Die EU hat den Süden verloren
Der “Friedensgipfel” in der Schweiz hat zwar keinen Frieden gebracht, aber immerhin die Risse in der neuen Weltordnung offenbart. Und siehe da: Die EU hat den Süden verloren.
Wichtige “Südstaaten” wie Indien, Brasilien, Südafrika, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate stimmten der Gipfelerklärung nicht zu.
Demgegenüber stellte sich die EU hinter den Text, der im Wesentlichen von der Ukraine ausgearbeitet und am Ende noch “angespitzt” worden war.
Damit ist der Riss zwischen der EU und dem globalen Süden unübersehbar geworden; die Gipfelerklärung hat ihn sozusagen offizialisiert. Besonders schmerzlich ist der Bruch mit den BRICS.
Dem aufstrebenden Wirtschaftsbündnis gehören fast alle Staaten an, die in der Schweiz “Nein” sagten. Es umfasst auch Russland und China – die neuen Machtpole in der “mutipolaren” Weltordnung
Kanzler Scholz hat zwar mehrfach versucht, die BRICS einzubinden. Auch der EU-Außenbeauftragte Borrell mühte sich – als Spanier hat er gute Kontakte zu Lateinamerika.
Doch es hat alles nichts geholfen – die einseitige und unreflektierte Parteinahme für die Ukraine bei gleichzeitiger Gleichgültigkeit gegenüber Gaza oder dem Sudan hat der EU massiv geschadet.
Besonders viel Glaubwürdigkeit hat übrigens Deutschland verloren. Die unkonditionierte Pro-Israel-Politik von Scholz (und von der Leyen) löst in den meisten Ländern nur noch Kopfschütteln aus.
Siehe auch Update “Friedensgipfel”: Noch vier Jahre Krieg?
Anh
18. Juni 2024 @ 11:22
Die Grünen hätten Anspruch auf den Vorschlag für den EU-Kommissionsvorsitz und hätten – zumindest die deutschen Grünen – mit ziemlicher Sicherheit Annalena Baerbock vorgeschlagen, ganz egal, was die anderen grünen Parteien in ihrer EP-Fraktion sagen. Welch ein Alptraum wäre das geworden, da hätte sie noch mehr Macht. Als Außenministerin hat sie noch nicht mal dir Richtlinienkompetenz, obwohl sie sich diese permanent ansichzieht.
Michael
17. Juni 2024 @ 23:00
Europa und die USA haben den Globalen Süden nicht verloren sondern verraten: siehe Doppelmoral und doppelte Standards!
Arthur Dent
17. Juni 2024 @ 19:09
@notabene & european
Annalena Alma Charlotte als Ganslerin der Härtschen
Wenn der Wähler ja was zu sagen hätte und ich müsste mir einen von den glorreichen Vieren aussuchen, Olaf hätte tatsächlich wieder Chancen. Ansonsten hab ich jetzt mal ’ne viertel Stunde übers Spitzenpersonal nachgedacht, vergeblich
european
17. Juni 2024 @ 14:25
“Besonders viel Glaubwürdigkeit hat übrigens Deutschland verloren. Die unkonditionierte Pro-Israel-Politik von Scholz (und von der Leyen) löst in den meisten Ländern nur noch Kopfschütteln aus.”
Und weil dem so ist, bekommt die EUCO-Praesidentin eine weitere Amtszeit.
Die merken nichts. Die schlechten Wahlergebnisse liegen auch nicht an der Politik, sondern an den dummen und ungebildeten Waehlern, die einfach nichts verstehen, bzw. an der Komplexitaet scheitern. Man muss nichts aendern, nicht zuhoeren, nicht hinsehen, sondern einfach unbeirrt weitermachen. Dann klappt es auch mit der Kanzlerwahl. Ueberhaupt ist interessant, wer gern Kanzler wuerde. Baerbock z.B. oder Habeck. Scholz ist auch ueberzeugt, dass er es wieder schafft und Merz fuehlt sich schon gewaehlt.
exKK
17. Juni 2024 @ 20:33
Ich kann gar nicht soviel brechen, wie ich kotzen möchte!
Helmut Höft
19. Juni 2024 @ 05:01
Die merken nichts. So? Die wollen (Aktiv!!) nicht!
european
19. Juni 2024 @ 09:16
So sollte man es eher ausdruecken.
Voellig richtig. Es lebe die Ignoranz.
notabene
17. Juni 2024 @ 14:25
und doch gibt es Licht am Horizont.
2025 will Baerbock Gansler*in werden.
Erste Mission: Weltfrieden
Arthur Dent
17. Juni 2024 @ 14:24
Uschi hat “dienend geführt”.
Bernd Friedrichs
17. Juni 2024 @ 13:52
Angesichts der schwerwiegenden Korruptionsvorwürfe gegen von der Leyen und darüberhinaus der kriegsorientierten Politik derselben ist diese Entscheidung für mich sehr erschreckend. Hat Scholz noch eigene Positionen oder ist er nur noch eine Marionette? Was ist nur aus der SPD geworden!?
ebo
17. Juni 2024 @ 14:01
Scholz hat sich ja schon vor de Wahl für VDL ausgesprochen. Denn sie hat Deutschland gut “bedient”. Außerdem kann er so den Koalitionsfrieden fördern. Wenn es nicht VDL wird, haben die Grünen laut Koalitionsvertrag Anspruch auf den deutschen Kommissarsposten. Das hätte zu neuem Streit geführt 🙂