Putin spielt den Ball zurück in die USA
Kremlchef Putin hat sich grundsätzlich offen für eine Feuerpause in der Ukraine gezeigt. Es gebe aber noch Fragen zu klären – etwa zur ukrainischen Offensive in Kursk, sagte er in Moskau. Eine Waffenruhe müsse “zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen”, so Putin weiter. – Das ist grundsätzlich nicht falsch – kann aber auch eine Verzögerungstaktik sein. Auf jeden Fall hat Putin den Ball geschickt zurückgespielt. Er liegt jetzt wieder im Feld der Amerikaner. Sie sollen noch offene Fragen klären. Bis dahin dürfte der Krieg weiter gehen – Russland spielt seinen Vorteil auf dem Feld aus. Und die EU steht weiter im Abseits…
Siehe auch Muss nun Putin zu Kreuze kriechen?
Kleopatra
17. März 2025 @ 16:19
Letztlich ist es doch absurd, wenn Putin, der „seinen“ Staat vollkommen im Griff hat und dem niemand befohlen hat, im Jahr 2014 in die Ukraine einzufallen, und genausowenig 2022, jetzt von ominösen, tieferliegenden „Ursachen der Krise“ schwafelt, als ob er ohnmächtig von dunklen Mächten getrieben würde und Putin nicht jederzeit Herr seiner Handlungen gewesen wäre. Erinnert sich noch jemand daran, dass 2022 außer einer Handvoll üblicher Verdächtiger praktisch die komplette UN-Vollversammlung die russische Aggression verurteilt hat? Das bedeutet ja auch, dass fast alle Staaten der Erde in aller Form die russischen „Kriegsgründe“ bzw. -vorwände für nicht stichhaltig erklärt haben.
Kleopatra
14. März 2025 @ 12:20
Putin hat im Prinzip natürlich recht. Die tieferliegenden Ursachen des konkreten Krieges bestehen zum Beispiel darin,
– dass zu viele Russen nicht akzeptieren können, dass die Sowjetunion nicht mehr existiert, und ihre Auflösung für eine böswillige historische Ungerechtigkeit halten, die sie gerne „korrigieren“ möchten; sie verhalten sich da wie Kinder, denen man ihr Spielzeug weggenommen hat
– dass zu viele Russen sich für etwas besseres halten als die übrigen Völker der früheren Sowjetunion (siehe die verächtlichen Witze, die sie über die letzteren machen)
– dass zu viele Russen sich gut fühlen, wenn ihr Land andere unterdrückt und umbringt, obwohl es ihnen selbst deshalb kein bisschen besser geht
KK
14. März 2025 @ 16:18
Kleopatras Märchenstunde – man könnte es auch als Volksverhetzung einordnen.
ebo
14. März 2025 @ 16:30
Sorry, diese Pauschalurteile gehören sich nicht – egal ob es um “zu viele Russen”, “die Türken” oder “ganz viele Polen” geht. Ich hätte sie nicht veröffentlichen sollen und werde sie beim nächsten Mal blockieren.
Skyjumper
14. März 2025 @ 17:27
Wenn @Kleopatra Putin zugesteht auch mal Recht zu haben, nämlich darin dass die tieferliegenden Ursachen „angegangen“ werden müssen, und dann ihrerseits die Ursachen in „zu viele Russen“ verortet, ist das weitaus mehr als nur ein Pauschalurteil. Besonders wenn man @Kleopatra’s obligatorischen Russenhass berücksichtigt.
Erneuerung
14. März 2025 @ 08:46
Hat irgend jemand mit Verstand erwartet, dass Putin ein “Minsk 3” bedingungslos akzeptiert, nachdem Minsk 1 und 2 von der Ukraine und deren Unterstützer nachweislich torpediert wurden? Hätte er bedingungslos zugestimmt, würde er nicht mehr ernst genommen. Das unsere Schmierblätter nun posaunen, Putin möchte keinen Frieden, ist dabei eingepreist und diese Aussage wird nur von Unwissenden zur Kenntnis genommen. Waffenstillstand für Verhandlungen ja, Waffenlieferungen und Zwangsrekrutierungen in dieser Zeit nein, alles andere wird nichts und reitet das Europa westlich des Dnepr nur weiter rein.
Guido B.
14. März 2025 @ 07:54
Wer ist die mächtigste Person Europas? Es ist nicht Macron, nicht Merz, nicht Duda, nicht von der Leyen, nicht Starmer. Es ist dieselbe Person, die das schwächste und korrupteste Land Europas präsidiert: Selenski. Warum ist er der mächtigste Mann Europas? Weil sich die gesamte Politik Europas seit drei Jahren um seine Forderungen und Wünsche dreht.
Solange solche Personen die Politik Europas dominieren, hat Putin leichtes Spiel. Der Schlüssel zum Frieden ist ein Europa, das von Russland wieder ernst zu nehmen ist. In diesem Europa gibt es keinen Platz für Selenski. Und schon gar nicht für Spitzenpolitiker, die nach seiner Pfeife tanzen.
KK
14. März 2025 @ 12:37
…und während des Tanzes auch noch „Слава Україні“ skandieren.