Die EU hat den Süden verloren

Der “Friedensgipfel” in der Schweiz hat zwar keinen Frieden gebracht, aber immerhin die Risse in der neuen Weltordnung offenbart. Und siehe da: Die EU hat den Süden verloren.

Wichtige “Südstaaten” wie Indien, Brasilien, Südafrika, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate stimmten der Gipfelerklärung nicht zu.

Demgegenüber stellte sich die EU hinter den Text, der im Wesentlichen von der Ukraine ausgearbeitet und am Ende noch “angespitzt” worden war.

Damit ist der Riss zwischen der EU und dem globalen Süden unübersehbar geworden; die Gipfelerklärung hat ihn sozusagen offizialisiert. Besonders schmerzlich ist der Bruch mit den BRICS.

Dem aufstrebenden Wirtschaftsbündnis gehören fast alle Staaten an, die in der Schweiz “Nein” sagten. Es umfasst auch Russland und China – die neuen Machtpole in der “mutipolaren” Weltordnung

Kanzler Scholz hat zwar mehrfach versucht, die BRICS einzubinden. Auch der EU-Außenbeauftragte Borrell mühte sich – als Spanier hat er gute Kontakte zu Lateinamerika.

Doch es hat alles nichts geholfen – die einseitige und unreflektierte Parteinahme für die Ukraine bei gleichzeitiger Gleichgültigkeit gegenüber Gaza oder dem Sudan hat der EU massiv geschadet.

Besonders viel Glaubwürdigkeit hat übrigens Deutschland verloren. Die unkonditionierte Pro-Israel-Politik von Scholz (und von der Leyen) löst in den meisten Ländern nur noch Kopfschütteln aus.

Siehe auch Update “Friedensgipfel”: Noch vier Jahre Krieg?