Orban und Fico fordern EU-Gespräche mit Putin
Die Einheit der EU bröckelt. Ungarn und die Slowakei würden den für Donnerstag geplanten Krisengipfel zur Ukraine hintertreiben, heißt es in Brüssel. Dabei geht es Orban und Fico um etwas ganz Anderes.
Sie fordern “direkte” Gespräche mit Kremlchef Putin, um schnell zu einer “nachhaltigen” Friedenslösung für die Ukraine zu kommen.
“I am convinced that the EU – following the example of the United States – should enter into direct discussions with Russia on a ceasefire and sustainable peace in Ukraine,” schreibt Orban in einem Brief an Ratspräsident Costa.
Ähnlich äußerte sich der slowakische Regierungschef Fico. Beide warnen Costa vor dem Versuch, eine Gipfelerklärung aller 27 EU-Staaten erzwingen zu wollen. Die “strategischen” Meinungsverschiedenheiten seien zu groß.
Unüberbrückbare Unterschiede
In der Tat liegen Welten zwischen dem Mainstream und Ungarn, der Slowakei sowie vielen EU-Bürgern, die sich von Brüssel nicht mehr repräsentiert fühlen.
Die Mehrheit will den Krieg weiterführen und die Ukraine für den “Ernstfall” einer Friedenslösung zur Festung ausbauen. Über den Umweg von europäischen “Friedenstruppen” soll das Land zu einer Nato-Bastion werden.
Dies lehnt jedoch nicht nur Putin ab, sondern auch US-Präsident Trump. Orban schlägt sich – wie üblich – auf Trumps Seite, sucht aber auch einen möglichen Kompromiss. Den solle die EU in Gesprächen mit Russland sondieren.
Meloni und Tusk scheren auch aus
Einen Mittelweg versucht Italiens Post-Faschistin Meloni. Sie will zwischen der Ukraine und den USA vermitteln und hat einen EU-USA-Gipfel vorgeschlagen. Das befürwortet auch der Pole Tusk, der derzeit den EU-Vorsitz hat.
Tusk lehnt (wie Meloni) einen Bruch mit Trump ab. Beide stellen sich gegen den Mainstream in Brüssel, der den US-Präsidenten abgeschrieben hat. Rückendeckung bekommen sie vom Briten Starmer, der an den USA hängt.
Und was macht Ratspräsident Costa? Nachdem er wochenlang geschlafen hat, will er beim nächsten Gipfel einen EU-Beschluss durchdrücken – zur Not auch ohne Konsens. Das widerspricht zwar den Regeln, ist aber auch egal…
Siehe auch Starmer will “Boots on the ground” – so wahr Trump ihm helfe und unseren Update hier
Helmut Höft
4. März 2025 @ 17:08
“Tusk lehnt (wie Meloni) einen Bruch mit Trump ab.” Trump versteht nichts anderes, die Politniki ist einfach nur doof. Jetzt wird auch noch die Meinungsfreiheit amerikanisiert: “Lex “Friedhofsruhe” “ (im Beitrag ganz unten https://www.hhoeft.de/mythos/index.php/2025/03/04/zwischenruf-04032025-sind-vwl-und-politik-modellfetischisten/)
Michael Conrad
4. März 2025 @ 16:33
Die EU und unser kommender BuKa wollen jetzt immer neue Phantastilliarden in die
Aufrüstung und in das Fass ohne Boden namens Ukraine stecken, ohne dass unsere Medien auch nur ansatzweise einmal kritisch nachfragen würden, was denn aus den hundert Milliarden Sonderschulden so geworden ist, die es schon gegeben hat und warum denn trotz der hohen Forderungen Ende 2024 noch jede Menge Geld im Verteidigungshaushalt übrig geblieben ist.
Die Zahlen des SIPRI Institutes zeigen, dass die europäischen Länder schon in 2024 annähernd das Dreifache für Rüstung ausgegeben haben wie Russland. Das scheint aber nicht dazu geführt zu haben, daß Europa verteidigungsbereit geworden wäre. Wer jetzt hingeht und in ein offensichtlich komplett ineffizientes System noch mehr Geld hinein pumpt, wird nur ein noch ineffizienteres und korruptes System erzeugen, dass dann noch mehr Geld verschwendet.
Trump hat wahrscheinlich schon die Pipeline in Auftrag gegeben, um all die europäischen Sonderschulden in den militärisch-industriellen Komplex der USA umzuleiten, wo sie dann in echtes Vermögen und Shareholder Value umgewandelt werden.
“Das macht die böse Zeit, dass Narren Blinde führen. Ein schönes Schauspiel das.”
Shakespeare, König Lear
european
4. März 2025 @ 11:55
Die EUCO-Prinzessin schlaegt 800 Mrd Aufruestungspaket vor, wovon 150 Mrd Kredite an die Mitgliedsstaaten ein “neues Instrument” sein sollen.
Um Habeck zu zitieren: “Das zahlt nicht der Steuerzahler, das zahlt der Staat.”
In Ermangelung eines oekonomischen Konzeptes erfinden wir eine neue Bedrohung, die den Laden am Laufen halten soll.
“Da schaut nun niemand strafend drein,
die Welt, die will betrogen sein!
Wenn man die Kunst jetzt trieb und lehrte
Und nicht so sehr zur Bosheit kehrte
und was sonst Schaden bringt der Seel,
die Mose trieb und Daniel,
so wär’s nicht eine schlechte Kunst,
sie wäre Ruhmes wert und Gunst.
Jetzt weissat mang, das Vieh werd’ sterben
oder wie Korn und Wein verderben,
wenn es geb Regen oder Schnee,
wann schön es sei und wann es weh’.
Die Bauern fragen nach solcher Schrift,
dieweil es ihren Gewinn betrifft,
dass sie Korn hinter sich und Wein
behalten, bis die teurer sei’n.”
“Die Narren freut nichts in der Welt,
Es sei denn, daß es schmeckt nach Geld.
Geldnarren, die sind überall
So viel, daß man nicht find’t ihr’ Zahl,
Die lieber haben Geld denn Ehr’.”
Weise Worte aus dem Narrenschiff. Sebastian Brant (1458 – 1521). Strassburger Stadtschreiber 😉
Skyjumper
3. März 2025 @ 16:27
Wenn man Kallas, Costa, Bärböckchen und noch so manch andere hört/liest, bekommt man immer wieder das Gefühl dass die wirklich und wahrhaftig ahnungslos sind was die Frage anbelangt wie stark sich die EU mit den USA anlegen kann/darf/dürfte.
Nicht mit der USA an einen Strang zu ziehen ist die eine Sache. GEGEN die USA zu agieren ist dagegen ggf. eine ganz andere Hausnummer.
Meloni könnte bspw. einen guten Teil der italienische Luftwaffe schlicht abhaken wenn es ein Gegeneinander USA/EU werden sollte. Die 90 Stck. F35 fliegen ohne US-Input nicht. Das gilt auch für die F35 der britischen Flugzeugträger, die F35 der Niederländer, Norweger, Belgier, Finnen, Dänen, Polen und Griechen. Falls die USA tatsächlich einmal nicht wollen sollten. bleibt die Hälfte der europäischen Kampfflugzeuge schlicht am Boden. Ausser den USA selbst ist nur Israel berechtgt und in der Lage die Software dieser fliegenden Goßrechner zu verwalten/zu bearbeiten.
Es ist daher vielleicht kein Zufall wenn Starmer feststellt, dass es ohen die USA nicht geht, das gerade Meloni und Tusk die USA unbedingt nicht zu radikal verärgern wollen.
So eine estnische Lokalmatadorin ficht das natürlich nicht an. Kein Wunder: Hat doch Estland mit ~ 7.000 Militärs etwa ein Viertel soviel Militärs wie Berlin Polizisten. Und wahrscheinlich sind die Klappspaten der Ausrüstung auch aus heimischer Produktion.
KK
3. März 2025 @ 19:18
“So eine estnische Lokalmatadorin …”
Üblicherweise kämpfen Matadore selbst… das würden unsere Kriegstreiber da oben in den Chefetagen aber natürlich nie tun. Selbst der kriegstreibende Komisskopp Roderich Kiesewetter hat mW inzwischen die Altersgrenze für die kämpfende Truppe überschritten und kann sich bequem zurücxklehnen, wenn es ernst denn wird – der kämpft allenfalls noch für Bier nach der Sperrstunde!
Michael
3. März 2025 @ 16:07
In Moskau scheint inzwischen zu kursieren dass die EU eine klare anti-Trump Politik verfolge!
Michael
3. März 2025 @ 15:58
„ Die Mehrheit will den Krieg weiterführen … .“ Ist dem wirklich noch so? Ich bin mich nicht sicher und werde zusehends unsicherer!
Tatsache ist und bleibt dass die ideologische Elite des westlichen Europas unverändert den Krieg nicht nur ohne sondern gegen Russland will! Global betrachtet ist diese Position inzwischen ein Alleinstellungsmerkmal? 3/4 der Welt will Frieden mit Russland!
Skyjumper
3. März 2025 @ 19:52
Die freie „Welt“ von der die EU ständig faselt ist eben recht beschränkt geworden. Ausser der EU gehören ihr aktuell noch Kleinbritannien, Kanada und Australien an. Mein guter alter Dierke-Weltatlas ist irgendwie deutlich umfangreicher.
Aber immerhin: Die „Welt“ umfasst noch sagenhafte ~7,5 % (590 Mio.) der rund 8.000 Mio. Planetenbevölkerung.
Wir merken uns: EU = Europa. Welt = EU + Kleinbritannien + Kanada + Australien. „Pfeiffer, schreiben sie das mit. Das wird bei der nächsten Klausur abgefragt.“
european
3. März 2025 @ 15:21
Lesenswerter Artikel in der Time ueber den Ukraine-Krieg und die Haltung der USA. Ein Sieg der Ukraine war nie geplant. Wer das gesagt hat, galt als ganz schlimmer Putin-Troll, Verschwoerungstheoretiker uvm. und jetzt schreibt es die Time. Ja gibt’s denn sowas? 😉
https://time.com/7207661/bidens-ukraine-win-zelensky-loss/
“When Russia invaded Ukraine nearly three years ago, President Joe Biden set three objectives for the U.S. response. Ukraine’s victory was never among them. The phrase the White House used to describe its mission at the time—supporting Ukraine “for as long as it takes”—was intentionally vague. It also raised the question: As long as it takes to do what?”
Verlinkt wurde dieser Artikel auf Telepolis in einem ebenfalls sehr lesenswerten Artikel. Auch hier kann man nur feststellen, dass noch vor kurzem jeder Kommentar, der auch nur in diese Richtung ging, sofort von der Redaktion geloescht wurde. Glauben ging ueber Fakten. Ideologie vor Realitaet. Die Ukraine das Opfer der Russen und die USA als Retter. Ueberschrift: Wurde die Ukraine von Biden in die Falle gelockt?
https://www.telepolis.de/features/Wurde-die-Ukraine-von-Biden-in-die-Falle-gelockt-10301316.html
Vielleicht traut man sich ja jetzt ueber den Laptop from hell und die 20 Scheinfirmen der Biden-Familie offen zu diskutieren? Die 51 CIA Zeugen haben ja ihre Aussage mittlerweile zurueckgezogen, die den Biden-Laptop als russische Desinformation “bestaetigt” haben.
Man darf gespannt sein, was sonst noch so an den Tag kommt.
Skyjumper
3. März 2025 @ 16:47
@european
Das ist ja geradezu unverantwortlich von Ihnen. 😀
Das müssen Fakenews sein. Geht ja gar nicht anders, das entspricht schließlich kein bißchen dem was @Kleopatra uns hier immer wieder mit engelsgeduld zu erklären versucht. “Westen gut, Russen böse”. Wahrscheinlich wurde die Time heimlich von russischen Agitatoren gekauft.
european
3. März 2025 @ 17:49
@Skyjumper. Genau. Biden ist ein Russen-Troll.
Jetzt ist es raus 😀 😀 😀
Michael
3. März 2025 @ 16:58
„Time“ Magazin!? Naja, „Time“ geht eben mit der Zeit! Opportunität!? Neue Einsichten hat der Artikel in „Time“ allerdings nicht offenbart! Da sind aufgeklärte Geister in ihren Einsichten und Analysen inzwischen weiter!
ebo
3. März 2025 @ 17:13
Eben, das ist nicht neu. Dass Biden es nicht auf einen Sieg der Ukraine abgesehen hat, sondern vor allem Russland schwächen wollte stand schon vor Wochen in diesem Blog – es war am Ende nicht mehr zu übersehen!
european
3. März 2025 @ 17:48
@ebo
Dass dieser Blog der Zeit immer voraus ist, kann gar nicht in Frage gestellt werden. Die GegenDenStromSchwimmer sind hier oftmals unter sich. Mich hat die Veröffentlichung in der Time allerdings mehr als verblüfft, weshalb ich das gepostet habe.
Ob das allerdings bis zu den Brüsseler Kriegstrommlern durchdringt, darf bezweifelt werden. 😉
Guido B.
3. März 2025 @ 14:48
Was die Ukraine betrifft, sind zwei Dinge Geschichte:
a) der EU-Konsens
b) der NATO-Konsens
Ohne Konsens sind beide Institutionen nicht handlungsfähig.
Damit steht die Ukraine zwei nicht mehr handlungsfähigen Partnern gegenüber.
Eigentlich müsste in Kiew die Botschaft angekommen sein, dass die Ukraine keine andere Zukunftsperspektive hat, als sich mit Russland auf einen Frieden zu einigen. Denn: Sonst wird Russland die Ukraine fachgerecht zerlegen.
Im Kreml bestehen intakte Hoffnungen, dieses Ziel zu erreichen.
Vorläufiges Fazit: Die NATO und die EU haben es völlig verkackt, und daran kann auch Kleinbritannien nichts mehr ändern.
Die NATO und die EU müssen die Ukraine abschreiben, wenn sie selber handlungsfähig bleiben und überleben wollen. Es ist im eigenen Interesse, das Kapitel Ukraine möglichst schnell abzuschließen.
KK
3. März 2025 @ 13:49
“Das widerspricht zwar den Regeln, ist aber auch egal…”
So ist sie, die “regelbasierte Ordnung” – Regeln gelten dann, wenn sie bestimmten Leuten in den Kram passen! Wenn nicht, wird drauf geschissen*! Ist ja nicht das erste Mal. Und mit dem Lissabon-Vertrag wird sich dann in Brüssel zum bereits wiederholten Mal der Hintern gewischt.
* Ich weiß, drastische Wortwahl, aber weichgespülte Worte wären nur verharmlosend.
Michael
3. März 2025 @ 15:52
Pardon, aber „drastische Wortwahl“ ist inzwischen mehr als angebracht! Sie entspricht mittlerweile voll dem Niveau ideologischer Denke in den Haustädten Europas, einschl. Und besonders auch Brüssels!