Pentagon Leaks: Um diese EU-Staaten machen sich die USA Sorgen
Die Pentagon-Leaks enthalten nicht nur brisante Details zur Ukraine, sondern auch zur EU. Die USA schreiben offenbar fleissig Berichte darüber, welche EU-Staaten zuverlässig “liefern” – und wo die Unterstützung bröckelt.
Dies geht aus einem ausführlichen Report über die Leaks in “Newsweek” hervor. Demnach machen sich die USA um neun EU-Länder Sorgen. Zitat:
The document lays out continuing Europe support for Ukraine, country by country, and contains no surprises. Nine countries—Belgium, Bulgaria, Denmark, Greece, Luxembourg, Latvia, Portugal, Slovakia, and Slovenia—are listed as facing “diminishing military ability or political will” with regard to future reductions of aid.
Newsweek
Erstaunlicherweise fehlt Tschechien, wo regelmäßig große Demonstrationen gegen die Nato stattfinden. Auch Österreich fehlt, dabei ist das Land neutral und liefert kaum Waffen. Und was ist mit Ungarn, das manche als 5. Kolonne Moskaus betrachten?
Wenn man diese Länder hinzunimmt, wären wir bereits bei zwölf von 27 EU-Ländern, also jedem zweiten. Neuerdings kann man sich auch Sorgen um Polen machen, das im Streit um Dumpingpreise bei ukrainischem Getreide die Schotten dicht gemacht hat.
Militärisch ist Polen jedoch aktiver denn je. Nato-Generalsekretär Stoltenberg gibt denn auch Entwarnung: “Ich bin zuversichtlich, dass es Wege gibt, diese Herausforderungen anzugehen”, sagte er zum Getreide-Streit.
Zudem sei er überzeugt, dass es in ganz Europa einen enormen Willen gebe, die Ukraine weiter zu unterstützen, so Stoltenberg. Das sehen die Amerikaner offenbar anders…
Mehr zu den Pentagon-Leaks hier
KK
20. April 2023 @ 12:24
“Erstaunlicherweise fehlt Tschechien…”
Das ist dann gar nicht mehr erstaunlich, wenn die “bröckelnde Unterstützung” nicht das Volk, sondern die Regierungen meint. Denn haben wir nicht seit kurzem in Tschechien einen Ex-NAhTOd-General, der stramm auf US-Kurs ist? Und trägt die österreichische Regierung, obschon das Land eigentlich neutral sein müsste, nicht jede auch noch so suizidale Sanktion der EU widerspruchslos mit?
Bleibt Ungarn, aber die Politik der ungarischen Regierung richtet sich ja eigentlich nicht primär gegen US-Interesen, sondern gegen Brüssel, was die EU mit sich selbst beschäftigt und damit schwächt, was den USA nur in die Karten spielt.
Polen ist doch sowieso der inoffizielle Vertreter der US-Interessen in der EU, und wie im Falle Ungarn ist die gegen Brüssel/EU gerichtete nationalistische Politik den US-Interessen dienlich als Spaltpilz des politischen EUropa. Militärisch hat die USA doch über die NAhTOd faktisch die ganze EU im Sack. Ganz? Ganz!
Stef
20. April 2023 @ 10:23
Um Polens Willen zur militärischen Unterstützung muss man sich keine Sorgen machen, die erwecken gerade ihre alten geostrategischen Träume wieder zum Leben. Traurig ist eher, dass Deutschland nicht auf der Liste steht, obwohl unsere Pipelines und unsere industrielle Basis zerstört werden.
Deutschland ist scheinbar inzwischen komplett paralysiert. Insbesondere werden vor der unfassbaren Korruption in der Ukraine die Augen fest verschlossen. Warum nichteinmal die Linke die Frage aufwirft, woher der Schauspieler Selenski sein exorbitantes Privatvermögen hat, ist mir ein Rätsel.