Paris und Brüssel gegen Berlin
Dass Berlin erneut mit dem Feuer namens Grexit spielt, kommt im restlichen EUropa gar nicht gut an. Heute haben Paris und Brüssel dem Austritts-Szenario widersprochen.
Die Griechen entschieden alleine über ihre Regierung und ihre Währung, sagte Frankreichs Staatschef Hollande. Der Sozialist lehnte es auch ab, Druck auf Athen auszuüben.
Noch klarer das „Non“ aus Brüssel: Ein Euro-Austritt sei in den EU-Verträgen nicht vorgesehen, man beteilige sich nicht an Spekulationen.
Für Kommissionschef Juncker zähle allein das Votum der griechischen Wähler, betonte sein Sprecher. So klar hätten wir das auch gerne von unserer lupenreinen Demokratin Merkel gehört…
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Marcel
5. Januar 2015 @ 18:27
Was die Griechen wollen, spielt eigentlich keine große Rolle. Das gesamte Land hat nix mehr zu sagen. Es geht doch nur drum, dass man sich entscheiden muss welchen Weg man fahren muss. Wählen die Griechen links, dann werden härtere Töne angeben um das Machtverteilung nicht zu gefährden. Als würde sich Merkel und Schäuble von Griechenland, der griechischen Regierung oder dem Volk was vorschreiben lassen.
Hinterfrager
5. Januar 2015 @ 15:33
Na und der vollkommen lupenrein auf demokratischem Wege gewählte EU-Kommissionspräsident betont im gleichen Atemzug, diese griechische Wahl auch unter keinen Umständen beeinflussen zu wollen…
http://finanzmarktwelt.de/griechenland-goldman-sachs-und-juncker-machen-druck-7301
Tja, wenn es ernst wird, muss man eben lügen – bzw. heucheln…
Johannes
5. Januar 2015 @ 15:29
Gut Brüssel, dann schaff sofort ALLE Rettungs- und Schuldenübernahmen ab, weil … hahah es ja in den EU/Euro-Verträgen verboten wurde.
Was für Heuchler und wiederliche Menschen da in Brüssel ihr Bestes von sich geben, schrecklich.
Dürfen wir Bürger Gesetze und Verträge auch so auslegen wie „ihr“ da in Brüssel, sollen wir Bürger das auch machen, wäre das nicht was, würder sicher sehr sehr interessant werden. Wir behandeln „euch“ da in Brüssel wie „ihr“ uns Bürger, das wäre doch nur fair, auch in „euren“ Augen, oder seit ihr Menschen 1. Klasse und wir Bürger Menschen 2. Klasse, dann könnte ich das total gut nachvollziehen *haha
ebo
5. Januar 2015 @ 15:36
@Johannes
Sorry, Du hast es immer noch nicht verstanden. 2010-2012 war Vertragsbruch im Interesse Deutschlands, da sonst der Euro auseinander gefolgen und große deutsche Banken pleite gegangen wären. Merkel hat dann alles NEBEN der EU geregelt, z.B. den ESM und den Fiskalpakt. Dadurch hat sie sich ein Vetorecht gesichert – neben dem EU-Vertrag. Ein „Grexit“ à la Merkel wäre nun aber ein Vertragsbruch durch Deutschland!
Peter Nemschak
5. Januar 2015 @ 16:59
Die Rettung großer deutscher Banken hätte Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst geschafft. Natürlich war es bequemer sie anderen umzuhängen. Dass dies gelungen ist, zeugt von einem gewissen politischen Geschick. Was den Fiskalpakt betrifft, gäbe es die Alternative einer Fiskalunion, was aber der Aufgabe nationaler Souveränität bedürfte. Solange es keinen europäischen Bundesstaat gibt, scheint mir eine Fiskalunion illusorisch. Die Mehrheit der Bürger will nicht für die Politikfolgen anderer Mitgliedsstaaten zahlen oder haften. Bisher ist Deutschland mit seiner Politik nicht schlecht gefahren, wie seine Wirtschaftsdaten zeigen, insbesondere die im Vergleich zu anderen Ländern niedrige Arbeitslosenrate. Solange Solidarität nicht von allen Mitgliedsländern als in ihrem ureigensten Interesse liegend begriffen wird, wird sich wenig ändern.