Plant Schäuble den (deutschen) Grexit? (II)

Seltsame Dinge geschehen in Hause Schäuble. Der Finanzminister will nicht nur der EU-Kommission vorschreiben, wie Fiskalpolitik geht. Er will auch die Regie bei Griechenland übernehmen. 

Nun hat er seine Amtskollegen aus Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden nach Berlin geladen, um gemeinsam mit dem IWF über das weitere Vorgehen zu beraten.

Schäubles Ziel ist es offenbar, den IWF an Bord zu halten. Der Fonds fordert aber massive Schuldenerleichterungen für Griechenland, die Schäuble vehement ablehnt. Was tun?

Der CDU-Hardliner könnte damit drohen, dass sich Deutschland aus dem laufenden dritten Bailout zurückzieht, wenn der IWF geht. Er könnte aber auch den Hebel in Athen ansetzen, wie schon so oft.

Denn die Regierung Tsipras tut sich schwer, neue neoliberale Arbeitsmarktreformen umzusetzen, die u.a. das Recht auf kollektive Tarifverträge einschränken. Bei seiner Wahl hatte er das Gegenteil versprochen.

Wenn Tsipras sich weiter sträubt, könnte Schäuble dies zum Vorwand nehmen, seinerseits zu blockieren und Drohszenarien zu entwickeln. Den Grexit hat er ja ohnehin nie ausgeschlossen…

Teil I steht hier