Nordeuropa wirft sich in die Arme der US-Army

Nach Finnland und Schweden hat auch Dänemark der Entsendung von US-Truppen zugestimmt. Damit endet eine lange Phase der militärischen Unabhängigkeit – Nordeuropa wirft sich in die Arme der USA.

Nach Schweden und Finnland plant nun auch Dänemark ein Abkommen über stärkere militärische Zusammenarbeit mit den USA. Das kündigte Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen an.

Demnach soll das US-Militär Zugang zu drei Militärstützpunkten in dem EU- und Nato-Staat bekommen. Ähnliche Vereinbarungen haben die USA mit Finnland und Schweden geschlossen.

Noch bis vor kurzem waren Schweden und Finnland militärisch unabhängig, sie gehörten nicht einmal der Nato an. Dänemark hat seit den 50er Jahren keine fremden Truppen ins Land gelassen.

Nun wirft sich Nordeuropa in die Arme der US-Army. Offenbar vertraut man der neuen EU-Verteidigungsunion nicht über den Weg. Auch die geplante deutsche “Führung” in Militärfragen scheint nicht zu überzeugen.

Unklar ist, warum diese Entscheidungen gerade jetzt fallen. Der Krieg in der Ukraine tobt schon seit fast zwei Jahren, vor einem Jahr wurde die Nord-Stream-Gaspipeline gesprengt.

Dänemark und Schweden ermitteln – bisher ohne offizielles Ergebnis. Für den Schutz der Pipeline ist neuerdings die Nato verantwortlich. Wozu also die zusätzliche US-Präsenz?

Klar ist nur eins: Die vor allem von Frankreich propagierte militärische Souveränität EUropas ist nun noch unwahrscheinlicher geworden, die Abhängigkeit von den USA noch größer…