Putin droht dem Westen, Baerbock übt Diplomatie – und die Work-Life-Balance
Die Watchlist Europa vom 22. September 2022 –
Die Europäische Union hat die russische Teilmobilmachung scharf kritisiert und mit neuen Sanktionen gedroht. Die Ankündigung von Präsident Wladimir Putin sei “ein weiterer Beweis, dass Putin nicht an Frieden interessiert ist, sondern an einer Eskalation seines Angriffskriegs”, sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. “Das ist auch ein weiteres Zeichen seiner Verzweiflung”, betonte er.
Ähnlich äußerte sich Kanzler Olaf Scholz. “Die jüngsten Entscheidungen der russischen Regierung sind ein Akt der Verzweiflung”, sagt Scholz am Rande der UN-Vollversammlung in New York. “Russland kann diesen verbrecherischen Krieg nicht gewinnen.”
In vielen Kommentaren klingt sogar Schadenfreude und Spott durch. Angesichts der erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive habe Putin eine “Panikattacke” erlitten, titelt die “taz”. “Die russische Kampfkraft schwindet“, behauptet die “FAZ”.
Das mag so sein. Wer frische Truppen mobilisieren und an die Front schicken muß, dem fehlt es offensichtlich an Kampfkraft. Wer mit dem Atomkrieg droht, dem gehen offenbar die Nerven durch. Doch das ist nur eine Seite der häßlichen Medaille.
Ein Stellvertreterkrieg
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Die andere ist, dass Putin erstmals von einem Kampf gegen den “kollektiven Westen” und die Nato spricht. Er hat den “ersten Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der Nato in Europa” (FOCUS) zumindest verbal angenommen.
Bald wird sich zeigen, wie ernst seine Warnung an den Westen gemeint ist – nämlich dann, wenn sich Russland die besetzten Gebiete einverleibt. Ein Angriff auf Luhansk und Donezk wird dann als Angriff auf die Föderation begriffen.
Das ist völkerrechtswidrig, unverantwortlich und absurd. Doch es reicht nicht, das anzuprangern. Der Westen steht nun vor der brenzligen Frage, ob er die Gegenoffensive weiterführen will – auf die Gefahr hin, in einen Krieg mit Russland einzutreten.
Das Dilemma der Nato
Die Alternative wäre, an der bisherigen Doktrin feszuhalten und einem direkten Konflikt auszuweichen. Dann müßten die USA, die EU und die Nato aber auch die ukrainischen Soldaten zurückhalten, die mit westlichen Waffen kämpfen. Ein Dilemma.
“Wir sind nicht im Krieg mit Russland”, heißt es immer noch in Brüssel. Doch wenn sich Russland im Krieg mit der EU und der Nato wähnt, haben wir eine völlig andere Lage als bisher. Dann könnten wir schnell hineingezogen werden.
Schadenfreude ist daher fehl am Platze. Auch die Fortsetzung der “bewährten” Waffenlieferungen und Sanktionen, wie sie die EU plant, ist keine adäquate Antwort. Gefragt ist jetzt eine Strategie, die einen Flächenbrand verhindert.
Und bitte keine Überheblichkeit. Denn die wird nur zu einer weiteren Eskalation führen…
Siehe auch “Eskalation am Friedenstag”
P.S. Duma-Sprecher Wolodin richtete sich direkt an die EU: “Und sie müssen endlich begreifen, wenn sie nicht aufhören, Waffen und Söldner an die Ukraine zu liefern, werden sie morgen Probleme haben, die viel ernster erscheinen werden, als die, die sie jetzt haben. Das muss klargestellt werden.” Ob man in Brüssel noch hinhört?
Watchlist
Kann Annalena Baerbock nicht nur Kriegsrhetorik, sondern auch Diplomatie? Dies dürfte sich am Donnerstag in New York zeigen, wo die deutsche Außenministerin eine mit Spannung erwartete Rede halten will. Außerdem ist eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates mit den Außenministern Russlands und der Ukraine geplant. Dabei dürfte es hoch hergehen…
Was fehlt
Die Work-Life-Balance. Die EU-Kommission sieht die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in Deutschland nicht gewährleistet. Die Behörde leitete deshalb ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesregierung ein. Brüssel wirft Berlin vor, nicht fristgemäß mitgeteilt zu haben, wie die Richtlinie zur sogenannten Work-Life-Balance von 2019 umgesetzt wird.
KK
22. September 2022 @ 12:42
“Work-Life-Balance” in einer Zeit, in der
– viele nicht mehr wissen wovon sie das nötigste zum Leben bezahlen sollen
– Millionen Arbeitsplätze in Deutschland auf der Kippe stehen
– die Tafeln bereits jetzt überfordert sind, bevor es überhaupt richtig losgegangen ist
– und – last but not least – der dritte Weltkrieg vor der Tür steht
Gehts noch in Brüssel?
Ist das noch Long-Covid-Desease oder schon fortgeschrittene Altersdemenz? Oder einfach nur abgehobene Arroganz?
ebo
22. September 2022 @ 13:40
Die EU-Kommission ist für alles zuständig. Auch für Unsinn 🙂
fjesse
22. September 2022 @ 12:27
Andere Seiten der “hässlichen Medaille”:
Geht es nicht auch darum? Die Ziele der „Bluff“-Rede sind die russischen Ultra-Nationalisten, für die Putin zu weich ist, und Teile der öffentlichen Meinung, die er verängstigen und für sich gewinnen will, jene Teile, die nahe legen, dass es überwiegend oder sogar ausschließlich in der Hand und in der Verantwortung des “Westens” liege, den russischen Imperialisten und Kriegsverbrecher zu stoppen.
Pierre Haski (Radio France Inter) : „Alors, bluff ou pas bluff ? […] A moins que cette déclaration ne soit pas destinée aux dirigeants occidentaux, qui savent à quoi s’en tenir : aucun changement dans le dispositif nucléaire russe n’a été enregistré depuis février. Non, le message pourrait être destiné aux ultra-nationalistes russes qui, depuis les revers de leur armée, critiquent la « mollesse » de Poutine. […] Autre cible, les opinions européennes sur lesquelles il compte pour freiner le soutien à l’Ukraine : susciter la peur de la guerre nucléaire en plus de la colère face aux factures d’énergie est, vu du Kremlin, un bon moyen d’inverser le rapport de force après l’hiver.. » (France Inter, heute morgen 22.09.2022, https://www.radiofrance.fr/franceinter/podcasts/geopolitique/geopolitique-du-jeudi-22-septembre-2022-8813918)
ebo
22. September 2022 @ 12:38
Ja, natürlich spricht Putin auch zum heimischen Publikum. Wahrscheinlich sogar vor allem.
Hierzulande wird aber so getan, als wende er sich vor allem an den Westen, und als wolle er “uns” einschüchtern.
Die brisanten Impliktionen seiner Rede für die westliche Kriegsführung werden meist ausgeblendet…
european
22. September 2022 @ 14:06
Auf Antispiegel ist die vollstaendige Uebersetzung seiner Rede nachlesbar.
Dieser zufolge wendet er sich ausschliesslich an die eigene Bevoelkerung
https://www.anti-spiegel.ru/2022/putins-rede-zur-verkuendung-der-teilmobilisierung-im-o-ton/
fjesse
22. September 2022 @ 18:00
Warum gleich zu russischen Medien laufen, die Tagesschau hat auch Übersetzer (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/rede-putin-101.html).
In der zitierten Rede von Herrn Putin ist zu lesen : “Auch atomare Erpressung hat jetzt begonnen. Ich spreche […] von den Äußerungen einiger hochrangiger Vertreter führender Nato-Länder, ob es möglich und zulässig ist, Massenvernichtungswaffen – Atomwaffen – gegen Russland einzusetzen.
Diejenigen, die sich solche Äußerungen gegenüber Russland erlauben, möchte ich daran erinnern, dass auch unser Land über verschiedene Zerstörungsmittel verfügt, von denen einige Komponenten fortschrittlicher sind als die der Nato-Länder. Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht ist, werden wir natürlich alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Russland und unser Volk zu verteidigen. Dies ist kein Bluff.”
Ist dies keine Drohung an den Westen?
Vielleicht kann der Anti-Spiegel ja mal helfen : Welcher “hochrangige Vertreter führender Nato-Länder” hat mit dem Ersteinsatz von Atomwaffen gesprochen? Wer hat vor, russisches Staatsterritorium anzugreifen?
Wir sollen es wohl so verstehen : Wenn die russisch besetzten Gebiete durch eine Pseudo-Volksabstimung nach Krim-Muster “russisch” geworden ist, dann greifen die Ukrainer russiches Staatsterritorium an. So dumm-dreist, zynisch und brutal hat auch mal ein deutscher Politiker argumentiert : “Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten! Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft.” Vorher hatte dieser mit dem Sudetenland das historische Beispiel geliefert, dessen sich der Kriegsherr im Kreml bedient.
Meinte Putin vielleicht den französischen Außenminister ? Am 24. Februar formulierte Putin seine unverhohlene Drohung gegen die die Ukraine unterstützenden Länder mit “Konsequenzen, die Sie in Ihrer Geschichte noch nie erlebt haben”. Jean-Yves Le Drian antwortete damals : “Je pense que Vladimir Poutine doit aussi comprendre que l’Alliance atlantique est une alliance nucléaire”. Vielleicht war die französische Antwort nicht sehr geschickt, aber der Kriegstreiber und Aggressor wohnt eindeutig in Moskau.
ebo
22. September 2022 @ 18:19
So habe ich es auch interpretiert!
european
22. September 2022 @ 19:43
@fiesse
Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Tagesschau Übersetzer bekommen kann. Diesen Text hat die dpa übersetzt und die Tagesschau sagt selbsst folgendes dazu – in der sub headline übrigens. Nicht irgendwo im Text.
„Der Wortlaut von Auszügen seiner Rede wird hier in einer Übersetzung der Deutschen Presse-Agentur dokumentiert.“
Und natürlich werden nur die Auszüge verwendet, die in das Allgemeinbild passen. Deshalb suche ich nach Quellen mit der vollständigen Übersetzung. Daher die Verlinkung auf den Antispiegel.
Und selbst wenn man den ganzen übersetzten Text hat, muss man trotzdem Vorsicht walten lassen. Wir leben lange genug im Ausland um zu wissen, dass es einen Unterschied zwischen Gesagtem und Gemeintem gibt. Sprache ist ein wichtiger Teil der Kultur. Man kann an einem übersetzten Text erkennen, ob der Verfasser einfach nur die Sprache gelernt hat, oder aber im Land gelebt hat und es „von innen fühlen kann“ und den Text so übersetzt, wie es im Land üblich ist und es die Bewohner verstehen.
Schreiben Sie hier eigentlich unter 2 Pseudonymen? fesse und fjesse?
fjesse
22. September 2022 @ 21:19
“fesse” ist ein Schreibfehler.
fesse
22. September 2022 @ 12:08
Zu “european”:
Bitte die Fakten checken : 14.000 getötete Russen in der Ukraine :
“April 2014: Separatisten übernehmen Gebiete im Donbass
In der ostukrainischen Region Donbass rufen die von Moskau unterstützten Separatisten die “Volksrepublik Donezk” aus, Luhansk folgt. Zwischen dem pro-westlichen und dem pro-russischen Bevölkerungsanteil folgen gewalttätige Ausschreitungen. Pro-russische Separatisten und ukrainische Militärs bekämpfen sich.
In dem bewaffneten Konflikt in der Region Donbass wurden bisher mehr als 14.000 Menschen getötet.” https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-konflikt-chronologie-der-stationen-seit-2014,Sxn0fgj
european
22. September 2022 @ 12:41
Dazu empfehle ich die Doku “Leben und Sterben im Donbass”
Propaganda koennen sie alle. Auch unsere Medien, besonders die Leitmedien. Das macht es aktuell so schwer, die Lage zu beurteilen.
Aber es waere fatal, nicht von einem gezielten Kampf gegen die russische Bevoelkerung zu sprechen. Dafuer sprechen auch alle anderen Massnahmen, z.B. das Quasi-Verbot der russischen Sprache.
fjesse
22. September 2022 @ 15:11
Und der allerschlimmste Bösewicht ist Wolodymyr Selenskyi, der in einer russischsprachigen, jüdischen Familie aufgewachsen ist, und sich aus lauter Selbstverleugnung zum Russenunterdrücker gewandelt hat.
Das haben wir alles wegen der Leitmedien nicht mitgekriegt. Wir dürfen deshalb auch nicht “Leben und Sterben im Donbass” in der Glotze gucken, aber haben trotzdem das große Glück uns das auf https://odysee.com/@DruschbaFM:4/leben_und_sterben_im_donbass-(1080p):f anzusehen, wo wir dann auch endlich mit den wahren Wahrheiten konfrontiert werden. Man darf, nein, muss auch spenden, um uns aus der westlichen medialen Uninformiertheit und intellektuellen Unterdrückung zu befreien.
european
22. September 2022 @ 16:09
Nun ja, wenn ich die Pandora Papers ernst nehmen soll, dann ist Selenskyj nicht so, wie der Westen ihn gerne darstellt. Er ist nicht die Loesung, sondern eher Teil des Problems eines durch und durch korrupten Landes.
Weiterhin bin ich weitab davon, die Aggressionen gegen die russische Bevoelkerung als Genozid zu bezeichnen, aber man kann nicht verleugnen, dass dieser Buergerkrieg seit Jahren gefuehrt wird. Weshalb uebrigens die Ukraine weder Aufnahmekandidat fuer die Nato noch fuer die EU sein kann. In Theorie, denn man blendet aktuell die Fakten einfach aus.
Es hilft nur, die Dinge so zu betrachten, wie sie sind und nicht, wie man sie gern haette. Letzteres wird aber aktuell im Westen bevorzugt.
Holly01
22. September 2022 @ 09:55
Ironiealarm zu:
” Die Work-Life-Balance. Die EU-Kommission sieht die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in Deutschland nicht gewährleistet. Die Behörde leitete deshalb ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesregierung ein. Brüssel wirft Berlin vor, nicht fristgemäß mitgeteilt zu haben, wie die Richtlinie zur sogenannten Work-Life-Balance von 2019 umgesetzt wird. ”
Wird gerade umgesetzt. Nach der Industrialisierung haben zig Millionen in Deutschland lebende eine klasse life life Balance.
Im Durchschnitt sollte das mit der Balance auch heute kein Problem sein.
Rechnet man Rentner, prekär Beschäftigte, offiziell und inoffiziell Arbeitslose ein, dann hat sich die Zahl der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden seit Jahren nur nach Unten bewegt.
” https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61711/arbeitszeit-und-arbeitsvolumen/ ”
Zumindest diesem Verfahren kann die Bundesregierung ganz entspannt entgegensehen.
w.nissing
22. September 2022 @ 09:49
https://globalbridge.ch/was-immer-die-nato-behauptet-de-facto-fuehrt-sie-in-der-ukraine-krieg-gegen-russland/
Und auch das ist immer noch keine Beteiligung der NATO am Krieg in der Ukraine?
Realitätsverweigerung at its best
fjesse
22. September 2022 @ 20:44
Es ist löblich und eigentlich selbstverständlich, dass Sie sich auf Fakten stützen wollen. Ob sie die beim Anti-Spiegel (Ersatz für RT?) finden, bezweifle ich.
Sicher hat Selenskyi durch seine mutige Haltung (“Ich brauche kein Taxi, sondern Waffen”) einen gewissen Helden-Nimbus erworben. Um mich über die Korruption in der Ukraine und über Selenskyis Rolle darin zu unterichten, brauche ich aber keine von der russischen Regierungspropaganda infizierten Medien wie den Anti-Spiegel zu lesen und kann mich der Vielfalt der journalistisch seriösen Medien, die es in Westeuropa gibt, bedienen. Das nennt man Pluralismus, ein Tabuwort in Putins Russland. Immerhin werden bei uns Journalisten nicht im Auftrag der Regierung ermordet oder in Straflager verschickt, Medien verboten, weil sie das Wort “Krieg” in den Mund nehmen (Oder: “Scholz, ich mag Sie nicht.”). In seiner Bluff-Rede, bereitet Putin auch schon den Mythos vom Präventivkrieg vor, so wie es Hitler sofort und dann Unverbesserliche gleich nach 1945 in Bezug auf den Angriff auf die Sowjetunion 1941 getan haben (https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/504215/praeventivkrieg-gegen-die-sowjetunion/ und https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4ventivkriegsthese). Diesen Mythos uu entlarven, ist einer pluralistischen Wissenschaft und einem Journalismus zu verdanken, der diese Analysen kontrovers diskutiert und kritisch begleitet. Wenn man der Argumentation der Putin-Versteher folgt, dann ist sein Überfall schon dadurch gerechtfertigt, dass die Ukraine sich zum Westen, zur EU und zur Nato, hingezogen fühlt, dass es keine ideale Demokratie ist, dass es auf territorialer Einheit besteht, dass das Land seine internen Probleme, darunter das Verhältnis zwischen ukrainisch und russisch sprechenden Gruppen, nicht gerecht lösen könne usw. Putins Krieg ist verbrecherisch, auch wenn er vielleicht nie dazu zur Verantwortung geogen werden kann, oder es aus diplomatischen Gründen nicht opportun erscheint. Welches Land wäre da noch vor seinen Nachbarn geschützt?
european
22. September 2022 @ 08:51
Man wird sehen…
Bisher sind alle Versuche des Westens, Putin als hoffnungslosen Idioten und Russland als Verlierer darzustellen, völlig danebengegangen. Meiner Ansicht nach muss man diese Mobilisierung im Zusammenhang mit den anstehenden Referenden sehen, deren Ausgang man eigentlich vorhersehen kann. Dann ändert sich der Charakter dieses Krieges, weil es nicht mehr um ukrainische, sondern um russische Territorien geht. So gesehen, macht diese Mobilisierung aus russischer Sicht auch Sinn.
Selenskyj hat in seiner jüngsten Rede die Bestrafung der Kriegsverbrecher gefordert. Dem kann man nur zustimmen. Das gilt aber für alle. Auch übrigens für die Amerikaner. Aber das Thema hatten wir schon. Was ist denn mit den ca. 14000 getöteten Russen in der Ukraine? Sehen wir geflissentlich darüber hinweg als Kollateralschaden oder behaupten wir weiterhin, dass es diese nicht gibt?