Neues vom Wirtschaftskrieg (43): Ukraine fordert mehr Sanktionen

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Nun erfasst er den Getreidemarkt. Während Außenministerin Baerbock vor einem „Korn-Krieg“ warnt, verbietet Indien den Export von Weizen. Deutschland müsse noch mehr Sanktionen ertragen, heißt es in der Ukraine.

  • Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Menschen in Deutschland aufgerufen, die Folgen von Sanktionen gegen Russland in Kauf zu nehmen. „Manchmal ist es günstiger, einem anderen zu helfen und eine kurze Zeit der Entbehrung auszuhalten, anstatt zu Hause zu sitzen, Fernsehen zu gucken und nichts zu machen, einfach zuzulassen, dass das Problem letztendlich an die eigene Tür klopft“, sagte Kuleba. – Eine dreiste Bemerkung. Schließlich konnte bisher niemand belegen, dass der Wirtschaftskrieg gegen Russland das Kriegsgeschehen in der UKraine beeinflusst – und wenn doch, dann höchstens negativ.
  • Indien verbietet die Ausfuhr von Weizen mit sofortiger Wirkung. Wie die Regierung mitteilt, will der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt mit dieser Entscheidung Preissteigerungen im eigenen Land in den Griff bekommen. – „Brot für die Welt“ hat Verständnis für Indiens Exportverbot geäußert. „Es ist nur gerechtfertigt, wenn die indische Regierung Hunger im eigenen Land durch einen Ausfuhrstopp verhindern will“, sagte Francisco Marí, Welternährungsreferent beim evangelischen Hilfswerk, der „taz“.
  • Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft Russland die Führung eines „Korn-Kriegs“ vor. Die Regierung in Moskau versuche bewusst, den Ukraine-Krieg in der Welt, insbesondere in Afrika auszuweiten, sagt Baerbock zum Abschluss des Treffens der G7-Außenminister in Weißenhaus. – Das muß Baerbock erstmal belegen. Viele afrikanische Länder halten weiter zu Russland – und beschuldigen den Westen, den Krieg mit den Sanktionen auf die ganze Welt auszuweiten. Es ist ein „Kampf der Narrative“, den die EU übrigens schon vor Wochen vorbereitet hat. Mehr dazu hier

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