestimmt die Tür weisen, in den aufstrebenden Entwicklungsländer sie mit einem nassen Fetzen davonjagen. Begehen sie nicht den ökologischen Fehlschluss !
Georg Soltau
31. August 2018 @ 20:15
@Nemschak man brauchen die Massen davon nicht zu überzeugen, diese werden sehr bald selbst merken, das sie angeschi… werden. Wenn diese Massen sich dann wehren werden, hoffe ich für Sie, dass Sie ein sicheres Versteck haben.
Claus
31. August 2018 @ 11:11
@Peter Nemschak: “Wer für Arbeit zu viel bezahlt, findet keinen, der für das Produkt bezahlt.”?
Oder vielleicht: “Wer für Arbeit zu viel bezahlt, findet keinen, der mehr als für ein aus China importiertes Produkt bezahlt?. Oder mehr als Euro 13,50 für ein T-Shirt, in Bangladesh für unter 1 Euro von einer sklavenähnlich gehaltenen Näherin hergestellt, die kurz darauf mitsamt ihrer Fabrik im kollabierenden Schutt unterging?”
Globalisierung. Fragen über Fragen.
Peter Nemschak
31. August 2018 @ 07:59
Wer für Arbeit zu viel bezahlt, findet keinen, der für das Produkt bezahlt. Am Ende haben alle wenig. Die Alternative realer Sozialismus hat sich nicht bewährt. Hätte sie es, gäbe es sie heute noch.
Holly01
31. August 2018 @ 10:49
Wissen Sie, wer so wenig Wissen und so viel Meinung präsentiert, wie Sie sollte leiser tippen.
Entwickelte Gesellschaften (wie die Schweiz zB) haben relativ hohe Binnenpreise und relativ hohe Binneneinkommen.
Das nennt man dann eine Relation. Es ist gut einen gesunden Binnenmarkt zu haben und nicht einen desaströsen Trümmerhaufen wie es Deutschland hat.
Oder in Ihrer neokon Sprache:
Die hohen Einkommen bringen die Möglichkeit mit sich eine hohe Wertschöpfungskette aufzubauen.
Die höheren Einkommen bringen zudem einen Vermögensaufbau in Gang.
Die Beleihbarkeit der Haushalte bedingt eine vergrößerte Krisenfestigkeit.
Private Vermögen bilden eine Reserve, welche die öffentlichen Haushalte entlastet.
Auf einem starken Binnenmarkt kann man die Sicherheiten, die trotzdem fällig werden auch viel leichter einziehen, als wenn man im Ausland aufwändig pfänden muss.
Aber das werden die deutschen Eliten ja schon gemerkt haben …
vlg
Dixie Payday
31. August 2018 @ 11:32
“Hätte sie es, gäbe es sie heute noch.”
Keine Sorge, kommt wieder! Und auch die Bilder von Helikoptern, mit denen sich die Faschisten in neoliberalen Tarnkrawatten glauben retten zu können.
Peter Nemschak
30. August 2018 @ 16:10
Hohe Arbeitslosigkeit, die Sie behaupten und gleichzeitiger Fachkräftemangel sind ein Indiz, dass die Qualifikationen nicht stimmen und die Bereitschaft sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren bei vielen nicht gegeben ist. Natürlich wird es immer einen bestimmten Prozentsatz von nicht-vermittelbaren Personen geben. Die Migranten scheinen eher als Ortsansässige bereit zu sein, in ihre berufliche Qualifikation zu investieren. Das macht sich nicht nur bei Einwanderern aus Drittländern sondern auch bei Migration von Ost nach West innerhalb der EU bemerkbar. Klar ist, dass einem nichts geschenkt wird und niemand auf einen gewartet hat.
Holly01
30. August 2018 @ 18:10
Wer für Arbeit bezahlt findet Arbeiter.
Wer nicht dazu bereit ist, benötigt Repressionssysteme, wie H4.
Die deutsche Elite hat sich für die Repression entschieden.
Das soll das asoziale Pack seinen Mist doch selber machen …..
Das werden auch die Migranten noch erkennen.
Die osteuropäischen Tagelöhner weigern sich bereits in Schland tätig zu werden.
Vielleicht wird Hr. Maas ja in Albanien und im Kosovo bei den Pflegekräften fündig.
ich schätze nein ….
Tja, hätten Sie mal den Müll recykelt (Wortwitz zu gemerkelt).
Wir haben halt einen Sozialkrieg, da gibt es Fronten.
vlg
Dixie
31. August 2018 @ 11:53
Go Holly!
Holly01
30. August 2018 @ 15:29
In allen neoliberalen Gesellschaften rächt sich das ehemalige Bildungsbürgertum, weil es abgehangen wurde oder gerade abgehangen wird.
Die Menschen nehmen sich zuerst die nominal “Linken” vor, weil es die offensichtlichen Verräter der Ideale sind.
Der Ärger aber sitzt viel tiefer.
Die Leute sehen auf ihre Kinder und Enkel.
Zwei Generationen die niemals eine Chance auf Teilnahme haben werden.
Die Generationen “prekär und bei den Eltern”.
Die Generationen, die keine Familien gründen können, weil Kinder das Armutsrisiko Nummer eins sind.
Die Politiker in Europa werden sich noch wundern, wo diese Wut hinführen wird.
Die Eliten spüren, das dieser Scherbenhaufen auch und gerade zu ihnen führen wird.
Die Medien werden sich noch wundern “wer die Wutbürger” sind………
Von wegen Rechtsruck…….
Das ist der Teil der Bevölkerung, den Hr. Hundt bereits vor 20 Jahren als Menschenmüll bezeichnet hat.
Der Müll gärt ………….. und das sieht weder schön aus, noch riecht es nach guten Ergebnissen.
In Schland redet man von Fachkräftemangel, während 12 Millionen Menschen entweder gar keine Arbeit haben oder nicht von der Arbeit leben können und auf Alle wartet die Altersarmut. Die Durchschnittsrente liegt bei 880€ (da sind Pensionen schon mit drin).
Die Rentenbeschlüsse ändern substanziell überhaupt Nichts.
Na Ihr werdet Euch noch wundern … Rechtsruck “ROFL”.
Die Eliten haben den Sozialkrieg angefangen, sie werden ihn aber nicht beenden …
vlg