Neues vom Wirtschaftskrieg (80) – Rubel trotzt dem “Zahlungsausfall”

Der Wirtschaftskrieg zieht immer weitere Kreise. Das Verbrauchervertrauen bricht massiv ein. Die USA beginnen mit der Umsetzung neuer Sanktionen. Und der Rubel trotzt dem “Zahlungsausfall”.

  • Unbeeindruckt vom russischen Zahlungsausfall Anfang der Woche hat die Landeswährung Rubel am Dienstag ein neues Hoch gegenüber den Leitwährungen Dollar und Euro erklommen. “Der Dollar kostet das erste Mal seit dem 28. Mai 2015 weniger als 52 Rubel. Der Euro kostet erstmals seit dem 26. Mai 2015 weniger als 55 Rubel”, teilte die Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag nach Schließung der Moskauer Börse mit. Als Grund für die Rubelstärke führen die Währungsexperten der Agentur die bevorstehenden Steuerzahlungen in Russland und den hohen Ölpreis an. – Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass die westlichen Sanktionen die russische Wirtschaft nicht wie erwartet zum Zusammenbruch bringen, dann liegt er nun auf dem Tisch. Der Wirtschaftskrieg hat sein Hauptziel verfehlt.
  • Die USA haben mit der Umsetzung der beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau vereinbarten Sanktionen gegen Russland begonnen. “Die heute ergriffenen Maßnahmen (…) treffen das Herzstück der Fähigkeiten Russlands, Waffen und Technologien zu entwickeln und einzusetzen”, erklärte das Finanzministerium in Washington am Dienstag. Die G7-Staats- und Regierungschefs hatten sich unter anderem auf Sanktionen gegen die russische Rüstungsindustrie verständigt. Sanktioniert werden nun 70 russische Unternehmen und 27 Einzelpersonen, darunter der staatliche Mischkonzern Rostec, den Washington als “Eckpfeiler” der russischen Militärindustrie bezeichnet.
  • Verbraucher-Vertrauen bricht massiv ein. Consumer sentiment in the eurozone’s two largest economies is tumbling further amid surging inflation and growing worries over growth prospects, data released Thursday showed. In Germany, the forward-looking GfK consumer sentiment survey, based on around 2,000 consumer interviews, projected a drop to an all-time low in July. It forecast a reading of minus 27.4 points in consumer sentiment for July, down 1.2 points from June. Meanwhile, the French statistics office reported consumer morale in June tumbled to its lowest since July 2013, amid rising cost pressures and overall darkening economic outlook. It marks the sixth month in a row of falling values, and at 82, it’s well below its long-term average of 100.

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