Putin macht erste Zugeständnisse – außer bei der Nato
Zunächst sah es so aus, als wolle sich US-Präsident Trump alle russischen Forderungen zur Ukraine zu eigen machen. Er sei voll auf Putin-Kurs eingeschwenkt, hieß es in der EU. Doch nun macht auch Kremlchef Putin erste Zugeständnisse. Die Ukraine habe ein “souveränes Recht” auf den EU-Beitritt, sagte er – wohl wissend, dass das noch sehr lange dauern dürfte. Außerdem erklärte er sich bereit, mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu verhandeln “wenn nötig”. An seinem harten Nein zu einem Nato-Beitritt hält er hingegen fest. Der dürfte nicht nur während der nun anstehenden Verhandlungen vom Tisch sein, sondern für immer. Das allerdings wollen die EUropäer nicht einsehen. Aber die werden ohnehin nicht gefragt…
Siehe auch Lawrow erteilt der EU eine harte Absage
P.S. Putins Vizeaußenminister Alexander Gruschko hat den Einsatz westlicher Soldaten in der Ukraine abgelehnt. Kein Ding – denn die EU-Staaten konnten sich in Paris ohnehin nicht einigen…
Art Vanderley
20. Februar 2025 @ 22:10
@skyjumper
Jein. Die EU hätte das ja auch lassen können mit der Aufnahme, dann wäre man noch dümmer dagestanden als jetzt. Weitere Zugeständnisse macht Putin bisher nicht, stimmt, wenn Trump das so abnickt, sollte man vielleicht nochmal sprechen über seine Fähigkeiten als „Dealmaker“.
Für die eigene Bevölkerung aber braucht Putin dringend Ergebnisse, insbesondere für die Nationalisten.
Art Vanderley
19. Februar 2025 @ 22:34
Vielleicht lag die EU gar nicht so falsch mit der Erklärung der Beitrittsperspektive für die Ukraine, als Aufbau von Verhandlungsmasse. Jetzt hat Putin was wo er echte Zugeständnisse machen kann. Der Nato-Beitritt ist sowieso schon länger vom Tisch, das hätte Putin nach innen nicht vertreten können als Erfolg.
Skyjumper
19. Februar 2025 @ 22:58
Ich weiß leider nicht wie gut das Erinnerungsvermögen der russischen Öffentlichkeit ist. Aber vom Gefühl her sollen eher WIR hier davon überzeugt werden das Putin echte Zugeständnisse macht.
Wobei das mitnichten der Fall ist. Denn das Angebot „NATO nein, EU ja“ hatte Putin bereits im Rahmen der Minsk- oder der Istanbulverhandlungen gemacht. Zumindest klingelt da was bei mir im Hinterkopf.
european
20. Februar 2025 @ 07:55
So ist es. Russland hat lediglich den Einwand erhoben, dass die Ukraine nicht beides haben kann, also Mitglied der EU und assoziiertes Mitglied der Zollunion mit Russland, Belarus und Kasachstan in Form eines bilateralen Freihandelsabkommens.
Eine ähnliche Debatte hatten wir in UK nach dem Brexit. Irland und Nordirland wollten keine Grenze haben, aber UK wollte keine EU-Produkte durch das Schleusentor Irland.
Helmut Höft
19. Februar 2025 @ 08:02
„Die Ukraine habe ein “souveränes Recht” auf den EU-Beitritt, …“ *hihi*, das ist ja einer von Putins Plänen(!): Der Schrotthaufen der übrig bleibt – mit den Problemen die ohnehin schon in der Ukraine vorhanden sind – nach langen zähen Verhandlungen (bei denen sich die €U zerlegt??) dann endlich als Klotz ans Bein eben dieser EU binden.
Und keiner merkt was!
Bei der Verwendung der „gefangengenommenen“ russischen Vermögen durch die €U/Ukraine für den Krieg ist der Drops auch noch nicht gelutscht, bei den ukrainischen Rohstoffen für die USA gleichfalls.
Michael
18. Februar 2025 @ 11:50
Auf jeden Fall sollte Russland den EU Vertrag , Artikel 42, Para 2 und 7, genauestens studieren bevor einer EU Mitgliedschaft zugestimmt wird! Der Artikel mag harmlos erscheinen, könnte aber bei mutwilliger Interpretation auch anders gelesen werden.
Guido B.
18. Februar 2025 @ 11:41
Etwas Besseres als ein EU-Beitritt kann Russland gar nicht passieren. Mit der Ukraine halst sich die EU nicht nur ein finanzielles Fass ohne Boden, sondern auch einen echten Krawallbruder mit Diktaturallüren auf. Einen besseren Spaltpilz als die Ukraine kann man sich für die EU gar nicht vorstellen. Putin ist vielleicht ein übler Autokrat, aber sicher kein dummer.